Vor kurzem lief eine Sendung zu dem Thema im WDR: Quarks kann Du auch Online ansehen. Ich fand es sehr interessant, da man als Patient die Zusammenhänge nicht überschaut und wenn man krank ist oft einfach überfordert ist.
Zitat Was mich verärgert hat war die hysterische Art und Weise, mit der die Kardiologin agierte. Ihrer Meinung nach bin ich ein laufendes Blutgerinnsel. Bei jeder ach so kurze Herzrhythmusstörung könnte das Blut gerinnen und so Thrombose, Schlaganfall, Lungenembolie hervorrufen. Zugegeben, die möglichen Folgen sind recht unangenehm.
Moin,
"recht unangenehm" ist eine lustige Bezeichnung. Es hat Patienten gegeben, die nach dem Wiedereinstellen des normalen Herzschlages zwei Minuten später einen Pfropfen im Hirn hatten (der sich aus der Herzkammer gelöst hatte) und sieben bis acht Minuten später tot waren - zugegebenermaßen recht unangenehm.
Es hat mit Hysterie wenig zu tun. Der Mensch (und besonders der Mann ab mittlerem Alter) ist halt eine tickende Zeitbombe. Sobald es Anzeichen für solche Sachen gibt, soll mit einem Maß an Sicherheit verhindert werden, daß da was passiert. Statistisch geht man davon aus, wenn sich die Arythmie ein halbes Jahr lang nicht wiederholt hat, daß dann die Gefahr einer Wiederholung geringer ist. Manche Hysteriker sagen auch gleich "lebenslang" . Wenn Du z.B. auf die 70 zugehst, wird man kaum noch davon absehen wollen.
Mein Flugarzt hat damals gesagt, ich könne weiterfliegen, wenn ich Dauereinnehmer wäre (kommt ja gar nicht in Frage !). Alternativ solle ich einfach mal ein paar Jahre warten und mich dann wieder bei ihm melden. Ich brauche - so sagte er - ihm nicht seine Lebensgeschichte zu erzählen. "Das kriegen wir schon wieder hin" meinte er.
Nun ist es soweit, Wännä hat auch wieder das nötige Kleingeld und . . . . der nette Arzt hat seine Zulassung verloren . Ihm fehlten wohl irgendwie Weiterbildungsmaßnahmen. Nun traue ich mich kaum zu jemand anderem. Was, wenn der feststellt, daß ich taub und blind bin und meine Orientierung futsch und mein suizidaler blablabla usw. . . .
Zitat Oder: Der eine wollte mir unbedingt einen Defibrilisator verschreiben und einbasteln. Die Gegenmeinung kam zu dem Schlus "Wozu denn das???" Als ich gehört hab, dass so'n Ding damals 17.000€ gekostet haben, war mir klar, wieso.
Ja, man will halt, daß es nicht wieder passiert, bzw. wenn, daß diese Zeit so kurz ist, daß sich kein Gerinnsel bildet.
Beim Fliegen z.b. kann man den Vorkammerausfall bekommen und merkt es nicht. Die Flugsituation selbst hält einen in Atem und die körperliche Anstrengung ist so gering, daß man klar denken kann und alles machen kann. Dann - 20 Minuten später - setzt aufmal der normale Schlagrythmus wieder ein und Du bist in höchster Gefahr.
So wurden mir zumindest die Szenarien klar gemacht.
Übrigens schaffe ich es kaum, meinem Untersuchungsdoc böse zu sein. Er war zum Zeitpunkt meiner Untersuchung seit über 14 Stunden auf den Beinen, hatte kaum eine Pause gehabt. Die letzten 7 Stunden habe ich, da ich warten mußte (ohne Essen, ohne Trinken) mitbekommen. Er ging nur mal kurz an den Cola-Automaten.
Unverantwortlich ?? Jain, es kam ein Notfall nach dem anderen, hätte er auf die Uhr gucken sollen und alles fallen lassen ?? Einschließlich mich ??? Gut, ich wäre nicht gestorben vermutlich, sondern am nächsten Tag dran gewesen, aber am nächsten Tag war auch noch Rush-Our und außerdem hatte ich Angst, richtige Angst. Ich wollte es doch sehr gerne hinter mich bringen.
Während meiner Untersuchung hatte seine Hilfsschwester Telefon und sagte "der hat noch einen Patienten, es geht nicht !" Nach einer halben Minute sagte sie : "Ok, ich frag mal!"
Sie schilderte dem Arzt den Vorfall, es war ein Patient in einem Rettungswagen, wo die Leute nicht wußten, wohin mit ihm ==> also Uniklinik. Mein untersuchender Arzt sagte schließlich: "ja gut, in einer Viertelstunde sind wir hier fertig, Räum schon mal den Raum zwei frei " " Aber da ist doch der soundso kaputt" " Egal, den werden wir für diesen Notfall ja wohl nicht brauchen"
und es geschah: der Doktor war einfach wahnsinnig in Eile und die Schwester schon im Nebenraum (allerdings wieder da, wie der Blitz, als es mir anfing schlecht zu gehen )
So mußte der Patient im Krankenwagen doch länger warten. Und das war ein Notfall, ich war ja bloß ein Untersuchungsfall . . . .
Nun ist es soweit, Wännä hat auch wieder das nötige Kleingeld und . . . . der nette Arzt hat seine Zulassung verloren . Ihm fehlten wohl irgendwie Weiterbildungsmaßnahmen. Nun traue ich mich kaum zu jemand anderem. Was, wenn der feststellt, daß ich taub und blind bin und meine Orientierung futsch und mein suizidaler blablabla usw. . . .
Gruß
Wännä
Wännä,
hab da einen "Arbeitsmediziner" an der Hand, der ist in "meinen Kreisen" dafür bekannt, daß taubstumme Scheintote den Taxischein verlängert bekommen. Sowas gibt es doch auch in Fliegerkreisen, oder?
Gruhuuß Monti
"Die Komplexität meiner Beiträge erschliesst sich Kleingeistern niemals! Trivial, oder?"
..und ist der Arzt besser, der dem Wännä die Luft einpumpte?
...der Arzt besser, der ihm einen vernünftigen Rat vorenthalten muß, wenn der Wännä dann selbst aktiv wird und die ärztlichen Ratschläge ausschlägt, noch beipflichtet?
Hier stimmt's doch schon lange nicht mehr und "die Medizin" ist doch gar nicht mehr zur Heilung und Genesung des Kranken zuständig, sie tut nur noch so! Die Interessen liegen ganz woanders! "Money makes the world go round"
Da meine Frau im medizinischen Bereich tätig ist, so bekomme ich einige schwerwiegende Dinge immer hautnah mit. Mir platzt da der Kragen... (als Patient und Mensch gesehen)
Diese Überreglementierungen und diese Bürokratie sind es doch, die zu solchen Auswüchsen führen! Allein wenn ich sehe, was ich alles an "Paperfucking" beibringen und natürlich auch noch bezahlen muß, ob nun mit positivem oder negativem Befund.
Hauptsach das Papierchen ist vorhanden... Kommt mir vor wie im "Hauptmann von Köpenick".
Gruß Monti
"Die Komplexität meiner Beiträge erschliesst sich Kleingeistern niemals! Trivial, oder?"
Zitat von BerndKennt jemand zufällig einen Kardiologen, der gleichzeitig Naturheilkunde praktiziert?
... in der Reha haben die uns die Naturheilmöglichkeiten eingetrichtert: Gesund ernähren und Sport, keine Sachen die Spass machen wie Alkohol oder Zigarette, Streß vermeiden. Alles Grundregeln die man eigentlich schon lange kennt und hätte anwenden können.
Wenn man dann beim Kardiologen ist ist das Thema schon meistens zu weit fortgeschritten, so daß eine größere Reparatur von Nöten ist.