Der oben erwähnte Vorkriegslanz, auf dem ich meine Fahrversuche machte, war aus erster Hand und wechselte erst letztes Jahr erstmalig den Besitzer. Bei einer gründlichen Inspektion wurde festgestellt, dass kein nennenswerter Verschleiß vorlag und technisch nichts restauriert zu werden braucht. Erstaunlich! Die Bedienungsanleitung hab ich bekommen
Zitat dass der Lanz keinen Rückwärtsgang hatte und er nur durch die Drehung des Motorlaufs rückwärts fahren konnte?
das selbige Spiel kenne ich noch vom Messerschmitt Kabinenroller (Schneewittchensarg). Da mußte man auch immer erst stehenbleiben, Zündung ausschalten und dann Zündschlüssel nach links drehen. Danach gings dann rückwärts.
Hallo Leute Das "Umsteuern" bei den Lanz-Schleppern gab es nur bis 1929. mit Einführung des Typ HR5 -15/30 PS wurde ein Getriebe mit Rückwärtsgang eingeführt.
Gruß EL LOBO
Angefügte Bilder:
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Zumindest war das Umsteuern danach aber auch noch möglich. Der hiesige Acherschlepper war keinesfalls vor 29 gebaut worden. Ich muss mal nach der Bedienungsanleitung suchen.
So, ich hab die Anleitung gefunden. Das Umsteuern wird da ausdrücklich beschrieben und die Anleitung ist von 1950! Allerdings hatte der auch wirklich ein Dreigang- plus Rückwärtsgang- plus Vorgelege-Getriebe.
einer schreibt vom anderen ab . Ne typisch deutsche Angelenheit, keiner traut sich, was aus dem Text rauszunehmen, könnt ja mal klemmen der Rückwärtsgang.
Zitat von FalconeSehr schön! ............Ich hatte einen Klassenkameraden, dessen Vater war Pächter des Hofgutes Schleifeld bei uns in der Nähe gewesen. In der Erntezeit kam immer einer von den großen 10-Liter Lanz zum Einsatz, der sonst das ganze Jahr im Schuppen stand.................... Grüße Falcone
Hallo Falcone
Warum das wohl so war. Eher nicht weil man sonst das ganze Jahr über keine Verwendung für solch einen Schlepper hatte, sonder weil früher keine gerne Lanz Bulldog gefahren ist, was ich durchaus nachvollziehen kann. So ein Lanz Bulldog ist wirklich das allerletzte! Das haben die Landwirte dann auch sehr schnell erkannt. In den späten 50er und Anfang der 60er Jahre waren Lanz Bulldogs nichts mehr wert, der Vater eines Freundes erzählt heute immer noch gerne die Geschichte wie sie damals bei einem Verkehrsbulldog den Regler blockiert haben und darauf gewartet haben bis der Motor „durchgegeangen“ ist.Dannach sind die Reste bei Klöckner im Hochofen gelandet. Vorher hatte er einige Jahre mit dem Lanz Langholz gefahren, dadurch den Lebensunterhalt für seine Familie verdient, und aufgrund mangelnder Bremswirkung und der Abkühlung des Glükopfes des 2 Takt Dieselmotors eine haarsträubende Situationen erleben dürfen. Der alte Herr ist auch heute noch nicht bereit wieder mal einen Bulldog zu fahren, wobei die Möglichkeit bestehen würde. Sein Sohn besitzt einen 10 Liter Bulldog.
Ich habe mal in einem Buch einen schönen Satz gelesen der sich mit dem Niedergang der Marke Lanz befasste. Dort stand sinngemäß: Die Verkaufszahlen der Fa. Lanz brachen ein als in der Landwirtschaft der 50er und 60er Jahre ein akuter Arbeitskräftemangel herrschte, und die Gutsbesitzer auf einmal selber Schlepper fahren mussten. Das stimmt zwar so nicht ganz, aber in dieser Aussage liegt viel wares!
Die Glorifizierung dieser Konstruktion kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, es gab auch zu der Zeit der Bulldogs von anderen Hersteller deutlich bessere Schlepper, als Beispiel seien hier nur Fordson, Deutz, IHC Deering, Normag, Stock etc genannt.
Zitat sonder weil früher keine gerne Lanz Bulldog gefahren ist
Ich finde den auch heute noch absolut furchtbar zu fahren. Springt wie ein besoffener Gaul, bremst schlecht und ist schwerfällig ohne Ende, schlecht zu steuern, schwer zu kuppeln und du hockst schlimmer drauf als auf einem Bobber. Und wenn man ihn nutzen will, muss man ihn erst mal umständlich zum Laufen bringen - dafür ist mir die Zeit zu schade. Ich gestehe: Ich hab die Dinger noch nie leiden können! Sonst hätte ich den aus dem Nachbardorf schon längst haben können.
Zitat sonder weil früher keine gerne Lanz Bulldog gefahren ist
Ich finde den auch heute noch absolut furchtbar zu fahren. Springt wie ein besoffener Gaul, bremst schlecht und ist schwerfällig ohne Ende, schlecht zu steuern, schwer zu kuppeln und du hockst schlimmer drauf als auf einem Bobber. Und wenn man ihn nutzen will, muss man ihn erst mal umständlich zum Laufen bringen - dafür ist mir die Zeit zu schade. Ich gestehe: Ich hab die Dinger noch nie leiden können! Sonst hätte ich den aus dem Nachbardorf schon längst haben können. Grüße falcone
Hurra - das ich da nicht früher drauf gekommen bin : jetzt weiß ich endlich, wie ich meinen Schweden mit dem Getriebeschaden (Rückwärtsgang geht nur noch ganz selten 'rein ) trotzdem handeln kann! Ich werde also einfach den Anlasser umpolen .
"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
Zitat sonder weil früher keine gerne Lanz Bulldog gefahren ist
Ich finde den auch heute noch absolut furchtbar zu fahren. Springt wie ein besoffener Gaul, bremst schlecht und ist schwerfällig ohne Ende, schlecht zu steuern, schwer zu kuppeln und du hockst schlimmer drauf als auf einem Bobber. Und wenn man ihn nutzen will, muss man ihn erst mal umständlich zum Laufen bringen - dafür ist mir die Zeit zu schade. Ich gestehe: Ich hab die Dinger noch nie leiden können! Sonst hätte ich den aus dem Nachbardorf schon längst haben können. Grüße falcone
Aber die Gassannahme
Ich durfte mal so ein Ding fahren und fand es toll. Allerdings habe ich hauptsächlich dem kernigen Motor gelauscht, braucht weder zu bremsen, noch zu kurven, einfach nur geradeaus.
Zitat von Wännä Ich durfte mal so ein Ding fahren und fand es toll. Allerdings habe ich hauptsächlich dem kernigen Motor gelauscht,............... Gruß Wännä
Und nun stell Dir mal vor das die Landwirte in den 50er den ganzen Tag dem kernigen Motor lauschen durften............ Dann weißt Du auch warum alle froh waren wenn so ein Bulldog den Hof endgültig verlassen hat.
das ist mir klar, hatte ich ja schon geschrieben, daß es ernsthafte gesundheitliche Probleme gab, die den ganz eigenen Schwingungen dieser Maschine angelastet wurden.
Für den arbeitenden Landwirt ist das nix.
Vor Jahren durfte ich mal einen Streifen pflügen, war immer mein Wunsch gewesen, sowas mal zu tun. Der Traktor war ein Renault mit 6 Zylindern, Turboaufladung, Automatikgetriebe, über 100 PS, LCD-Display für Technik-Monitoring, auf dem auch vor dem Umschalten der Fahrstufen die Empfehlung angezeigt wurde und vom Fahrer bestätig werden konnte.
Ich fands trotzdem ziemlich schwierig, einen gerade Weg durch die Schollen zu finden. Aber das Gerät war sanft, wie ein PKW.