Speedy-g alias Willi hat uns diesen Beitrag geschrieben:
Welcher W-Fahrer kennt das nicht? Gerissene Gaszüge gehören leider zum Alltag mit der W 650. Statistisch gesehen reißt einer der beiden Gaszüge innerhalb von 10000 Kilometern mindestens einmal.
(Diese Behauptung ist zwar völlig aus der Luft gegriffen, aber sie macht das Thema Gaszugwechsel irgendwie interessanter … oder ?)
Tatsächlich reißt so ein Zug bei anständiger Pflege und sauberer Verlegung eigentlich nie - und somit dürften die nachfolgenden Hinweise eher für die Umbauwütigen unter uns relevant sein. So oder so, das Einhängen der Gaszüge am Vergasergestänge erweist sich als ziemliche Frickelei.
Der Schließerzug ist noch vergleichsweise einfach einzuhängen, das dürften auch Nicht-Gynäkologen noch hinbekommen. Schwierig bis unmöglich wird es aber, den Öffnungszug an seinen Arbeitsplatz zu bugsieren. Der Schlitz, durch den der Gaszug am Gestänge durchgefädelt werden muss, zeigt bei geschlossenen Drosselklappen nach unten - keine Chance, den von oben mit dem Gaszug im richtigen Winkel zu erreichen. Auch ein Öffnen der Drosselklappen hilft nicht weiter, die Gaszugaufnahme kommt so zwar nach oben und damit rückt der ominöse Schlitz scheinbar in erreichbare Nähe, aber jetzt versperrt die Benzinzuleitung mit ihrem T-Stück und anderer Kram einen zielführenden Zugang.
Abhilfe: Wir basteln uns aus dem Gaszug einen Angelhaken, so wie auf den Bildern gezeigt. Bitte niemals den Zug scharf knicken, denn dann isser hin (früher oder später). So, nun kann man, wenn man nicht gerade drei linke Hände hat, den Nippel des Gaszugs recht komfortabel so vor die Aufnahme lenken, dass das Drahtseil mit Hilfe eines dünnen, leicht gebogenen Hebels (Schraubenzieher, Draht etc.) passgenau in die Halterung gedrückt werden kann. Bei geschlossenen Drosselklappen!
Nun ziehen wir den Gaszug einfach nach oben. Das Klebeband, mit dem wir den Gaszug zum „Haken“ geformt hatten, reißt dabei ein und kann leicht entfernt werden (kein Isolierband verwenden, das reißt nämlich nicht ohne Weiteres! Kreppband ist aber gut geeignet). Fertig!
Ich hoffe, die Abbildungen verdeutlichen das Procedere.
Ich habe es so jetzt schon viermal gemacht, nicht, weil die Züge ständig reißen, sondern weil ich zu doof war, den richtigen Zug an die richtige Aufnahme zu setzen. Die zwei Züge sind nämlich unterschiedlich! Also aufpassen: Der mit der weniger gekröpften Führung gehört an den Schließer.