Hallo Habe mir zur Winterbeschäftigung eine "wunderschöne" R80 besorgt. Das Teil ist aus erster Hand und in bestem Zustand. Leider hat die Gute sechs Jahre, mit gefülltem Benzintank,gestanden. Nun zu meiner Frage : Die BMW springt trotz des sechs Jahre alten Treibstoffs sofort an und läuft tadellos.Jetzt gibts zwei Möglichkeiten ,1.Benzin ganz normal verfahren oder 2.ablassen (ca. 20L) und entsorgen,wohin?,oder im PKW verfahren? Der Benzintank scheint innen beschichtet zu sein (dunkelrot),kann das original sein? Die Beschichtung hat sich an einer Stelle,etwa von der Größe eines 2cent Stückes, gelöst, heisst da ist eine blanke Stelle.Kann oder muss das zu Problemen Führen? Würde mich über ein paar Antworten freuen.
Ich wäre da sehr kaltschnäuzig: Entweder irgendwelche Substanzen haben sich total aufgelöst und die Möhre läuft damit, dann würde ich den Sprit auch weiter verfahren. Größere Feststoffe werden doch durch die Filter gebannt. Wahrscheinlich würde ich bei der Härte des Tankinhalts nachtanken, aber sonst...
Im Prinzip ist das Aufbewahren mit gefülltem Tank optimal. So kann am wenigsten Luftfeuchtigkeit in den Tank gelangen. Und wenn das Motorrad mit dem alten Sprit problemlos anspringt und gut läuft, hätte ich auch keine Bedenken, den zu verfahren. Solltest du aber Zweifel haben, kannst du ihn immer noch ablassen und dem Auto beimischen oder im Rasenmäher verfeuern
Auch der abgeplatzten Stelle würde ich mal keine große Bedeutung beimessen. Wie Nisiboy oben sagt: Das bleibt ggf. im Filter hängen.
Wenn es in der Stilllegungszeit ungünstig verlaufen ist, könnte sich etwas Wasser unten im Tank abgesetzt haben und dort Korrosion herbeiführen. Dem kannst du begegnen, indem du den Tank weitestgehend leer fährst und dann den Spritrest rausspülst oder auch indem du E10 tankst. Der Alkohol im E10 bindet Wasser. Schau aber einfach mal, wenn möglich, bei fast leerem Tank hinein, ob du irgendeine dubiose Flüssigkeit erkennst die sich am Grunde abgesetzt hat.
Zitat von Falcone im Beitrag #3Im Prinzip ist das Aufbewahren mit gefülltem Tank optimal.
Bei längeren Standzeiten würde ich dieser Auassage nicht zustimmen.Im Benzin bilden sich agressive Bestandteile, die in der Folge zu Tankkorrosion führen. Nicht nur Kondenswasser führt zu Korrosion (eigene Erfahrungen). Bei längeren Standzeiten würde ich das Benzin daher immer komplett entfernen oder mit Zusätzen stabilisieren.
Gab vor einigen Jahren dazu einen Artikel in der Oldtimer-Praxis.
Wenn ich mich da recht erinnere, bilden sich diese Bestandteile wiederum nur, wenn sich das Benzin durch Luftzufuhr und die darin enthaltene Feuchtigkeit zersetzen kann. Ist der Behälter dicht und voll, passiert nichts. In einem leeren Tank findet aber auch ein Luftaustausch statt und es kann sich Feuchtigkeit niederschlagen, was wiederum zur Korrosion führt. Das Thema ist nicht so einfach. Am besten ist es wohl noch, einen völlig leeren Tank im trockenen Heizungskeller aufzubewahren. Soll er aber lediglich über den Winter auf dem Motorrad bleiben, empfiehlt es sich schon, ihn einfach randvoll zu füllen. Wenn man ganz gründlich sein will, kann man auch noch die Ent-/Belüftung verschließen.
Viel interessanter ist die Frage, ob die Schwimmerkammern der Vergaser trocken waren. Falls nicht, Schwimmer genau anschauen. Falls diese eine merkwürdige Art von Porosität erkennen lassen, einzeln wiegen. Wenn sie unterschiedliches Gewicht haben, austauschen. Bei meiner R 75/7 hatte ich immer wieder Vergaserprobleme, bis mein Spezi diese Ursache erkannt hat. Der eine Schwimmer wurde minimal zum ,Taucher', was immer wieder einmal zu seltsamsten Problemen führte. Düsennadel und die zugehörige Düse hatten ebenfalls gelitten und wurden ausgetauscht.