ich habe (zunächst mal nur) einen Vergaser umgebaut auf Durchflußverstellung im Übergangsbereich. Wo vorher eine starre Drossel war, ist jetzt eine Nadelverstellung. Das ganze erstmal nur zum Test - funktioniert aber schon recht ordentlich und ist ausbaufähig. Nur hab ich jetzt ein kleines Problem:
Die Düsennadel habe ich an der Drehbank aus einer M3 Edelstahlschraube geschliffen. Das Gewinde ist im hinteren Bereich geblieben für die Verstellung. Die Schraube/Nadel sitzt in einem selbstgefertigten Messingdüsenkörper, in den ich ein M3 mit einem extralangen Mutterbohrer gaaaaaaaaanz vorsichtig (natürlich auch auf der Drehbank) reingeschnitten habe. Leider hat das Gewinde Spiel. Als Schraube würde die Sache funktionieren, als Verstelldüse wünsche ich mir mehr Widerstand, weil durch die Vibrationen sich das ganze schon mal verstellt hat. Bei laufendem Motor kann ich auch absolut nicht fühlen, ob der Schraubenzieher in seiner Höhle gepackt hat und die Schraube verdreht oder ob ich mir nur einbilde, daß sich was verstellt hat. Gleichzeitig Abgasmessung, Verstellen und Gasgeben und Streß haben ist etwas zu viel fürn Wännä. Auf die Einstellung will ich mich verlassen können.
Eine Feder - wie bei der Standgasgemischverstellung bringe ich dieser Puppenkiste von Vergaser nicht mehr unter. Das Gewinde möchte ich auch nicht per Schraubstock "aufrauhen" oder was es sonst alles für Grobschraubertips gibt. Edelstahl gegen Messing ist sowieso etwas unfair.
Mir schwebt eher so eine Art Dichtungsmasse vor, die zäh ist, aber nicht hart wird und möglichst noch bereitwillig in die Gewindegänge krabbelt, also idealerweise eine Art Sekundenkleber, der mitten im hart werden aufhört und als Gelee weiter existiert.
Das Schraubenköpfchen ist so klein geschliffen, daß zwar der Kreuzschlitz- Schraubendreher noch greift, die Schraube selbst sich aber in einem Röhrchen von 5 mm komplett versenkt. Evtl. könnte man auch nur im Kopfbereich irgendeine Kleber unterbringen.
Ein Bekannter riet mir, die Schraub heiß zu machen und mal "ganz kurz" mit Weichlot zu beaufschlagen. Das belege die Gewindegänge mit einer hauchzarten Schicht. Leider will der Edelstahl den Weichlot nicht und ich will nix kaputt machen - auch nicht thermisch.
Falls es nicht schon zu grobschlosserisch ist: Normalerweise staucht man ein Gewinde, dass schwergängiger werden soll. Also den Messingdüsenkörper gaaaanz sanft im kleinen Schraubstock quetschen, bis die Schraubnadel etwas schwergängiger geht.
Das mit dem "Gelee" klingt unrealistisch. Durch die zwangsläufige Anwesenheit von Sprit wirst Du kaum eine dauerhaft gleichmäßige Konsistenz bekommen. Vielleicht kannst Du ein paar Fasern Hanf in die Gewindegänge legen. Vorher das Gewinde einfetten, damit der Hanf bis zum Einschrauben erstmal fixiert ist. Wenn's nicht klappt ist zumindest nix mechanisch vergriesknattelt.
einerseits soll durch das Gewinde keine falsche Luft gesaugt werden und andererseits soll beim Verstellen selbiger ein gewisser Widerstand da sein. Schneide in die Schraube eine kleine Rundnut rein und platziere einen kleinen O-Ring. Das Aussengewinde sollte an der Stelle auf den Aussendurchmesser des O-Rings minus zwei oder drei zehntel aufgebohrt werden.
Das mit dem O-Ring wär wohl die beste Lösung, aber dazu ist die Schraube zu kurz. Ich erreiche - zufällig - mit einer halben Umdrehung offen die beste Einstellung. Das ist bei einer Gewindesteigung von 0,5 mm gerade mal 0,25 mm. Eine längere Schraube könnte ich kurz unterm Kopf mit einem O-Ring versehen. Aber dann müßte ich die gleiche Nadelform nochmal schleifen - - - - was ne Arbeit.
Das mit dem Hanf habe ich noch nicht probiert, mache ich sofort. Bei Hanf denke ich an zällige Verschraubungen, aber nicht an Vergaser. Danke für die Klingel.
Das mit dem Schraubstock behalt ich mal im Kopf. Ich weiß nur nicht, ob die Mutterdüse dann noch in ihren Sitz paßt. Hat ziemlich lange gedauert, das alles so passend zu kriegen.