überall leuchten die Lichter, Tannengrün, Glühweinduft und Weihnachten rückt immer näher. Aus diesem Grund ist es an der Zeit, in diesen besinnlichen Adventstagen, etwas Weihnachtspoesie und Adventsstimmung in diesen Fred zu verbreiten.
Ich mach mal den Anfang:
Wenn Kerzenwachs den Hoden tränkt Lametta an der Spitze hängt Und Tannengrün die Eichel spickt,
Denkt Euch, ich habe das Christkind geseh'n ! Es kam aus der Kneipe, und konnte kaum steh'n . Das Näschen war rot, die Hände zitterten sehr , und es trug einen Sack - aber der war leer . Was drin war - Ihr braucht garnicht zu hoffen : Das Christkind hat alles versoffen !
...jetzt aber noch schnell das Weihnachtsgedicht von Loriot ...
.
"Es ist nicht wichtig, wie alt Du bist, sondern wie Du alt bist." Marie Dressler
Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden! weihnachtsmannrotkopie6ef.jpg
Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken Schneeflöcklein leis' herniedersinken. Auf Edeltännleins grünem Wipfel häuft sich ein kleiner, weißer Zipfel. Und dort, vom Fenster her, durchbricht den tunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer die Försterin im Herrenzimmer. In dieser wunderschönen Nacht hat sie den Förster umgebracht. Er war ihr bei des Heimes Pflege seit langer Zeit schon sehr im Wege. Drum kam sie mit sich überein: Am Niklasabend muß es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh' das Häslein tat die Augen zu, erlegte sie - direkt von vorn - den Gatten über Kimm' und Korn. Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase zwei, drei, viermal die Schnuppernase und ruhet weiter süß im Dunkeln derweil die Sterne traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen, da läuft des Försters Blut von hinnen. Nun muß die Försterin sich eilen, den Gatten sauber zu zerteilen. Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen nach Waidmannssitte aufgebrochen. Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied, was der Gemahl bisher vermied, behält ein Teil Filet zurück als festtägliches Bratenstück und packt darauf - es geht auf vier - die Reste in Geschenkpapier.
Da tönt's von fern wie Silberschellen, im Dorfe hört man Hunde bellen. Wer ist's, der in so später Nacht im Schnee noch seine Runden macht? Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten auf einem Hirsch herangeritten. "He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen, die armen Menschen Freude machen?"
Des Försters Haus ist tief verschneit, doch seine Frau ist schon bereit: "Die sechs Pakete, heilger Mann, 's ist alles, was ich geben kann."
Die Silberschellen klingen leise, Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise. Im Försterhaus die Kerze brennt, ein Sternlein blinkt - es ist Advent!
Mal etwas besinnliches. Die Kleinschreibung ist original.
Vorweihnacht wem die Lichter fehlen in jenen stillen Tagen wird sich lange quälen, das nicht abbezahlte haus verlassen, jagen und sich sammeln gehn, er wird die hell bestrahlte dezemberinnenstadt durchwandern ohne ziel, in schnee und regen stehn, wird seufzen und zuviel gesüßten Glühwein saufen, wer jetzt kein mädchen hat, der muß sich eines kaufen.
„Diesjahr spar ich mir die Kohle, uns en Christbaam haamzuhole fer viel Geld – bin ich dann bleed? Nix gibt’s, wenn’s aach anners geht!“ sprach de Babba zu de Fraa, die seit Jahrn die Mamma war. „Diesjahr hol ich unsern Baam selber aus de Schonung haam! Haufeweis stehn die da rum, worde fermlich, dass ich kumm. Eins, zwei, drei, habb ich en Baam un schlebb ihn umsonst dann haam!“ Doch die Mamma hob die Pfode: Christbaarklaue is verbode!
Woihnachde wor net mehr weit. Drauße hat’s gestermt, gechneit, doch de Babba sprach dehaam: „Heut besorsch ich unsern Baam!“ Mamma sprach: „Bist du meschugge? Duh doch mal nach drauße gucke! Bei so’m Wedder wie da drauß jääscht mer doch kaan Hund vor’s Haus! Fast im Schnee versinkt die Welt! Gehsde naus, bist du erkält, gauzt an Woihnacht wie en Hund! Bleib dehaam und bleib gesund!“ Babba sprach zur Frau Mama: „Wedder schlecht – kaan Fersder da!“
Gääsche neun wor’s – net geloche -, da hat er sich aagezooche, nahm e Axt mit und e Sääch, mecht sich uff de Baamklau-Wääch! Es wor dunkel drauß im Wald, stermisch, eklisch un saukalt, doch de Babba schritt dorchs Land, bisser dann e Schonung fand. Aach e Bäämche hadder bald, des schennsde hier vom ganze Wald. Jeder Ast wor e Gedicht! E schenner Bäämche finsde nicht! „Sei net bees!“ sprach Babba dann entschuldischend zur klaane Tann, „wenn ich aafang jetzt zu sääche, nur deshalb und dadewääsche, weil ich dadurch, liebe Tann, dreißisch Euro sparn halt kann!“ Die klaa Tann daht neht mal lalle. Ächz! dann isse umgefalle! Klaane Sünde, sacht e Wort, straft de Liewe Gott sofort! Aach de Babba, heert wie’s kimmt, erfuhr, dass dieses Sprichwort stimmt!
Denn die Schonung wor besetzt: Zwanzisch Wildsäu sah er jetzt, un en Eber, riesisch groß, ging mit Grunze uffen los! Un de Babba, unsern Brave, is gespurdet und gelaafe wie en Blitz vor Angst un Schreck noch schneller wie de Zatopek!
Kleddert schließlich uff ne Buche, vor de Sau dort Schutz zu suche, waaß bis heu net ganz gewiss, wie er nuffgekomme is! Des wor eine lange Nacht! Denn die Sau hat ihn bewacht, ließ ihn net von seinem Ast, dort wär er erfroren fast! De Aasch wor kalt, im Knie Arthrose, Eiszabbe in soiner Hose. Un die Sau hat sich verschnazt un Mambo um ihn rum gedanzt! Gääsche Morsche wor se fort, dafier wor de Fersder dort, sah den Babba, sah die Ficht, die geschlaache schon da lischt, fraacht den Babba: „Is des euer? Des wird deuer! Des wird deuer!“ Was sprach Mamma, hob die Pfode? „Christbaamklaue is verbode!“
Heilischabend, alles feiert! Babba lieht im Bett un reihert, kulscht un krächzt uni s halb dod. Siehder Christbääm, siehder rod, schwört: „Ich schmück…“ – schon halb im Draam – „…im nächst Jahr unsern Gummibaam!“