In meiner Nachbarschaft stehen in der Hauptsache freistehende Siedlungshäuschen aus Anfang der 50iger Jahre des letzten Jahrhunderts. In letzter Zeit wechseln immer öfter die Besitzverhältnisse solcher Gebäude, d.h. sie werden verkauft, da die alteingesessenen Bewohner zu alt sich um die Erhaltung des Hauses und der Gärten zu kümmern. So geschehen dieser Tage bei meinem direkten Nachbarn. In dessen Haus zog eine Familie mit vier Personen.
Nun habens in unserem Viertel auch schon solch alten Siedlungshäuschen abgerissen , die Grundstücke in zig kleine Parzellen geteilt und darauf neue hässlichste "Hundehütten" gestellt. Zersiedelung würd ich es nennen! Ich erfuhr heute vom Preis dieser "Hundehütten" und bin entsetzt. Die rufen doch tatsächlich für knapp 300m² Grund und 170m² Wohnraum fast 600.000 Euro auf und sowas findet Käufer?!?!? Die Interessenten rennen den Immospekulanten gar die Türen ein!
Bei soviel Nachfrage zu Wucherpreisimmobilien bin ich fast geneigt meine Ruine dem Abrissbagger zu opfern. Habe von Maklern ständig Suchanfragen nach Hausverkäufen im Briefkasten.
Was ist nur los in dieser Gesellschaft? Muß man wirklich zu jedem Wucherpreis ein Eigenheim erwerben? Platzt auch in der BRD eine Immobilienblase?
Gruß Monti
------------------------------------------------- Papiergeld ist eine Hypothek auf den Wohlstand, der gar nicht existiert, gedeckt durch Pistolen, welche auf die gerichtet sind, die den Wohlstand erarbeiten müssen. Da wir nur mit echtem Geld zu tun haben wollen, beteiligen wir uns nicht an irgendwelchen Betrugssystemen der Zentralbanken. (Freie Lakota Bank, übersetzt)
Soll ich in den Ebsdorfer Grund? Wie sind die Bodenpreise denn auf dem Land? Etwas günstiger vermutlich...
Gruß Monti
------------------------------------------------- Papiergeld ist eine Hypothek auf den Wohlstand, der gar nicht existiert, gedeckt durch Pistolen, welche auf die gerichtet sind, die den Wohlstand erarbeiten müssen. Da wir nur mit echtem Geld zu tun haben wollen, beteiligen wir uns nicht an irgendwelchen Betrugssystemen der Zentralbanken. (Freie Lakota Bank, übersetzt)
das ist bei uns hier (Raum Erlangen) auch so. Ist glaubich nach Müchen die teuerste Gegend in Bayern. Die meisten Grundstücke sind ohne Haus teurer als mit. Mieten steigen auch ständig. Da kostet ein Tiefgagagenstellplatz (diese Dinger mit Hubsystem) schon 80 Euro. Echt krank. Gruß
Zitat Hier zahlst Du in der Innenstadt für einen normalen Tiefgaragenplatz bis zu 180 Tacken.
wo wir grad am angeben sind - ich wohn in der naehe von tokyo. hier werden wenigstens noch richtige haufen gemacht, da sin auch die koelner mit 180 kloetenkacker dagegen:
stellplatz in meguro, nix ueberdacht, im monat 50.000 yen, also heute grad mal 414 euro.
es is halt so wie ueberall: solang es idioten gibt, die die summe zahlen, wird es profitmaximateure (lies: abzocker) geben, die die summe verlangen. und die summen, die im spiel sind, sind dann irgendwann so hoch, dass selbst die ungerechtigkeitssensiblen unter uns wie monti mit dem gedanken spielen, sich auf die profiteursseite zu schlagen und den fetten aufschlag auf ihre urspruengliche investition mitzunehmen. kanns ihm wer veruebeln?
manxman
Zitat Nun habens in unserem Viertel auch schon solch alten Siedlungshäuschen abgerissen , die Grundstücke in zig kleine Parzellen geteilt und darauf neue hässlichste "Hundehütten" gestellt. Zersiedelung würd ich es nennen!
und eins vom oberstudienrat: zersiedelung waere es genau andersrum, wenn sie da, wo frueher vier haeuser standen, nun eines hinstellen und dafuer dann, um alle leute unterzubringen, ackerland und wald als weiteres bauland freigeben, so dass der grossstadtmoloch sich noch weiter ins unbebaute frisst. so gesehen ist die entwicklung bei euch doch extrem positiv: mehr leute werden auf weniger raum untergebracht, es bleibt mehr platz aussenrum fuer die schoeneren dinge der welt (schnackseln im weizenfeld). in der siedlung wirds bisschen enger, und die, die sich da reinkaufen, stoeren sich nicht dran (kennens meistens auch nicht anders). das einzige, was auf der strecke bleibt, ist der anspruch der spiessbuerger auf den luxus, um ihr haeuslein rum die nachbarn in jede richtung moeglichst auf distanz zu halten. ungenutztes land (ausser samstag, wenn pappa hinter dem wolf blue power ueber den rasen latscht), das einzig dafuer da ist, den nichthabern zu zeigen, was man sich leisten kann. leerraum als status.
Moon Monti, Dafür gibt es sogar einen Namen. "Verdichtung". Das Gleiche beobachte ich in unserer Strasse seit 25 Jahren. In der Strasse gab es früher NUR Ein-Zwei Familienhäuser und jetzt zu Dreiviertel nur noch diese Eigentumswohnblöcke
Vor nem Monat hat's unser alten Bäcker erwischt, keine 60 Meter von uns entfernt. Das Bäckerschild is ab und ein Riesenbauschild, wies mal aussehn wird.
Die machen aus Platzgründen natürlich auch die Gärten Platt, logisch, kann man mehr Leute aufs Grundstückmpferchem. Wenn ich da an unser großes altes Haus Denk mit riesigem Garten für Münchner Verhältnisse, ich mag gar ned dran denken, der Grund müßert jetzt scho die 6 Nuller Grenze übersprungen ham.
Ich find Lebensqualität und Flair geht halt durch diese Verdichterei total verloren. Aber verleicht werd ich langsam alt und kapiers einfach nicht