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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 302 mal aufgerufen
 Allgemeines Forum
magicfire Offline




Beiträge: 5.762

14.07.2010 12:31
Gesucht: Rasentraktor für Gnadenhof!! Antworten

So, nachdem hier ja alles mögliche verteilt wird versuch ichs mal so, nachdem ich seit 2 Jahren erfolglos bin:

Ich habe nebenbei einen kleinen privaten Gnadenbrothof für olle Pferdies. Und in dieser Jahreszeit fehlt mir vor allem eines: Ein kleiner Rasentraktor oder etwas in der Art. Bei den Kommunen werden so kleine Traktoren eingesetzt, so etwas. Gerne auch leicht defekt, meine GöGa ist ja doch handwerklich nicht unbegabt.

Da dies wie gesagt kein Kommerzieller Hof sondern ein Rentnerbecken für ausrangierte Pferde ist ist eines Mangelware: Geld... Der Hof wird viel über Unterstützung und Spenden mitgetragen. Deswegen darf das Ding so wenig wie möglich kosten.

Da ihr doch alle Jäger und Sammler seid: Hat noch einer nen Rasentraktor rumstehen und will den eigentlich entsorgen? Dann: her damit!!!!!

Tadaaaa

http://www.motorradscheune-welling.de

Sorge Dich mehr um Deinen Charakter als um Deinen Ruf, denn Dein Charakter ist das, was Du wirklich bist, während Dein Ruf nur das ist ,was andere von Dir denken....

bleibxund Offline




Beiträge: 12.273

14.07.2010 14:30
#2 RE: Gesucht: Rasentraktor für Gnadenhof!! Antworten

Ich weiß nicht, warum mir dabei die Geschichte vom ollen Hildesheimer einfällt. Viele dürften sie aus längst vergangenen Schultagen noch kennen - aber weils schon so lange her ist, und nicht zuletzt, weils evtl. auch fürn Pele interessant sein könnte, die "größere Anschaffung" :



Zitat
Eines Abends saß ich im Dorfwirtshaus vor (genauer gesagt, hinter) einem Glas Bier, als ein Mann gewöhnlichen Aussehens sich neben mich setzte und mich mit vertraulicher Stimme fragte, ob ich eine Lokomotive kaufen wolle. Nun ist es zwar ziemlich leicht, mir etwas zu verkaufen, denn ich kann schlecht nein sagen, aber bei einer größeren Anschaffung dieser Art schien mir doch Vorsicht am Platze.

Obgleich ich wenig von Lokomotiven verstehe, erkundigte ich mich nach Typ und Bauart, um bei dem Mann den Anschein zu erwecken, als habe er es hier mit einem Experten zu tun, der nicht gewillt sei, die Katz im Sack zu kaufen, wie man so schön sagt. Er gab bereitwillig Auskunft und zeigte mir Ansichten, die die Lokomotive von vorn und von den Seiten darstellten. Sie sah gut aus und ich bestellte sie, nachdem wir uns vorher über den Preis geeinigt hatten, unter Rücksichtsnahme auf die Tatsache, daß es sich um einen second-hand-Artikel handelte.

Schon in derselben Nacht wurde sie gebracht. Vielleicht hätte ich daraus entnehmen sollen, daß der Lieferung eine anrüchige Tat zugrunde lag, aber ich kam nun einmal nicht auf die Idee. Ins Haus konnte ich die Lokomotive nicht nehmen, es wäre zusammengebrochen, und so mußte sie in die Garage gebracht werden, ohnehin der angemessene Platz für Fahrzeuge. Natürlich ging sie nur halb hinein. Hoch genug war die Garage, denn ich hatte früher einmal meinen Fesselballon darin untergebracht, aber er war geplatzt. Für die Gartengeräte war immer noch Platz.

Bald darauf besuchte mich mein Vetter. Er ist ein Mensch, der, jeglicher Spekulation und Gefühlsäußerung abhold, nur die nackten Tatsachen gelten läßt. Nichts erstaunt ihn, er weiß alles, bevor man es ihm erzählt, weiß es besser und kann es erklären. Kurz, ein unausstehlicher Mensch. Nach der Begrüßung fing ich an: „Diese herrlichen Herbstdüfte ...“ – „Welkendes Kartoffelkraut“, sagte er. Fürs erste steckte ich es auf und schenkte mir von dem Kognak ein, den er mitgebracht hatte. Er schmeckte nach Seife, und ich gab dieser Empfindung Ausdruck. Er sagte, der Kognak habe, wie ich auf dem Etikett ersehen könne, auf den Weltaufstellungen in Lüttich und Barcelona große Preise erhalten, sei daher gut.

Nachdem wir schweigend mehrere Kognaks getrunken hatten, beschloß er, bei mir zu übernachten und ging den Wagen einstellen. Einige Minuten darauf kam er zurück und sagte mit leiser, leicht zitternder Stimme, daß in meiner Garage eine große Schnellzuglokomotive stünde. „ich weiß“, sagte ich ruhig und nippte von meinem Kognak, „ich habe sie mir vor kurzem angeschafft.“ Auf seine zaghafte Frage, ob ich öfters damit fahre, sagte ich nein, nicht oft, nur neulich nachts hätte ich eine benachbarte Bäuerin, die ein freudiges Ereignis erwartete, in die Stadt, ins Krankenhaus gefahren. Sie hätte noch in der Nacht Zwillingen das Leben geschenkt, aber das habe wohl mit der nächtlichen Lokomotivfahrt nichts zu tun. Übrigens war das alles erlogen, aber bei solchen Gelegenheiten kann ich oft diesen Versuchungen nicht widerstehen. Ob er es geglaubt hat, weiß ich nicht, er nahm es schweigen zur Kenntnis, und es war offensichtlich, daß er sich bei mir nicht mehr wohl fühlte. Er wurde ganz einsilbig, trank noch ein Glas Kognak und verabschiedete sich. Ich habe ihn nicht mehr gesehen.

Als kurz darauf die Meldung durch die Tageszeitung ging, dass den französischen Staatsbahnen eine Lokomotive abhanden gekommen sei, wurde mir natürlich klar, dass ich das Opfer von einer unlauteren Transaktion geworden war. Deshalb begegnete ich dem Verkäufer, als ich ihn kurz darauf im Dorfgasthaus wieder sah, mit zurückhaltender Kühle. Bei dieser Gelegenheit wollte er mir einen Kran verkaufen, aber ich wollte mich in ein Geschäft mit ihm nicht mehr einlassen, und außerdem, was soll ich mit einem Kran?

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Ein Paradies ist immer dann, wenn einer da ist, der wo aufpasst, dass keiner reinkommt.
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pelegrino Offline




Beiträge: 51.614

14.07.2010 14:52
#3 RE: Gesucht: Rasentraktor für Gnadenhof!! Antworten

Sehr schön - gehört eigentlich in den lange verschütteten Schnipselwerk-Thread !

('tschuldigung, Zauberfeuer )

"Wo viel Freiheit ist,
ist viel Irrtum!"


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