Im Herbst hatte ich alle Batterien nachgesehen, da im Sommer immer Wasser verdunstet. Außer bei zwei Kleinwagen, bei denen man dazu viel zerlegen muß.
Nun zeigte ein Ladegerät beim Trojan, einem dieser beiden Wagen, nur noch 3.6 Volt an. Also ans Werk. Der Trojan (Heinkel Kabinenlizenz) hat, ähnlich einer Isetta, nur eine Fronttür. Will man an die Batterie, muß man auf dem Sitz knien und im Heck basteln. Eng, ungemütlich, schweißtreibend.
Die Batterie war LEER ! Knochentrocken, alles Wasser weg, verdunstet ! Wasser halb weg, das kenne ich vom Messerschmitt, aber alles weg? Und dann trotzdem noch ein paar Volt?
Also destilliertes Wasser drauf, Ladegerät zeigt sofort über 12 Volt. Zur Sicherheit über Nacht laden, messen, alles ok. Sogar etwas gesprudelt hat das Ding.
Ich beschließe, die Batterie in das Goggomobil einzusetzen und dem Trojan eine neue Batterie einzubauen (die Batterie ist ein im Kleinwagenbereich gängiges Maß, da habe ich immer ein paar Stück im Lager. Der Goggo sollte seine eigentlich erst im Frühjahr bekommen).
Im Goggo kann man dank guter Zugänglichkeit immer ein Auge auf den Wasserstand haben. Eingebaut, und gleich wieder raus. Schrott, der Anlasser zieht nicht durch. Zweite Neubatterie befüllt und an das Ladegerät.
Morgen bekommen Trojan und Goggo jeweils eine brandneue Varta. Damit nicht der Verfall Einzug hält ...
Das das Wasser verdunstet, hat natürlich eine Ursache (und sollte nicht sein). Zweierlei Ursachen gibt es da - oder auch gerne beide in Kombination: 1. Der Regler liefert einen zu hohen Ladestrom 2. Die Batterie sitzt an einem Ort, wo sie zu warm wird.
Zweites ist leicht zu prüfen.
Erstes im Grunde auch. Der Ladespannung sollte 13,4 Volt nicht übersteigen. Alles, was drüber ist, bringt die Säure zum ausgasen = das Wasser verdunstet. Den alten mechanischen Gleichstrom-Regler im Trojan kannst du einstellen, was aber ein ziemliches Gefummel ist, da du die Kontaktfeder so hinbiegen musst, das sie bei geringerer Spannung den Kontakt schon öffnet. Schau doch mal, ob es für den nicht auch einen elektronischen Regler im klassischen Gehäuse gibt. Damit bist du besser bedient.
Diese Batterien habe ich wohl selber gekillt. Beide waren mit Ladungserhaltungsgeräten gekoppelt, die ich bei 30 Ah Batteriegröße auf die höhere Ladestufe für PKW Batterien eingestellt hatte. Daß das nicht paßt, habe ich zufällig gestern und heute herausgefunden :
Gestern wurden zwei neue Batterien befüllt. Die werden dann erstmal warm, das ist normal.
Dann habe ich zwei Permanentlader angeschlossen. Je nach Einstellung Motorrad- oder Autobatterie zeigten die unterschiedliche Werte für Ampere und Volt während des Ladens an.
Nun wollte ich es wissen und habe beide Batterien auf Automodus geschaltet. Die Batterien waren nach 5 Stunden gut warm, aber nicht voll geladen. Abends habe ich dann auf den Motorradmodus umgeschaltet (Batterien noch nicht voll, aber geringerer Ladestrom und Ladespannung). Dann bin ich nach Hause. Heute , nach etwa 18 Stunden, beide Batterien voll und völlig kühl.
Möglicherweise habe ich mir also beide Batterien sorgfältig zerköchelt, weil sie für den Automodus doch noch zu klein waren.
Diese Erkenntnis habe ich mit einer neuen Jeans bezahlt, die jetzt ein modisches Säureloch verziert, verdammter Mist !
Vielleicht bist du ja ein Trendsetter, was Jeansmode angeht?
Ich hänge mich mal an den Batteriefred dran. Meine XBR-Batterie braucht immer mal wieder Wasser. Entweder sitzt sie wärmetechnisch ungünstig (dafür perfekt zu erreichen) hinter / unter dem Tank. Oder, wie Falcone schreibt, sie bekommt zuviel Ladespannung, und das Wasser vergast. Außerdem macht sie beim Anlassen immer einen schlappen Eindruck. Obwohl sie noch nicht alt ist (war auch von Anfang an so). Ich hatte vor, ihr (der XBR) eine neue, bessere Batterie zu spendieren. Vielleicht sollte ich erst mal die Ladespannung prüfen. Wo ich doch Elektrik so liebe ...
Übrigens war die damalige Batterie knochentrocken, als ich die XBR kaufte. Aber sie hat ja einen Kicker. Vom Bodensee, wo ich sie holte, gings zum Gardasee, und da befüllte ich sie, was nicht aufhören wollte. Erstaunlicherweise hatte sie diese Dürreperiode damals überlebt.
Na, Zephyr, da hast du dir wirklich ein Eigentor geschossen. Übrigens sind auch ältere Erhaltungslader für kleinere Batterien nicht geeignet, da zu stark. Das gleiche gilt für die sogenannten Akku-Jogger, die zum Glück wider vom Markt verschwunden sind. Das sind wahre Batterientöter. Das kannst du aber ganz laienmäßig überprüfen: Gast es beim Laden ist der Lader zu stark. Du kannst das Rauschen in der Batterie hören.
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