Heute Nachmittag, Berlin, äußerster Norden: Familienfeier mit durchgeknallten Zwergen, unerzogen, so hätte man früher gesagt. Assi, so würde ich es nennen. Eltern nicht in der Lage, ihre Brut auch nur ansatzweise vom Randalieren abzuhalten.
120 Phon Dauerlärm, ch muß gehen (oder morden).
Mein Weib muß bleiben, also Öffis.
Zugiger Bahnsteig, minus 8 Grad, Fahrkartenautomat. Mist, ich bin über 50 und mindestens 5 Jahre nicht gefahren. Der Zug naht, schnell die teuerste Karte gewählt (Berlin Brandenburg Zone ABC) , wie damals in der Kreidezeit. Schließlich muß ich quer durch die ganze Stadt.
Halt, schnell noch entwerten, der Zug startet. Erstaunlich bequem diese S-Bahn, kein Rumpeln und Klappern wie früher. Rund 15 Stationen, Friedrichstraße. Magere Beschilderung, Bahnpolizei gibt den Hinweis auf das Gleis der Regionalbahn.
Schon läuft der Zug ein. Von früher weiß ich, daß die Gültigkeit der Karte eine Station vor meinemm Wohnort endet. Also gleich bei der Zugbegleiterin eingestiegen und um eine Karte gebetenn.
Freundlich erklärt sie mir, daß seit drei Monaten keine Kartenn mehr im Zug verkauft würden. Ich müsse auf einem Bahnsteig aussteigen und dort an den Automaten. Warum ich denn nicht gleich passend gelöst hätte? Ich sei über 50. entgegne ich. Der Automat etwas "komplex" und was Besseres als meinn Ticket sei nicht auffindbar gewesen. Also nachlösen im Zug, wie immer, zumindest damals, als Kohl noch usw.
Sie bedauert, nur am Automaten möglich. Sie fände das ja auch nicht gut, vor allem, weil das eine Stunde Aufenthalt für 5 Minuten legaler Mehrfahrt bedeutete.
Sie könne mir aber nichts Besseres sagen. Würde sie mich bei der Fahrkartenkontrolle "erwischen", koste das 40 Euro, lächelt sie, ja wenn ... .
Ich glaube zu verstehen und wandere mal ganz weit nach vorne. Die Zugabfertigung ist nämlich immer in der Mitte des Zuges, Kontrolle also immer nur während langer Fahrtabschnitte von dort aus möglich.
Und glaubt man es, sie schafft es doch tatsächlich nicht nach ganz vorne.
Am Zielbahnhof ein freundliches Zwinkern, danke sehr!
Werde wohl demnächst mal einen Automaten für einen Crashkurs für Senioren einn Stündlein blockieren müssenn. Falls ich jemals wieder den ÖPN bemühen muß, ohne dabei vor einem Automaten erfrieren zu wollen.
...und dann auch noch Spaß dabei, dies geht doch gar nicht, völlig unmöglich.
Gruß Monti
------------------------------------------------- Papiergeld ist eine Hypothek auf den Wohlstand, der gar nicht existiert, gedeckt durch Pistolen, welche auf die gerichtet sind, die den Wohlstand erarbeiten müssen. Da wir nur mit echtem Geld zu tun haben wollen, beteiligen wir uns nicht an irgendwelchen Betrugssystemen der Zentralbanken. (Freie Lakota Bank, übersetzt)
ÖPNV in Berlin vor vielen Jahren, vier Landeier (ich nebst bester Hälfte und zwei Kindern) in der großen Stadt. Tagesfamilienkarte (oder so ähnlich) im Foyer des namhaften und großen Hotels gekauft, rein in die U-Bahn und ab dafür. Kontrolle, 2 Bodybuilder vor den Türen und eine kleine nette Dame als Kontroleuse. " Oh herrlich, vier Schwarzfahrer" "Aber wir haben doch ein Ticket? Wieso Schwarzfahrer" "Nicht entwertet" "Wo wird entwertet, keinen blassen Schimmer, wir sind doch nur einfache Landeier" "Ich prüf jetzt mal den Rest des Zuges und dann sehen wir uns wieder" Gesagt , getan. Das nette kleine Mädel kam zu uns zurück, ist zusammen mit uns ausgestiegen und hat uns die kleinen, roten "Entwertungsstempler" gezeigt, unsere Karte entwertet und uns einen schönen Tag in Berlin gewünscht. Geht doch
Zitat von Serpel im Beitrag #5Mir sind Leute, die mit dem ÖPNV fahren hochgradig suspekt ...
Gruß Serpel
Mir auch. Aber bei freier Wahl zwischen Klappse und ÖPN ist letzteres köstliche Erholung.
Meine mittlerweile heimgekehrtes besseres Viertel (sorry, so sind nun mal die Massenverhältnisse) sprach übrigens nicht von unerzogenen, sondern gar von verhaltensgestörten Bälgern ...
jaja, die liebe entwertung... haben zum oktoberfest vorletztes jahr paar amis mitgenommen, die auch total übervordert waren, mit dem automaten... und das als ausgewanderte deutsche...
die meisten hilfssheriffs sind bisher aber immer echt nett gewesen... nur wenige düstere typen dabei... machen ja auch nur ihren, wenn auch recht unbeliebten, job... ich möchte nicht mit denen tauschen...
in Bonn stand mal ein wirklich netter Typ (mit Migrationshintergrund), der den Leuten die Fahrkahrten am Automaten gekauft hat und dafür "gerne" ein Trinkgeld genommen hat.
Was glaubt Ihr, was passiert ist . . . . . ?
Richtig, die Bahn hat ihn verjagt
Wär ja auch noch schöner, wenn jemand die Ordnung stört.