unter diesem Titel erschien heute in der FAZ eine Buchbesprechungzu: "Die Psychologie des Motorrads". Siehe auch hier.
Dem Artikel nach führt der Autor den Ansatz von Spiegel weiter und geht der interessanten Frage nach, worin der spezielle Genuss des Motorradfahrens liegt. Chopper, Hells Angel und Frauen kommen nicht vor, es geht um Strassenfahrer, die Ihr Hobby ernst nehmen. Die W Fahrer liegen also vermutlich auch etwas außerhalb dieser Betrachtungen.
Nach dem Bericht spielt neben der Maschinenbeherschung, dem "Flow" usw. sicher auch das Risiko mit, den für ein absolut sicheres Motorrad (das wäre eine Art neuartige Achterbahn)würde man nicht soviel Geld ausgeben.
Zitat von w-paoloJetzt kommt der Serpel bestimmt gleich wieder aus'm BMW-Gebüsch gesprungen....................?
Wenn Du das "einzig" vor die W-Fahrer gesetzt hättest, sähe ich Grund und Veranlassung dazu, aber den "einzig wirklichen, speziellen Genuss" hab ich auf der BMW auch ...
"Zahlreiche Abbildungen und Cartoons machen das Buch leicht lesbar für Laien und Fachpersonen" - so steht es auf dem Rücktitel. Hat der Rezensent das Buch gelesen? Die Cartoons entpuppen sich als mir nicht gefallende Zeichnungen aus der Cruiserszene (um die es in dem Buch aber gar nicht geht) und zum Verstehen des Buches muss man mit dem Fremdworterlexikon und speziell den Vokabeln der Psychologie vertraut sein.
Nichtsdestotrotz ist ist das Buch aber keineswegs uninteressant. Anfangs war ich erst etwas irritiert. Es ist nicht zu übersehen, dass es sich hier um eine wissenschaftliche Arbeit handelt. Erst dachte ich, es ist eine Diplomarbeit oder eine Habilitation, aber der Autor ist längst Dr. und Prof., wenn auch ein relativ junger. Zudem ist er ganz offensichtlich passionierter Motorradfahrer mit hinreichenden Erfahrungen auf Reisen, im Gelände und auch auf der schnellen Piste. Irritiert war ich, weil zu Beginn über einige Seiten der Motorradfahrer allgemein beschrieben wird. Zumindest auf den ersten 40 Seiten gibt es daher nichts neues zu entdecken, was der geneigte W-Forist nicht schon längst weiß Aber dann wird es so langsam interessant, arbeite er doch heraus, warum z.B. der risikobereite Motorradfahrer weniger Unfälle hat, warum Motorradfahren die Psyche stabilisiert, warum es Glücksgefühle auslöst und warum es eine Korrelation zwischen der Bereitschaft, Verkehrsübertretungen zu begehen und sicherem Fahren gibt (Kaimann hätte seine helle Freude).
Ich werde das Buch jedenfalls mit Interesse weiter lesen und berichten.
Zitat ...Aber dann wird es so langsam interessant, arbeitet er doch heraus, warum z.B. der risikobereite Motorradfahrer weniger Unfälle hat
Und wie begründet er dann das ?
Ohne es gelesen zu haben: sicher ist der risikobereite Fahrer aufmerksamer unterwegs und rechnet z.B. mit merkwürdigen Reaktionen anderer Verkehrsteilnehmer und kalkuliert sie ein ... desweiteren hat er durch den Ausstoß irgendwelcher (Glücks-)Hormone eine kürzere Reaktionszeit ... usw. usf. ...
Ja, man kann mit Überlegung selbst drauf kommen - Piko hat´s schon ganz gut beschrieben.
Wenn du motiviert und mit Spaß auf dem Motorrad unterwegs bist, dazu noch idealerweise über einen hohen Erfahrungsschatz verfügst, bringt dich eigentlich kaum noch was aus der Ruhe und du kannst mit allen Widrigkeiten besser umgehen. jemand, der seine Grenzen auslotet, kennt sie auch und weiß dann damit umzugehen. Jemand der seine Grenzen nicht kennt, wird überrascht, wenn er an sie herankommt, erschrickt und ist nicht mehr handlungsfähig.
Deswegen ist es ja so eminent wichtig, die Schräglagen und das Bremsen zu beherrschen, und zwar so weit, wie es die Physik zulässt. Und ich meine halt: wirklich beherrschen.