Da es hier ja so viele fähige und kenntnisreiche Menschen gibt, wäre ich für den ein oder anderen Tipp dankbar.
Wir (meine Frau) möchte gerne unser Heim verschönern und dazu sollen auch drei alte, mehr oder weniger hässliche mittelalte Zimmertüren durch neue, aber im noch älteren Look ersetzt werden. Vom eigentlichen Design her gibt es auch genug Angebote, nur: Die Farbbeschichtung sieht bei allen diversen Herstellern aus, wie eine Kunststoff-Schicht. Also für mich wirken diese zum Teil hundsteurern Stiltüren wie Plastik.
Alternative 1: Einen Tischler die Türen machen und lassen und dann streichen, ist nicht schlecht, aber noch viel hundsteurer.
Alternative 2: Auf den ersten Blick günstig scheint die Lösung, einfache Türen in Kiefer natur zu nehmen und selber zu grundieren und zu lackieren. aber da stelle ich mir die Frage, ob die was taugen?
Mir stellen sich folgende Fragen: 1. Kann man als Laie die Qualität einer Tür beurteilen? Wenn ja, wie? 2. Gibt es Hersteller, deren weiße Fertig-Türen einfach besser aussehen als diese getauchten zu geschmierten Dinger? 3. Habe ich eine sinnvolle Alternative übersehen?
Hat denn einen (oder besser ein paar) Tischler schon mal konkret gefragt? Wir mussten damals Türen machen lassen, weil das alte Haus keine Normmaße hat. So teuer war das nicht. Und die Qualität stimmte. Und dann freust du dich viele Jahre dran.
kauf die Türen beim nächsten Baustoffhändler in der Version " unbehandelt". Die kann man selber sehr gut mit Flüssigwachs behandeln, am besten 2 mal. Wenn Farbe gewünscht ist, lasieren oder streichen. Wenn deine alten Türen nur häßlich angemalt aber sonst von guter Qualität sind, geht auch abbeizen und dann renovieren. Ist Arbeitsaufwändig, aber günstig. Zum Abbeizen nimmt der Profi Grüneck. Kann alles , aber kein Umweltengel... Alternativ Heißluftpistole.
Habe vor zwei Monaten eine Tür von 1913 restauriert. Musste viel Holz ersetzen und viel spachteln und schleifen. Aber es hat sich gelohnt. Du kannst alte Türen ohne weiteres mit 2K-Spachtel bearbeiten. Wenns denn unbedingt neue sein müssen, dann nimm unbehandelte Holztüren und streich sie mit OBI-Türenlack ( Hausmarke). Hab ich ohne Grundierung aufgetragen und ein Super Ergebnis erzielt. Braucht aber eine Woche bis er wirklich ganz ausgehärtet ist.
Die ollen Türen sind wirklich miese, einfache, glatte Baumarkt-Dinger aus den End-Siebzigern des letzten (nicht vorletzten) Jahrhunderts. Die können wirklich weg und denen weinen wir beide keine Träne nach. Wenn die alten wirklich alt wären, würden wir sie ganz bestimmt aufarbeiten.
Einen Tischler haben wir gefragt, aber für den Bau von drei Zimmertüren inkl. Einbau und Ausbau der alten landet der KV bei > 4.500,-; am unteren Ende der Preisspanne sieht man in den einschlägigen Baumärkten in Frage kommende Türen für 250,- bis 500,- und im Holzfachhandel zwischen 500,- und 1.000,-.
Da ich zu wenig Ahnung habe, die Qualität zu beurteilen, war mir nach Nachfrage. Und Kilsgaard werde ich jetzt mal im Detail untersuchen.
Die ganz einfachen Baumarkttüren bestehen ja hauptsächlich aus Hartfaserplatten außen, und Wellpappe und Luft im Innern ... Türen haben auch verschiedene Qualitäten, was den Brandschutz, Lärmschutz und die Wärmedämmung angeht - vielleicht erstmal schlau machen vorher (ob eine Tür eventuell solche Bedingungen vorrangig erfüllen soll ).
Ich persönlich finde Türen mit Fenster drin schön, weil die eben auch mehr Licht in die Zimmer lassen - das kann in Altbauten durchaus wichtig sein.
In unserer früheren Wohnung (Haus von 1914 oder so etwa) habe ich die Türen seinerzeit per Heißluftgebläse entlackt, per Band-, Dreieck- und Handschleifer geschliffen, klar lasiert und die Kassetten ausgesägt und mit Glasscheiben versehen (alternativ sehen Kassettentüren Ton in Ton lackiert auch sehr schön aus).
Hat eigentlich allen Leuten gut gefallen, obwohl die Nadelholztüren ursprünglich eigentlich nicht dafür gedacht waren (so gab es z.B. einige Verzapfungen, also Stellen, an denen Astlöcher ausgebohrt, und per Holzzapfen wieder verschlossen wurden). Mühevoll war es auch, die originalen Scharniere und Schlösser zu überholen, bzw. teilweise zu ersetzen (die gab es eigentlich nicht mehr zu kaufen, bzw. so ähnliche nur noch in einem einzigen, urigen Eisenwarenladen). Hat mir aber einen Heidenspaß gemacht, die Türen eher zu restaurieren als zu renovieren , allerdings habe ich allein für das Entlacken und schleifen pro Tür etwa eine Woche gebraucht (abends, nach Feierabend) - und einen schmerzenden Rücken gibt es gratis dazu ...
Mist - Bilder hab' ich hier auf diesem Rechner keine verfügbar .
"Erfahrung ist der Name, den jeder seinen Irrtümern gibt." (Oscar Wilde)