Hi, allerseits immer wieder wird behauptet, dass 1) das Anlassen des Motors eines KfZ mehr Sprit verbraucht. Wieso das denn? Der Anlasser dreht doch einfach den Motor wenige Umdrehungen und dann löppt die Geschichte, da kommt doch keine Extraportion Sprit aus einer Motoranschmeißkammer - oder doch??? 2) Der Anlasser leidet, wenn man das Auto häufig aus und wieder anmacht. Was soll denn da verschleißen??
Wenn die Behauptungen stimmen, dann müßten Autos mit Start-Stopp-Automatik einen anders dimensionierten Anlasser haben. Stimmt das??
Ich hab nen VW T4 mit 2,4l-Schiffsdiesel. Wenn ich annehmen kann, dass eine Ampel länger rot bleibt, oder im Stau, wo ich seh dass es nicht weiter geht, mach ich den Motor gerne mal aus. Und neulich packte ein Mitfahrer mal wieder die 2 oben genannten Behauptungen aus.
Ich sehe das ähnlich und halte diese Start-Stop Fahrweise für blödsinn. Logisch leiden die "Startkomponenten" wie Anlasser und Batterie ... und das Geld vom gesparten Sprit gibt man dann evtl. bald für einen neuen Anlasser oder eine Batterie aus?! Ob die Autos mit Start-Stop-Automatik einen stärkeren/standfesteren Anlasser verbaut haben, weiß ich aber nicht.
Zitat von Bernd 1) das Anlassen des Motors eines KfZ mehr Sprit verbraucht. Wieso das denn? Der Anlasser dreht doch einfach den Motor wenige Umdrehungen und dann löppt die Geschichte, da kommt doch keine Extraportion Sprit aus einer Motoranschmeißkammer - oder doch???
Joa, aber das Motor anlassen kostet der Batterie ja auch ein wenig Energie. Diese muss ja auch wieder reingeholt werden. Das passiert über die Lichtmaschine, die wiederum diesen Energieaufwand am Ende der Kette vom Treibstoff bezieht.
Aber ab wie viel Sekunden/Minuten es sich lohnt oder nicht lohnt, das Auto auszumachen, das hat mich auch schon mal ne Zeit lang beschäftigt. Leider hab ich von lohnt sich gar net bis es lohnt sich immer schon alles gehört.
Natürlich ist jeder Motor, jeder Umstand anders usw., aber es müsste sich doch eine ungefähre Ausage machen lassen?...
Das hängt mit Sicherheit auch stark vom Fahrzeug ab. Den Schiffsdiesel hatten wir auch mal, als California. Wenn ich dran zurückdenke, was da erst mal für eine Masse in Bewegung gesetzt wird, dann hat das eine ganz andere Qualität als ein moderner Einspritzer, der nach einem Klack läuft. Da braucht's logischerweise auch einen ziemlich hohen Strom für den Anlasser was wiederum auch mehr Verschleiss nach sich zieht. Bei ner Baustellenampel oder ner geschlossenen Schranke und weit und breit kein Zug in Sicht würde ich den Motor schon aus machen. Aber bei normalen Ampelstopps und dem Schiffsdiesel unterm Hintern tät ich mir's verkneifen.
Ich hab schon das Gefühl, dass ich, wenn ich den Motor bei Stillstandzeiten von mehr als etwa 10 Sek aus mache, sparen kann. Ich bin eh bei 7 Liter auf 100km angekommen, sparsamer läßt sich der Schiffsdiesel glaub ich kaum bewegen. Natürlich wird da eine ordentliche Masse in Bewegung gesetzt. Trotzdem springt der Diesel sofort an, wenn ich den Schlüssel quasi nur berühre. Tut's dem Anlasser was, wenn ich den warmen Motor ein paar Mal mehr anschmeiße? Was soll da kaputt gehen? Machen die Massen das Anschmeißrädchen (oder wie heißt das Zahnrad da vorne dran) Kaputt?
Kaputt macht's ihn nicht, dafür ist er ja da. Aber er verschleißt halt mehr, ist doch ganz logisch.
Und da der Anlasser beim Schiffsdiesel mehr arbeiten muss als zb. bei nem neuen Benzin-Polo macht's sicher nen Unterschied, ob er auf 100km fünfmal oder fünfzigmal ran muss.
In irgendeiner Fernsehshow haben sie das mal praktisch ausprobiert: einen großen Luftballon über den Auspuff gezogen, Motor an und eine Weile im Stand laufen lassen (ich glaube, eine Minute) - danach war der Luftballon gut aufgeblasen. Anschließend die selbe Versuchsanordnung, nur in der selben Zeit immer wieder Motor an/Motor wieder aus/Motor wieder an/Motor wieder aus usw. ... danach war der Luftballon nur knapp halb soweit gefüllt. Das sagt allerdings nix über den Verschleiß aus, sondern mehr über den Verbrauch in der Zeit bzw. über die ausgestoßenen Schadstoffe. Fazit war seinerzeit: Motor aus bei jeder sich bietenden Gelegenheit spart Sprit/Emissionen . Wenn man bei jedem Start Gas gibt, und den Motor erstmal hochjubelt, sieht das natürlich schon wieder anders aus, genau wie beim Kaltstart. Und über den Verschleiß würde ich mir ansonsten (bei betriebswarmen Motor) keine Gedanken machen - der hängt von vielen Komponenten ab, und wer z.B. ansonsten eher Langstrecke fährt, hat mit seinem Anlasser auch länger Freude als ein typischer Kurzstreckenfahrer. Die elektrischen Leitungen zum Anlasser leiern auch nicht aus , und 'ne Batterie, die betriebswarm 'was zu tun kriegt, ist da auch garnicht böse drum ...
Unterm Strich kam damals in dieser TV-Sendung bei 'raus: ein Technik-Fahrkurs in Sparsamfahren (die darstellende Mannschaft hielt solche Kurse ab) und andere Maßnahmen (wie z.B. min. 3 bar Druck in den Reifen) brachten zum Teil eine ganze Menge an Einsparungen.
Habe den Bericht seinerzeit auch gesehen. Danach lohnt sich, den Motor auszumachen ab 3 Sekunden Stillstand. Der test mit dem Ballon sagt ja nicht nur was zu den Emissionen aus sonden auch zu dem Verbrauch (was hinne rus kömmt muß vonne rin)
Aus Erfahreung (10 Jahre 3L Lupo mit Start Stopp Automatik) kann ich sagen, daß Anlasser, Batterie bisher keinerlei Schäden oder Macken haben und sogar im Winter jederzeit betriebsbereit und zuverlässig waren. (Fahrwerk ist jetzt mal ne andere Geschichte) Verbrauch liegt idealerweise bei Autobahnstrecken bei 2,7 l bei Stadtverkehr bei 4,1 l/100km
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Zitat von Skinny...Aus Erfahreung (10 Jahre 3L Lupo mit Start Stopp Automatik) kann ich sagen, daß Anlasser, Batterie bisher keinerlei Schäden oder Macken haben und sogar im Winter jederzeit betriebsbereit und zuverlässig waren...
Da kommen wir der Sache schon etwas näher: 3L Lupo. Der hat natürlich nicht nur serienmäßig eine Start-Stopp-Automatik, auch die verbauten Komponenten sind darauf ausgelegt, d.h. Dein alter Bulli ist dafür sicherlich nicht optimiert. Nimm mal andersrum das Einsparpotential, lässt sich mit heutigen Autos gut kontrollieren: warmer Motor im Leerlauf, ohne Klima und sonstiges Gedöhns, Verbrauch/h im Bordcomputer ablesen, und siehe da: 0,5 L/h (2,0 TDI), so richtig viel also nicht. Wenn man aber den ganzen Tag vor roten Ampeln und geschlossenen Schranken steht ...
Meine Erfahrung mit aktuellem Diesel 3er BMW. Die Start Stop Automatik arbeitet nur bei warmem Motor und bei nicht zu tiefen Außentemperaturen. Dabei erfolgt der Startvorgang so geschmeidig, dass man es fast nicht merkt. Man fährt einfach los. Ein Mehrverbrauch beim Anlassen (beim Diesel sowieso kaum zu erwarten) ergibt sich dabei sichrlich nicht.
Am Anfang ist das gefühlsmäßig etwss ungewöhnlich (Motor plötzlich aus an der Ampel ruft alte Reflexe wach). Das gibt sich aber.
Insgesamt ist die Einsparung in Ballungsräumen nicht unerheblich.