Fast zwei Wochen war er schnöde abgestellt und wartete brav auf seinen Fahrer: Der Trabi. Heute sollte es sein, er sollte wieder zweitaktmeckern dürfen.
Noch beim Einsteigen fällt mir die große Öllache unter dem linken Vorderrad auf: Finger eingetaucht, Reibe-, Geruchs- und Geschmackprobe bleiben seltsam neutral, Zweitakt - und Getriebeöl gleiten und riechen anders.
Erstmal ans Licht, dann mal drunterkrabbeln.
Begeistert meckert der Motor, kaum daß ich den Schlüssel angefaßt habe, Rückwärtsgang, schwungvoll zurück und dann knallt der Bremshebel aufs Bodenblech. Pumpen bringt nichts. Das kennt man als Standschäden bei lange ungenutzten Oldtimern. Kein Grund zur Panik, denn die Handbremse bremst zum Glück mechanisch. Schwupp steht das Ding (mit der Handbremse kann man die Hinterräder jederzeit zum Blockieren bringen.
Gleich den Trabi in die Werkstatt verlegt, da werde ich mal die Radbremszylinder besichtigen.
Möglicherweise ist denen das Entlüften nach dem Belagwechsel nach langer Standzeit via Rost und Dichtungsraspeln darauf zum Verhängnis geworden. Trabiteile kosten kaum was, ich bin gespannt.