wenig bis gar keine Kennte von sowas, aber eines kann ich noch erzählen. Der Venusberger Sender wurde Ende der 70er neu aufgebaut und bekam eine für damalige Verhältnisse sehr hohe Sendeleistung. Wenn wir Burschen mit unserem Krankenwagen am Sender vorbei zur Venusberger Uni-Klinik fuhren, ertönte aus dem Funkgerät der WDR - sogar mit Rauschsperre.
Ich bin mal abends dahin, um mir den neuen Sender anzusehen und traf zunächst mal auf eine dicke Umzäunung. Irgendwer warnte mich noch vor Strahlung etc. - naja, die Umweltpanik.
Im gleißenden Licht zweier Lampen konnten man nun den neuen Sendemasten bewundern. Mich interessierte eigentlich nur die Statik des Aufbaus, aber ein leises Geschnarre, dessen Herkunft ich nicht ausmachen konnte, irritierte mich immer wieder.
Irgendwann hielt ich mich mal am Zaun fest und . . . Geschnarre weg. Hände loslassen ==> Geschnarre wieder da. Da lief auf dem Zaun selbst ein Radiosender. Mit etwas Konzentration konnte man sogar einzelne Wortfetzen verstehen . . .
Da hab ich mich dann lieber doch wieder weggemacht aus der Gegend.
Das geht aber nur bei AM. Bei FM ist das eigentlich nicht möglich. Meist sind die Masten für "beides". Am Mast befinden sich Antennen für Radio( UKW) und Fernsehen. Der Mast selber ist eine Marconi Antenne, sprich ein Lamda 1/4 Pin der isoliert aus der Erde guckt. Rundrum sind Kabel verbuddelt die die "andere Hälfte" der Antenne darstellen. Eine klassische Groundplane also, künstlich verlängert für Mittelwelle in AM. Das analoge Fernsehen war übrigends auch in AM. Das bessere FM wurde nur von den Amateuren benutzt.
Arbeit macht Spaß - man kann stundenlang zuschauen.
Ich verstehe von der ganzen Funkerei ja nun garnix, aber: als ich bei uns DVB-T empfangen wollte, ging erstmal wenig bis garnix . Erst, als mir jemand erklärt hatte, das die neue Sendetechnik (bei uns jedenfalls) um 90° gekippt ausstrahlt, habe ich die olle TV-Antenne unterm Dach gedreht, und ...ah, jetzt - ja !
Wenn die ANtenne falsch polarisiert ist, liegt der Verlust bei ca. 20 db. Das ist ein Faktor von 100 ! bezogen auf die Leistung des Senders. Meint, der 100kW Sender müsste für die falsch polarisierte Antenne eine Leistung von 10MW haben, damit die gleiche Antennenspannug am Fernseher ansteht. Die vertikale Polarisation ist besser für mobilen Empfang, der senkrecht Pin ist da einfach praktischer. Die Dämpfung ist praktisch etwas höher, da resonannte Objekte eher vertikal sind als horizontal. ( Bäume, Masten,...) Bei Dachantennen ist es umgekehrt. Eine übliche lange Yagi geht am Mast ( der geerdet ist) nur gut in horizontal. Vertikal müsste sie entweder Vormast montiert werden oder mit seitlichem Ausleger. Der Dipol ist ja "hinten" an der Antenne, der Mast würde bei "üblicher" Montage als "Erde" zwischen Direktoren und Dipol stehen, das dämpft dann auch ungemein, da die ja nun gleich polarisiert sind.
Werner
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jetzt weiß ich endlich mal, an wen ich mich bei so Sachen wenden kann .
Vor 40 Jahren hat sich mein jugendlicher Bruder mit sowas intensiv beschäftig, eigene, primitive Radios gebaut und alle so Sachen . . . dann kamen die Mädels und die Drogen und dann war das Thema leider beendet. Irgendwie hab ich so einen Anhauch auch mitbekommen, aber mich immer gescheut, mal richtig ist Thema einzusteigen.
Zitat Mich wundert, daß die Sendeleistungen der einzelnen Sender so stark voneinander abweichen. Venusberg liegt mit 20 bzw. 50 kW irgendwo im Mittelfeld. Einige Sender haben 100 kW , andere nur 0,25 ()
ich vergas, DVB-T ist Gleichwellenfunk, die Sender benachbarte Sender strahlen Frequenz- und Phasengleich aus. Die kleinen Sender dienen dazu um "Schatten" auszuleuchten.
Gruß Werner
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ich erinnere mich an einen Radiobeitrag - schon lange her - in dem sie berichteten, man habe in der Toscana (?) drei Sender errichtet, die phasengleich senden und mal wolle damit irgendwas probieren. Waren das die Testläufe für das digitale Fernsehen ?