Einfach schön geschrieben von Justus Busdorf. (Einige hier kennen ihn)
Zitat Ich nehm den schlanken Helm vom Haken, ziehe den Reißverschluss der steifen Lederjacke nach oben und setze die billige Sonnenbrille auf. Das Hoftor ist offen. Jetzt drehe ich den Benzinhahn nach unten und flute erst den linken, dann den rechten Vergaser. Ich kicke drei Mal den kurzwegigen Starterhebel, schalte die Zündung ein und ziehe den Zündversteller an den Lenker. Ein beherzter Tritt und der Motor wummert sonor vor sich hin. Gang einlegen, Kupplung langsam loslassen und mit kraftvollem Geräusch auf die Straße hinaus. Wind. Wind im Gesicht und Sonnenstrahlen. Eine knappe Bewegung aus dem Handgelenk lässt mich allen Ärger vergessen, alle Sorgen, alle Gedanken. Es bleibt ein einziger Sinn, ein schlichtes Ziel. Beschleunigung. Nicht die stupide, reißerische und laute Beschleunigung des pubertären Ampelrennens. Beschleunigung an sich. Beschleunigung als Selbstzweck. Beschleunigung als wohltuende Reizung hinter dem Sonnengeflecht, irgendwo zwischen Magenboden und Prostata.
Es geht aufs Land hinaus. Das Gras und der Raps schicken mir ihren Geruch und die Steigung lässt mich meine unbezwingbare Kraft spüren. Im dritten Gang in das Bergdorf hinauf, keine Kurve zu eng, kein Anstieg zu steil. Ich fahre vorne. Irgendein Opelfahrer will mir seine Überlegenheit beweisen. Es ficht mich nicht an. Er kann in Kurven versuchen, dran zu bleiben, er kann auf Geraden zum Überholen ansetzen, was er nicht kann ist das Wesentliche. Er kann Geschwindigkeit nicht fühlen, nicht riechen und nicht schmecken. Ich biege ab, auf eine noch kleinere Straße. Das freut den Fahrer hinter mir. Mich ficht es nicht an, ich bin eins geworden mit der Maschine, die mir die Drehbewegung ins Handgelenk diktiert, bin viel mehr Bestandteil, als Bändiger und fühle den erotischen Puls der gefangenen Explosionen.
"... und fühle den erotischen Puls der gefangenen Explosionen..."
Hierbei muss ich gerade an eine geschätzte Kollegin denken, die mir heute Morgen erzählte, dass sie am Wochenende auf der KTM (LC4) ihres Mannes hinten drauf gesessen hätte und nach dem Anschmeißen good Vibrations an der richtigen Stelle verspürt hätte und jetzt öfters mitfahren wolle
Hat schon mal jemand die W nur auf einem Zylinder gefahren?
Sehr schön! Das ist auch genau das Gefühl, welches ich inzwischen immer mehr genieße und welches das Fahren mit der W so angenehm unterscheidet von den früheren Begehrlichkeiten, als das Moped unbedingt noch vollverkleidet, 4 Zylinder und 150PS haben mußte. Obwohl schon Welten dazwischen liegen, leider aber wird auch die "W" noch nicht ganz diesem so schön beschriebenen Gefühl gerecht: ich träume bei solchen Worten immer noch von einer Harley, die einfach noch sonorer klingt, die einfach noch mächtiger rumst und die einfach noch mehr dieses Freiheitsgefühl wiederspiegelt - zumindest in meinen Gedanken.
@ROST: die W läuft z.B nur auf einem Zylinder, wenn se mehr als 6 Monate nich gelaufen is, da will der zweite no net so recht oder wenne Zündkerze kaputt ist.
Vibrations anner richtigen Stelle, das is doch leicht bei ner Frau. Man nehme ein gutes Müllwauki Eisen (Sporster) mit Einzelsitz und lasse eine Dame auf dem Schmutzblech platz nehmen......was meinst wie die sich nach 2 Kilomter fühlt
Zitat von Duck DunnVibrations anner richtigen Stelle, das is doch leicht bei ner Frau. Man nehme ein gutes Müllwauki Eisen (Sporster) mit Einzelsitz und lasse eine Dame auf dem Schmutzblech platz nehmen......was meinst wie die sich nach 2 Kilomter fühlt
Ducky, es geht hier um good Vibrations und nicht um Abtreibung . Die bayerischen Mädels sind wohl etwas härter im Nehmen - andere Länder, andere Sitten ...