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Falcone Offline




Beiträge: 113.816

18.06.2009 11:54
Blinker-Umbau Antworten

Austausch der Serienblinker durch Zubehörblinker (auch LED-Blinker):

Möchte man bei seiner "W" andere Blinker montieren, so ist das eigentlich eine recht simple Sache, solange man wieder "normale" Blinker mit 21Watt-Birnchen verwendet. Möchte man aber auf LED-Blinker umsteigen, so gibt es einige Besonderheiten zu beachten, damit die Blinkanlage anschließend wieder normal funktioniert:

Zunächst zum Kabelbaum: betrachtet man den Schaltplan, so erkennt man, das die beiden rechten Blinker durch das graue Kabel mit Spannung versorgt werden, die beiden linken Blinker hingegen mit dem grünen. Die Masse ist jeweils durch schwarz/gelb gekennzeichnet. Unter dem linken Seitendeckel befindet sich das Blinkrelais, dieses ist zweipolig ausgeführt: orange/grün führt Dauerplus (kommt direkt vom Sicherungskasten), das orange Kabel führt zum Blinkerschalter und von dort aus je nach Schalterstellung zum rechten oder linken Blinkkreislauf.

Das Abgreifen der Kontakte vom Kabelbaum sollte so gelöst werden, das der Kabelbaum dadurch nicht unnötig aufgetrennt oder verändert wird, damit ein einfaches Rückrüsten möglich bleibt. Die vorderen Blinker sind mittels je einem speziellen zweipoligen Steckers verbunden, diese befinden sich im Frontscheinwerfer (zum Öffnen unten links und rechts je eine Schraube lösen). Man kann beispielsweise kleine Flachsteckhülsen zum Quetschen an den neuen Blinkern anbringen, diese passen dann einigermaßen auf die Kontakte im Stecker des Kabelbaumes. Zur Sicherheit die Verbindung noch mit Isolierband fixieren.

Die hinteren Blinker sind mittels spezieller (sehr kleine) Rundsteckhülsen mit dem Kabelbaum verbunden, auch hier kann man, sofern man die neuen Blinker an der selben Position befestigen möchte, kleine Rundstecker zum Quetschen an den Blinkern anbringen, hier muss man allerdings ein wenig biegen, um diese in die Gegenstücke des Kabelbaums zu bekommen. (Passende Rundstecker in japanischen Maßen bekommt man als Set u.a. bei Louis)

Bitte beachten, das nicht alle Karosserieteile Masse führen: dies gilt insbesondere für die Aufnahmen der vorderen und der hinteren Blinker. Es ist also erforderlich, auch das Massekabel an den Blinker zu führen. Sollte der neue Blinker nur das Plus-Kabel nach außen führen und die Masse über das Gehäuse holen, so muss man dafür sorgen, das das Gehäuse mit Masse versorgt wird. Dies kann man beispielsweise mit einem Ringkabelschuh, der an die Masse-Leitung gequetscht wird und beispielsweise direkt an die Blinkerbefestigung mit angeschraubt wird.

Etwas komplizierter wird es, wenn man die neuen Blinker an den dafür vorgesehenen Punkten hinten am Rahmen befestigen möchte: hier liegen von Haus aus keine Kabel, um die Spannung abzugreifen. Unter der Sitzbank auf der linken Seite verläuft allerdings der Kabelbaum, der zum Rücklicht führt. Hier befindet sich auch eine Kupplung, an der man das Kabel trennen kann. Es handelt sich um eine sechspolige Buchse mit passendem Stecker. Hier kann man beispielsweise die Spannung und die Masse für die Blinker abgreifen, indem man die entsprechenden Pins aus dem Stecker zieht und mittels kleiner Steckhülsen an die Blinker abgibt (wiederum grau=rechts, grün=links). Achtung: an dieser Kupplung liegt nur ein einziges Massekabel an (das schwarze bzw. schwarz/gelbe), welches auch fürs Rücklicht benötigt wird. Eine Verbindung nach hinten muss also bestehen bleiben.

So, nun haben wir alles montiert und verkabelt: sind "normale" Blinker mit Glühbirnchen verwendet worden, so sollte bereits alles Funktionieren. Anders bei LED-Blinkern: durch die geringe Leistung der LED-Blinker (meist 1-3Watt) kommt die Blinkerschaltung aus dem Tritt: es werden alle vier Blinker mit hoher Frequenz blinken, egal ob man nach links oder rechts blinkt. Hier sind zwei Faktoren beteiligt: die schnelle Blinkfrequenz liegt am Blinkrelais, welches nun außerhalb seines vorgesehen Leistungsbereiches arbeitet und dadurch die Blinkfrequenz nicht mehr stimmt. Der zweite Faktor ist der, das der linke und rechte Blinkkreislauf über das gemeinsame Blinkkontrolllämpchen im Cockpit miteinander verbunden sind. Diese Art der Schaltung funktioniert aber nur, wenn das Anzeigelämpchen einen deutlich höheren Widerstand als die eigentlichen Blinklämpchen hat. Bei LED-Blinkern mit deutlich weniger Leistung (1-3Watt) als Glühlämpchen (21Watt) ist das nun gerade umgedreht und der Strom fließt jeweils mit auf die andere Seite. Das lässt sich mit 2 normalen Siliziumdioden so umbauen, dass es keine Brücke mehr darstellt. Also die beiden Kabel, die im Moment auf Anschluss 9 und 10 in die Instrumenteneinheit reinlaufen, auftrennen, je eine Diode einschleifen (plus Richtung Blinker, Minus Richtung Instrumenteneinheit), die negativen Enden zusammenführen und damit bei z.B. 9 reingehen. 10 kommt dann fest an Masse. In diesem Fall kann man nun auch ein billiges lastunabhängiges Blinkerrelais kaufen und verwenden (gibt es im Zubehör, z.B. Louis #10033844 für 12,95€). Dieses wird einfach gegen das Originalrelais unter dem linken Seitendeckel ausgetauscht. Achtung: das LED-Relais funktioniert NUR wenn man den Dioden-Umbau am Kontrolllämpchen durchführt.

Anm.2-2021: Blinkrelais ohne Diodenumbau siehe unten

Möchte man diesen Dioden-Umbau (danke an uli estrella) nicht machen, gibt es auch die Möglichkeit, dem Blinksystem vorzugaukeln, das vier normale Birnchen mit insgesamt ca. 80Watt vorhanden sind. Dies lässt sich mit Widerständen bewerkstelligen, die nichts anderes machen, als Leistung aufzunehmen und sie in Wärme umzuwandeln. Man benötigt nun nicht vier Widerstände, sondern kommt mit zwei Stück aus, einer für jede Seite. Um die richtige Menge an Leistung vorgaukeln zu können, müssen die Widerstände einen geeigneten Widerstand haben, der in diesem Fall ca. 3,9Ohm beträgt (bei je einem Widerstand pro Seite). Ebenfalls muss der Widerstand genug Strom verkraften können, damit er nicht durchbrennt, deshalb sollte er mindestens 50Watt haben (ich habe von Conrad #421618 - 62 für 4,60€ verwendet). Diese zwei Widerstände verkabelt man auf einer Seite beide an einen Massepunkt (z.B. mit einem gemeinsamen Ringkabelschuh an den Rahmen, ggf. vorher prüfen ob dieser Teil auch wirklich Masse führt). Die andere Seite der Widerstände verkabelt man an geeigneter Stelle je mit der Plus-Leitung des linken und des rechten Blinkkreislaufs, z.B. an der oben erwähnten Kupplung links unter der Rücksitzbank (hierbei spricht man von einer Parallelschaltung der Widerstände, eine Schaltung "in Reihe" funktioniert NICHT). Man kann dann die Widerstände ebenfalls unter der Rücksitzbank montieren (ich habe sie einfach neben den Sicherungskasten geklemmt). Die Widerstände werden zwar beim Blinken warm, aber auch nach zwei Minuten dauerblinken wurden sie nicht so heiß, als das man bei der Montage Rücksicht darauf nehmen müsste. Nach Montage der Widerstände blinken dann beide Seiten wieder brav getrennt und in der richtigen Frequenz. Das original Blinkrelais bleibt in diesem Fall bestehen und muss nicht ausgetauscht werden.

Ergänzung Februar 2021:
Von Kellermann gibt es inzwischen das Blinkrelais R2 Typ K mit passenden Steckern für Kawasaki. Ist zwar für die Z900RS gedacht, soll aber auch an der W ohne Diodennachrüstung funktionieren (was aber noch nicht gesichert belegt ist!).
Ebenso funktioniert das Relais #10032271 von Louis für 14,99 € an der W ohne Diodennachrüstung.
Diverse Widerstände zum parallel schalten findet man auch z.B. bei Louis zischen 4 und 10 Euro.

Stand 2-2021

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