Schon seit längerer Zeit fällt mir bei meiner W (BJ 2000, ca 60.000 km) eine zunehmend Abneigung gegen feuchte und kalte Witterzung auf. Gerade bin ich von einem Ritt durch ein ordentliches Sommergewitter zurückgekehrt (ca. 30km Strecke, Platzregen, etwas 12°C). Während der Fahrt ruckte und stotterte die W in einer Tour. Wenn ich den Choke-Hebel halb gezogen lasse, fährt sie gut, ohne Choke ist das Gerucke und Gestottere echt nervig. Im Stand geht die Drehzahl runter auf 800/min, die Beschleunigung ist ungleichmäßig und bei konstanter Geschwindigkeit gibt´s wiederholt Fehlzündungen. Mit gezogenem Choke läuft sie dann deutlich besser. Über Tipps zur Behebung des Problems würde ich mich freuen. Beste Grüße, Jole
Bei meiner W ist es so, dass sie bei Temperaturen unter 15 Grad satter klingt und auch einen besseren Abzug hat. Je wärmer es wird, desto schlapper fählt sie sich an.
Ich habe das aber darauf zurückgeführt, dass Gase bei niedrigeren Temperaturen ein geringeres Volumen haben und sie daher bei Kälte mehr Luft bekommt.
Ich würde vermuten, dass es auch daran liegt, dass kühlere Luft generell mehr Sauerstoff enthält, und dadurch eine bessere Verbrennung möglich ist. Zum Thema mit der Abneigung gg feuchtes Klima, da kann ich nur zustimmmen, meine W (ca. 75kkm) ist mir letztens, nach ner 1/4h Fahrt durch Dauerregen an der Ampel einfach ausgegangen, danach konnte ich sie nur mit vollgezogenem Choke starten, und mit halbem fahren. Warum sie so wasserscheu ist, würde mich auch brennends interessieren, und was man dagegen machen kann.
Ich bin(leider) schon tagelang im Regen unterwegs gewesen mit der W ... und hatte dabei keinerlei Probleme mit dem "Antrieb" ... es handelt sich also eher nicht um einen typischen Charakterzug einer W650, sondern vielmehr um einen individuellen Defekt ... wobei es natürlich auch auf die Menge bzw. die Tiefe des Wassers ankommt ...
Im Prinzip sind des genau die Symptome einer Vergaservereisung, die aber bei heutigem Sprit und bei den derzeitigen Temperaturen nicht auftreten kann. So wie du das beschreibt, muss sie ja aus irgendeinem Grunde nicht genug Sprit bekommen. Das schließe ich daraus, dass sie ohne den Choke ruckelt und Fehlzündungen hat, ergo zu mager läuft, und mit Choke dem Motor so etwa das richtige Gemisch zur Verfügung gestellt wird. Es wäre also mal zu prüfen, ob sich Wasser im Vergaser gesammelt hat oder ob Wasser aus irgendeinem Grunde angesaugt werden kann. Die Auswirkung des gezogenen Chokes würde mich deswegen dazu bringen, mal die Vergaser zu öffnen und zu reinigen.
Wäre das mit dem Choke nicht, würde ich es aber für wahrscheinlicher halten, dass der starke Regen eher irgendwo im Elektrik-Bereich für Ausfälle sorgt. Also mal trotzdem die Kontakte an der Zündspule reinigen und vor allem mal die Zündkerzen heraus nehmen und schauen, ob einem da nicht eine ganze Menge Korrosion entgegen lacht, weil z.B. die Ablaufbohrungen der Zündkerzenschächte verstopft sind.
Vielen Dank für die Tipps. Das Problem tritt eigentlich auch bei trockenem Wetter auf. Die W braucht bei Temp. unter 20°C immer sehr lange, bis sie einigermaßen rund läuft. Fahre zur Zeit jeden Tag etwa 35km je Strecke zur Arbeit, und erst nach etwa 15km läuft sie dann rund ohne Choke. Müsste mann den Vergaser vielleicht nur etwas fetter einstellen? Und wenn ja, wie macht man das? Bin leider kein großer Schrauber. Besten Dank für gute Ratschläge von Jole.
Tendenziell läuft eine serienmäßige W immer etwas mager. Vor allem im unteren Lastbereich. Eine W mit diesen ausgeprägten Symptomen würde ich als Nichtschrauber aber einfach mal jemandem geben, der sie durchcheckt und einstellt. Mehr als eine Stunde Arbeit ist das nicht.
Ich kann dir auch nur raten, Ulfs Tipp zu folgen. Selber am Vergaser herumschrauben ohne das nötige Wissen und ohne die nötigen Gerätschaften verschlimmbessert die Lage nur - bis hin zum Motorschaden. Normalerweise kannst du auch bei Temperaturen unter 20 Grad den Choke nach wenigen 100 Metern wieder vollständig zurückschieben. Irgendetwas ist also bei deiner Vergasereinstellung wirklich nicht in Ordnung.
Ich habe die Bastelei ja nu nich gerade mit der Muttermilch aufgesogen, aber Leerlaufdrehzahl von 800 /min? Ist das nüscht ein bisserl wenig? Ich hatte da so 1050 /min im Kopf.
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Eine Frage, nach wie vielen km bzw bei welcher Temperatur soll sie denn die Lehrlaufdrehzal von ca 900 U/min haben, ich ereiche die bei meiner so nach ca 20km bei um die 90°C?
Bei mir reichen ca. 5 Kilometer bzw. ein gut durchgewärmter Motor ab 50°C Öltemperatur um den LL stabil laufen zu lassen ... ich denke so sollte das normal auch sein?!
Eine Frage, nach wie vielen km bzw bei welcher Temperatur soll sie denn die Lehrlaufdrehzal von ca 900 U/min haben, ich ereiche die bei meiner so nach ca 20km bei um die 90°C? ******************************************************
Diese Frage kann man eigentlich nicht beantworten, hängt von der Aussentemperatur ab. Komm grad aus Italien. Da zeigte das Öltermometer schon morgens ca. 25Grad an. Am Strand dann tagsüber über 30 und die Maschine war schon nach ca. 4 Kilometern auf 70 Grad Öl. Ich hab meine Lehrlaufdrehzal so eingestellt, dass Sie bei 90 Grad Öl um die 800-900UMIN liegt. Is zwar bissl nervig, wennse noch kalt ist, aber wozu hat man die rechte Hand, damit halt ich die Drehzahl an der Ampel einfach offen.