Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
W650.deW650 ForumW-Tour/Treff-Kalender
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 30 Antworten
und wurde 1.243 mal aufgerufen
 Allgemeines Forum
Seiten 1 | 2 | 3
Wännä Offline




Beiträge: 17.488

14.03.2009 14:05
KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten
Moin,

nachdem ich es so satt habe, daß mein kleiner Dreizylinder ständig mit schreiendem Motor auf jede noch so kleine Last- Temperatur, oder sonstwas-Änderung, reagiert, wollte ich ihn wieder loswerden, und zwar definitiv. Ich kann nicht nachvollziehen, warum ein Kleinwagen mit halbkaltem Motor mit fast 2000/min im Leerlauf dreht. Das sind für mich normale Betriebsdrehzahlen unter Last, damit fahre ich, aber wenn ich stehe, soll das Ding die Fresse halten. Die Werkstatt erklärt mir, das müsse so, der Motor würde dann schneller warm und sobald er warm sein, drehe er normal. Stimmt, aber wenn man beim Anfahren oder Einparken mal die Drehzahl etwas absinken läßt, brüllt der Kleine anschließend auf, wie ein Baby, dem man den Schnuller weggenommen hat, und beruhigt sich erst wieder, wenn die Motorsteuerung ausführlich und bürokratisch geprüft hat, ob auch wirklich kein Verbraucher mehr am Netz hängt und Wännä auch wirklich die Kupplung getreten hat und die Temperatur auch wirklich betriebswarm ist und . . . und . . . .und . . . ich finde das ätzend, das konnte der alte Polo besser.

Nun aber, nach der Grundregel "dem Klavierspieler iss nix zu schwer" habe ich das Leerlaufluftdüsenverstellgenialgerät getötet, indem ich den Stecker einfach abgezogen habe.

Auto-Elektronik ist normalerweise wehrhaft und quittiert solche Brutalitäten mit 95 Störlampen, einem überfüllten Fehlerspeicher, einem Notlaufprogramm, was evtl. noch die Fahrt in die Werkstatt ermöglicht (auf dem Anhänger - versteht sich). Da ich schon mal versucht hab, meinen 6-Zylinder-Opel () selbst zu reparieren, weiß ich, worüber ich rede.

Doch japanische KFZ-Elektronik scheint toleranter zu sein. Die Störlampe leuchtet (logisch) und der Motor läßt sich zu meiner Verwunderung anlassen und läuft HURRA !

. . . ganz lieb und sanft mit 700 bis 800/min vor sich hin. Ich fahre los, geil . . . ein ganz normaler Motor mit sanftem Antritt - ok, das Drehmoment einer W hat er unten rum nicht, aber er benimmt sich, als wenn man ihm den Schnuller wiedergegeben hätte.

Nach einiger Zeit ist der Motor warm und die Drehzahl steigt im Leerlauf. Kommt nicht unerwartet, der Regler war ja zu irgendwas gut. Trotzdem läuft der Motor um Welten besser ohne diese Kack-Mitmischregelung. Von der W kennt man das, daß die Drehzahl bei kaltem und warmen Motor nicht gleich ist. Damit leben wir !!

Der Stecker hat vier Pole. Ich kann jetzt nur mutmaßen, was die Leitungen sind. Einer für Masse, einer für Öffnen, einer für Schließen des Verstellorgans, einer für die Stellungsrückmeldung.

Dem Verhalten nach hat der Regler einfach nur eine Verstellung die, bei zu niedriger Drehzahl auf macht und bei zu hoher wieder zu. Natürlich alles abhänging von den komplexen Computerberechnungen über Sonnenstand, Uhrzeit, Temperatur, . . , . . , . .

Es muß also ein winziger E-Motor über ein Getriebe oder eine Schnecke das Ventil verstellen. Vermutlich habe ich den Stecker abgezogen, als er gerade auf "ein wenig auf" stand. So konnte ich fahren, aber nun läuft er mir zu schnell damit, wenn er warm ist.

Das blöde an dieser Regelung ist, daß sie viel zu langsam verstellt und nur integral regelt. Beim Anfahren würgt man also rel. leicht den Motor ab, was aber noch ok wäre. Kaum hat man aber eine bestimmte Drehzahl unterschritten, wird die Regelung verstellt und führt zu heftigem Gerumpel, was ich ursprünglich auf den Dreizylinder mit seinem größeren Ungleichförmigkeitsgrad geschoben habe. Die Folge ist, daß dann viel zu viel Gas gegeben wird und der Motor losbrüllt. Hab ich meinen Nachbarn ausgelacht, der alte Mann könne nicht Auto fahren. Und nun fahr ich genau so.

Ohne den Eingriff dieser Regelung ist der Motor lammfromm, wehrt sich nicht, geht bei zu hoher Belastung im Leerlauf einfach aus, aber kommt bei 0,15 mm Gas zuverlässig und sanft - die reinste Wohltat . Kaum nimmt man das Gas wieder weg, ist er auch wieder ruhig. Unmöglich, wie Regelungstechniker wieder den guten Maschinenbau versaut haben.

- - - -

Fragen nach langem Text:

1. Kann ich jetzt einfach an die Kabel eine eigene Verstellung anschließen? Ich stell mir vor, vom Sitz aus die Kaltstartanhebung manuell zu bedienen und - ähnlich der W - einfach nach drei Kilometern das Ding wieder zurück zu setzen. Eine Stellungsanzeige brauch ich nicht, ich hör ja, wie schnell der Motor läuft. Waren die Seilzugchokes doch schön . . . da zog man dran und der Motor lief schneller. Aber heutige Autofahrer werden ja entmündigt.

2. Laufen diese Verstelleinrichtungen mit Batteriespannung oder wird da noch irgendwas runter gesetzt auf Steuerstrom 5Volt oder was weiß ich?

3. Könnte noch irgendwo was daneben gehen, an was ich jetzt nicht denke, wenn die Elektronik den Stecker als gezogen indiziert? Das Abgas ist normal - selber nachgemessen, kein Unterschied. Verbrauch - zumindest laut Anzeige - gleich. Möglicherweise Notlaufprogramm mit Teillastanfettung, der Übergang ist viel weicher als vorher.


Das Gerät ausbauen ist ziemlich schwierig und die Möglichkeit der Rückrüstung für TÜV und AU muß natürlich bleiben. Ich könnte auch die Verstellung erstmal ganz auf fahren lassen und dann mechanisch ein Kläppchen vor den Nebenluftabgang basteln, aber das ist dann schon ziemlich viel Arbeit und würde natürlich auch seine Spuren an der Drosselklappeneinheit hinterlassen.


Wenn jemand was dazu weiß, wärs toll. Die anderen Foren sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Vor "unzulässigen" Eingriffen und "möglichen Schäden am Katalysator" wird gewarnt. Also soweit wäre ich auch noch von selbst gekommen.


Gruß

Wännä

der Underfrange Online



Beiträge: 12.421

14.03.2009 14:21
#2 RE: KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten
Wenn ich das alles richtig interpretiere, läuft er im kalten Zustand ohne Leerlaufluftdüsenverstellgenialgerät prima, und im warmen Zustand eben mit Leerlaufluftdüsenverstellgenialgerät.

Wäre es nicht am einfachsten und effektivsten, wenn Du an den Anschluß des Leerlaufluftdüsenverstellgenialgerätes mittels 4-adriger Leitung einen 4-poligen Schalter pfriemelst? Wenn er warm ist, schaltest Du das Leerlaufluftdüsenverstellgenialgerät einfach wieder zu.

Wenn das Ganze genauer und stufenlos geregelt werden soll, wirst Du nicht drumrumkommen, die vom Steuergerät ausgegebenen Werte genau auszumessen.

W.

Musiker h.c.

Soulie Offline




Beiträge: 29.422

14.03.2009 14:31
#3 RE: KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten

In Antwort auf:
Waren die Seilzugchokes doch schön . . . da zog man dran und der Motor lief schneller. Aber heutige Autofahrer werden ja entmündigt.


Da sprichst du mir aus der Seele, Wännä.
Das ist bei den Benzinern wohl noch viel schlimmer als beim Diesel.
Mit ein Grund, weshalb ich seit Jahren die Selbstzünder vorziehe.
Aber auch mein TDI nervt manchmal mit erhöhtem Leerlauf (1.100 statt 900)
ohne ersichtlichen Grund, in letzter Zeit deutlich öfter als früher.
Helfen kann ich dir bei deinem Vorhaben leider nicht.
Kann es sein, dass das Abgasverhalten bei kaltem Motor besser ist,
wenn die Drehzahl angehoben wird? Ansonsten macht diese Heulerei ja wenig Sinn,
und blöd sind die Japanischen Ingenieure eigentlich nicht.

Grüße
und viel Erfolg!
Soulie

Wännä Offline




Beiträge: 17.488

14.03.2009 17:00
#4 RE: KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten

Moin,

nein, blöd sind die Hersteller wirklich nicht. Mein Händler ist sogar mitfühlende Seele. Er hat früher SUBARUs getunt und ist damit Rallye gefahren.

Er sagt, daß die Hersteller große Angst davor haben, wenn im Test steht oder sich sonstwie rumspricht, daß der Wagen leicht ausgeht. Besonders die Mädels (Sirion ist nunmal n Frauenauto) lassen lieber das Gehopse durchgehen, als den Wagen abzuwürgen.

Sodann gibt es so Dinge wie, elektrische Lenkung, die Strom braucht und beim Rollen des Autos automatisch die Leerlaufdrehzahl anhebt. In den Zeitschriften hat was von "Batterie leer" gestanden. Wenn ich mit dem Auto von meiner Frau Doktor fahre, amüsiert mich das immer wieder. Nur schreit der Motor nicht so wild, wie der kleine Dreizylinder, sondern hebt die Drehzahl moderat von 800/min auf 1000/min. Das geht ja noch.

Mit meinem Sirion dagegen kann ich fast 50 km/h fahren, ohne Gas zu geben, anders gesagt, während Kaltlauf steht man ständig in der Bremse.

Überlegt hatte ich jetzt noch, eine mechanische Sperre an den Gashebel zu bauen und so zu versuchen, während des Kaltlaufs das Standgas zu erhöhen. So richtig toll ist diese Lösung aber nicht und meines Wissens auch verboten. Es gab mal ein FIAT-Büschen mit feststellbarem Gas. Damit hatte es wohl Unfälle gegeben.

Na denn, ich schau mal weiter, Wenn ich die Originalen Stecker irgendwo kriege, kann ich mir was basteln. Spannungsmeßgerät dran und dann müßte man ja sehen können, was die Motorelektronik von dem Stellorgan will.


Gruß

Wännä

Soulie Offline




Beiträge: 29.422

14.03.2009 19:56
#5 RE: KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten

Meine selige Alfetta hatte so ein Handgas. Das war recht angenehm,
als ich es entdeckt hatte. Leider erst nach der Rückfahrt vom Gardasee
mit Gipsfuß ...

Gruß
Soulie

Sonnenfürst Offline




Beiträge: 5.434

15.03.2009 14:20
#6 RE: KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten

Hallo Wännä,
Um welche Dose handelt es sich denn?

Linus Offline




Beiträge: 2.972

15.03.2009 14:29
#7  Antworten

Soulie Offline




Beiträge: 29.422

15.03.2009 15:10
#8 RE: KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten

In Antwort auf:
Möglicherweise habe ich dabei auch etwas nachgeholfen. Der Endanschlag der Gasschraube ist ein Kunstoffteil welches ich ein wenig mit einer Feile bearbeitet habe. Vielleicht hat hier noch ein "Zipfel" aus der Presse übergestanden. Jetzt läuft er bei Kälte zwar immer noch kurzzeitig bis auf 1100 U/min, geht aber dann relativ schnell mit zu-
nehmender Motorerwärmung auf die vorgesehene Leerlaufdrehzahl 850 U/min zurück. Eine Leerlaufdrehzahl von 2000 U/min kann man heute nicht mehr aktzeptieren; das ist ein Unding. Schöne Grüße ans Forum, bin neu hier.


Gasschraube?
Kunststoffteil?
Feile?

Vielleicht musst du nicht mal an die Elektronik ran, Wännä?

Gruß
Soulie

Wännä Offline




Beiträge: 17.488

15.03.2009 15:32
#9 RE: KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten

Genau,

ich stell mich auch an. Ich stell mich solange an, wie ich das möchte

Schönen Dank für den Forumslink. Es fällt wohl nicht nur den anderen Daihatsuinikern auf, sondern es stört sie auch. Wie beruhigend

Genial finde ich die Kommentare im Forum. Besonders gut gefällt mir die Erklärung, daß man durch hohe Drehzahlen beim Kaltlauf Sprit spart - weil der Motor schneller warm wird .

VW hat damit angefangen, die Autofahrer zu lehren, daß man erst anmacht, ehe man losfährt, dann sofort vom ersten in den zweiten und bei niedrigen bis mittleren, motorschonenden Drehzahlen unter Last das Auto warmfährt, sprich: im hohen Gang.

Aber japanische Motoren sind ja vermutlich total anders und bauen auch erst bei 2000/min vernünftig Öldruck auf


Absoluter Superkäse: ich habe gestern mal erst die Rache der Japaner einstecken müssen. Das Auto läuft zwar toll ohne Stecker, aber wenn man diesen wieder reinsteckt, läuft es mitnichten wieder normal . Das konnte ich erstmal gar nicht wegatmen.

Beim Opel wartete die Elektronik 18 Sekunden und hat dann wieder von Notlauf auf Normal gestellt. Der kleine Japse macht einfach nix. Er steht weiter auf Störung und stellt nichts mehr am Gas - wohl beleidigt

Mich stört ja gar nicht nur der hohe Kaltlauf. Den kriege ich weg, in dem ich das Temperatursignal überbrücke. Ich weiß auch so, wann mein Kleiner warm ist und eine Temperaturanzeige hat der gar nicht.

Aber da wäre dann noch diese ständige Einmischung des Stellers während Einparkens etc. Das geht so einfach nicht weiter. In Wut hab ich den Kleinen schon bis zum Drehbegrenzer (6500/min) hochgedreht - und das will was heißen bei mir.

Ich will auch nicht sagen, daß das nicht alles seinen Sinn hätte, aber für die Umwelt meine ich, ist es am besten, möglichst wenig Sprit zu verbrauchen, und das ist beim Daihatsu im Kaltlauf nun wirklich nicht gegeben.

- - - - - -

Aber davon mal ab. Ich habe dann bei halbwarmen Motor den Finger in das Ansaugloch gesteckt (jawohl, sowas tue ich ). Da das Loch nicht rund ist, gelang es erst nicht, einen wirklich dichten Abschluß zu erreichen, aber . . . . . . . . . .

. . . . . . der kleine Dreizylinder ist derart genial gebaut ! Der läuft mit Drehzahlen noch, da hauts jede W und jede Falcone längt weg !!! (ok, bei der Falcone bin ich mir nicht ganz sicher ) also 300/min waren es bestimmt, wenn nicht weniger!

Totaler Rundlauf auf allen drei Zylindern, durch den hochvakuösen Ansaugdruck geht der Ungleichförmigkeitsgrad nochmal deutlich zurück, und dann siehste die gelbe Schrift auf dem LIMA-Riemen in die Runde fahren. Einfach nur toll, das hab ich sonst bei V8 oder V12 vom Jaguar gesehen, aber nicht von einem Kleinwagen.

Ob der dann noch Öldruck zeigt, hab ich nicht überprüft, aber der Niedrigleerlauf ist einfach nur genital


Den Leerlaufsteller hab ich mittlerweile ausgebaut (Foto folgt) und näher inspiziert. Es ist im Grunde ein Linearservo, was eine Art Minidildo in eine Öffnung schiebt und damit den Durchfluß verringert. Stellungsrückmelder ist da keiner dran, ich messe auf beiden Doppelkontakten einen statischen Widerstand von 45,3 OHM, was sehr nach Minimotörchen aussieht.

Aber warum zweimal ? Offenbar unterliegt dieses Gerät den gleichen Sicherheitsvorstellungen und hat tatsächlich zwei elektrisch unabhängige Motoren. Ich lade gerade ein paar Modellflugakkus, um das Dingen mal elektrisch auszulenken. Mit etwas Kraft kann den Pinökel auch raus und reinziehen und hört dann ein Motörchen darin zwitschern.

Nun suche ich noch einen Durchtritt elektrisch zwischen Motorraum und Kabine, damit ich dort Strom legen kann und den Leerlaufsteller bedienen. Bis dahin fahre ich erstmal mit einer Festeinstellung. Das geht total super, der Motor ist gar nicht so. Der bleibt stabiler an, als z.B. die W, wenn ich ihn belaste. Dadurch, daß der Steller nicht mehr dazwischen funkt, fängt der Motor auch nicht an, zu rumpeln, sondern entwickelt einfach nur ganz zart sein Unterleerlaufdrehzahldrehmoment und tuckert los. Das Auto fährt dann so langsam, daß ein Katzenbaby nebenher krabbeln kann, kommt aber auf Gas sofort und sanft.

Das ist kupplungsschonend, nervenschonend und einfach nur gut


Gruß

Wännä

Wännä Offline




Beiträge: 17.488

15.03.2009 20:34
#10 RE: KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten

Hi,

nun ziehe ich den Hut vor der japanischen Elektronik. Leider klappt es nicht so, wie ich das gedacht hatte.

Dieser unscheinbare Schieber hat es in sich




Er kommt mit einem absoluten Minimum an Teilen aus, die von der Bordelektronik ergänzt werden.

Also der Reihe nach.

Ich halte Strom an das Ding und . . . . nix !

"Wännä, nu hassen käputt gemächt, was musse auch wieda spieelnn."

Ich halte an die anderen Kontakte, pole um und um. Nix, niente, nothing

Also jetzt mach ich Dich kaputt! Studienreise für 50 / 80 EUR (keine Ahnung, was son Ding kostet, egal) mit Lehrmitteln aus dem Hause Daihatsu

Mit Teppichmesser, Schraubenzieher und ähnlich sinnvollen Dingen versuche ich, daß Plastikgehäuse zu öffnen. Der Verschluß ist eindeutig: die Dinger werden einmal zugedrückt und "Schnäpp" sindse fest und du kriegst sie nicht mehr auf.

Da fällt der Blick auf die Tschibo-Hochdrehzahl-Hand-Universal-Schleifmaschine (ersetzt jeden Zahnarzt).

Der überstehende Rand ist schnell weggefräst und ich kann das Dingen auseinander ziehen.

Doch wassn daaaas ? ? ? ? ?

Zwei Spulen und das wars. Hää? Linearantrieb System Magnetschwebebahn ? Hi-End Technik in Wännäs Karre? Kann ja wohl nicht.

Iss auch nicht. Der Stellmotor ist einfach vom Fahrraddynamo der 60er Jahre abgeschaut. Ein Permanentmagnetrotor wird von einem Klauenmagnet oder wie die Dinger heißen, also jedenfalls so ein Magnet, bei dem der Eisenkern so fingerförmig ineinander greift, ohne sich natürlich dabei zu berühren.

Der Fahrraddynamo hat zwei Kabel. Ich habe ihn als 12-jähriger mit dem Märklin-Trafo zum Drehen gebracht. Man mußte ihn freilich andrehen, dann lief er aber sauber mit Synchrondrehzahl weiter. Leider schaffte er es nicht, mein Fahrrad damit anzutreiben - aber das ist ne andere Geschichte.

Der Sirion-Steller hat vier Kabel und zwei Spulen, die immer abwechselnd getaktet werden und so ein echtes Vierpoldrehfeld erzeugen. Damit ist die Drehrichtung festgelegt und die Elektronik dreht den Motor exakt soweit, wie sie es möchte. Allerdings gibt es keine Zwischenstellungen zwischen der Teilung des Permanentmagneten. So kommt der Mini-Motor schon mal ohne Polwender aus.

Getriebe iss nich in dem Ding. Der Rotor ist einfach nur mit Innengewinde und schiebt den Knubbel raus und rein. Da das gut gefettet ist, kann man sogar die Gewindestange reindrücken und der Rotor dreht sich..

Ich brauche jetzt also einen Vierpolwender, wenn ich manuell auf meinen Supersteller zugreifen will. Mal sehen ob ich mir was elektromechanisches baue. Wird aber richtig Aufwand, war so nicht gedacht. Ich müßte dann auch richtig kurbeln. Vielleicht sollte ich dann lieber gleich eine Tachowelle an den Rotor anschließen . .

Oder ich bau einfach das ganze Dingen neu

Schönstes Flugzeugbau-Aluminium, gedreht aus dem Vollen und dann irgendwie eine megaaffengeile, pneumatische Verstellung. Da wird der Händler bei der Garantie-Inspektion Augen machen


Zur Zeit liest sich die Leerlaufeinstellung des Wännä-Sirion noch etwas kompliziert, aber wir arbeiten dran.

1. Motorhaube öffnen

2. Luftfilter abnehmen

3. Leerlaufstellerkabel abziehen

4. Leerlaufsteller ausbauen (hat jetzt zwei M4-Inbusschrauben, die gleichen, wie die W-Vergaser - geht ganz schnell )

5. Leerlaufsteller per Schieblehrer vermessen (es geht ernsthaft um Zehntel bei der Aktion)

6. Bei zu niedrigem Leerlauf: Knubbel vorsichtig, aber kräftig rausziehen, dann in den Schraubstock und zart zudrehen. Ohren auf, ob sich was dreht!

7. Bei zu hohen Leerlauf, siehe oben, Teil 2

8. Leerlaufsteller wieder montieren

9. Kabel aufstecken (kann auch ab bleiben)

10. LUFI montieren

11. Haube schließen

12. Testfahrt


Meiner läuft jetzt ohne E-Verbrauche ca. 650/min im Leerlauf. Ungewohnt, aber gut

Vorwärts fährt er einwandfrei ohne Gas an und krabbelt dann wirklich nur noch die Straße entlang, rückwärts willer nicht, da dröhnen und klappern die Antriebsdämpfer. Etwas Gas hilft.


Mit etwas ungutem Gefühl habe ich zur ersten Testfahrt die Haube geschlossen. Ich war mir eigentlich sicher, einen 6er Inbus-Schlüssel noch irgendwo gehabt zu haben. Man kennt das: der Motorraum als Ablage für Werkzeug

Nichts zu finden, es wurd´ auch schon dunkel. Schwarzer Inbus auf schwarzem Grund

Na egal, kann ja nicht im Motor sein, der iss ja wieder zu. Also los und bei einer Abbiegung ins Dorf gibts n Knall und ein helles Gebimmel. So klingelt er, der Inbus. Anhalten, Straße absuchen, Mist! Haube auf, nochmal gucken, ob nix brennt oder so. Leute halten an "Solln wir n Abschleppdienst rufen ?" (Jetzt müßte ich denen erzählen, was ich gerade gemacht habe )

Na egal, weg ist weg. Morgen nochmal bei Tageslicht die Stelle absuchen.


Liebe Japonesen, Ihr gabt mir wieder was zum basteln, Vielen Dank dafür, ich fühl mich 30 Jahre jünger

Erst war es die RD, die ohne basteln gar nicht fahren wollte, jetzt ist es der Sirion, der einwandfrei fährt, aber eben auch was gegen die Langeweile mit eingebaut hat. Das Quiz ist schwierig, aber lösbar. Der subjektiv empfundene Wissenzugewinn ist wohl dosiert und das Erfolgserlebnis krönend.

Heute nacht schlaf ich gut und träum vom Blubbertakt dreier Zylinder.


Gruß

Wännä

(der jetzt mal die Dusche anstellt)

pelegrino Offline




Beiträge: 51.254

16.03.2009 08:25
#11 RE: KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten

Lieber Wänna,

Deine Geschichte liest sich unterhaltsam und interessant, ich kann den Sinn der Aktion vage erfassen, aber nicht ganz nachvollziehen. Liegt vermutlich daran, das ich ein nervigeres Problem ganz ähnlicher Art habe, das mich langsam verzweifeln läßt ...

Mein kleiner Elch läuft nach dem Starten, wenn er noch kalt ist, ganz manierlich. Sobald er betriebswarm ist, läuft der Motor viel zu hoch - zwischen 2000 und 3000 U/min im "Leerlauf", und das auch noch unterschiedlich (mal mehr, mal weniger, manchmal kommt er an der Ampel plötzlich von 2600 auf "nur" 1700 'runter ... ich hab' alle Ansaugwege untersucht und sauber gemacht - nix gefunden, aber nach dem Reinigen war es minimal besser. Dann den Leerlaufregler gegen einen anderen (gebrauchten) getauscht - nix. Die Lambda-Sonde gegen eine andere (natürlich auch gebraucht) getauscht - auch kein Effekt. Irgendwann, nach dem Durchmessen des Temperaturfühlers im Ansaugtrakt zufällig vergessen, den Stecker wieder dran zu machen - oh, er läuft warm ganz prima , nur beim Kaltstart geht er gleich wieder aus. Also vermutlich der Sensor defekt - neuen Original Temperaturfühler gekauft: nix, gleicher Effekt . Mittlerweile ist mir noch ein dritter Leerlaufsteller zugelaufen, aber der bringt auch keine Veränderung. Ich hab' jetzt den Stecker vom Temperaturfühler dauerhaft abgezogen belassen - beim Starten bei uns auf dem Land mit anschließend 8 Km Landstraßenfahrt zur Autobahn geht das mit erhöhtem Gasgeben, bis er warm ist. Nur für den Stadtverkeht, wenn mein Sohneman das Auto wieder fährt, werde ich jetzt einen Schalter als "Choke" dazwischen bauen.
Ich könnte natürlich auch zu Volvo gehen und die machen lassen - da krieg' ich dann 'ne Tasse Kaffee und 'ne Zigarre und von der freundlichen Dame anschließend 'ne Rechnung, die den Herzkasper lustig tanzen läßt ...

Scheißmoderne Technik - ich will wieder 'n Auto mit Choke !

.


"Zuwenig ist besser als zuviel." (altes japanisches Sprichwort)

Wännä Offline




Beiträge: 17.488

16.03.2009 11:20
#12 RE: KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten

Moin,

der Sinn ist einfach. Ich will vom Motor in Ruhe gelassen werden. Er soll einfach nur leise laufen und nicht ständig drehzahlbrüllend die Leute aufwecken.

Bei Deinem Elch scheint nicht der Fühler kaputt zu sein. Es ist nach dem Verhalten nicht zu erfassen, ob die Elektronik nach Abziehen des Steckers einen betriebswarmen Motor erkennt, oder ob das Gerät einfach nur als gestört gemeldet wird und dann eine Standardeinstellung angefahren wird.

Nach der Beschreibung fuhr der Leerlaufregler offensichtlich nicht mehr zurück, sondern blieb einfach stehen. Daß der Motor dann unregelmäßig seine Drehzahl hält, kann an anderen Dingen liegen. Wenn man das Gas fest hält, sodaß der Motor hoch dreht im Leerlauf, hat man auch Schwankungen in der Drehzahl. Würde der Motor normalerweise im Kaltlauf so hoch drehen (wie es die japanische Spardosen leider gewolltermaßen tun ), dann wäre der Verdacht auf kaputten Temperaturfühler berechtigt. So aber kann das eigentlich nicht sein, sondern der Motor wird einfach gar nicht mehr geregelt (oder total daneben, nach anderen Kriterien, was ich aber mal ausschließe).

Der Fehler kann also auf dem Wege zum Leerlaufsteller sein und die Steuerung gibt Signale raus, die aber nicht ankommen - oder ganz woanders, und die Steuerung schaltet den Bereich einfach nur ab, damit nichts passiert.

Vermutlich hat die Steuerung registriert, daß der Temperaturfühler fehlt, und den Leerlaufsteller einmal kurz gefahren. Übrigens ist nicht die Ansaugtemperatur für die Leerlaufdrehzahl maßgebend, sondern die Wassertemperatur, die auch innen angezeigt wird. Bei sehr kaltemn Wetter und warmen Motor wird die Drehzahl nicht angehoben.

Wie wird der Steller den angetrieben? Hat der einen Gleichstrommotor? Dann wäre es ja einfach, ihn zu manipulieren.

Mein Daihatsu ist jetzt genauso, wie Deiner. Er läuft kalt nicht, bzw. nur nach gutem Zureden so gerade mal. Allerdings braucht er keine 8 km, sondern vielleicht einen halben, um halbwegs anzubleiben. Im warmen Zustand dreht er zu niedrig, aber sehr schön und stabil. Wenn ich jetzt also alles wieder ausbaue und noch ein Zehntelchen verstelle, läuft evtl. dann warm richtig und bleibt kalt auch an. Heute habe ich aber keine Lust dazu.

Eigentlich läuft der Kleine jetzt, wie die W ohne Choke. Und damit komme ich auch gut zurecht. Lieber mal einen kleinen Stoß Angebergas zwischendurch, als immer dieses nervige Gedrehe.


Gruß

Wännä

Serpel Offline




Beiträge: 47.372

16.03.2009 11:26
#13 RE: KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten
Zitat von Wännä
Eigentlich läuft der Kleine jetzt, wie die W ohne Choke. Und damit komme ich auch gut zurecht. Lieber mal einen kleinen Stoß Angebergas zwischendurch, als immer dieses nervige Gedrehe.

Wie nennt man das? Aus der Not eine Tugend machen. Oder so ...

Gruß
Serpel
Turtle Offline




Beiträge: 15.055

16.03.2009 11:57
#14 RE: KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten

In Antwort auf:
Der kleine Japse macht einfach nix. Er steht weiter auf Störung und stellt nichts mehr am Gas - wohl beleidigt


Evtl.hast du mit dem Anlegen der Gleichspannung ja die beiden oder eine Spule in dem "Versteller" abgeschossen?
Wie lange war denn da DC drauf?
Ansonsten würde ich das Pferd von hinten aufzäumen, einfach solanfe einen falschen Istwert vorspiegeln bis der Wert erreicht ist den du eigentlcih haben wolltest. Ich hab da mal was drüber schrieben zum Thema Chiptunig. Die Schaltung hat nen einfachen A/D D/A Wandler drauf mit Prozessor dazwischen. Da wird sozusagen eine Messwertanpassung gemacht, kennst du bestimmt noch von der Uni als Student im Labor.
Gruß
auch

Werner
Guter Rat ist wie Schnee: Je leiser er fällt, desto länger bleibt er liegen.

ingokiel ( gelöscht )
Beiträge:

16.03.2009 12:30
#15 RE: KFZ-Elekroniker Wännä gegen den Rest der Welt Antworten

Tipp:

Bau eine Standheizung ein, Motor ist gleich warm, das Teil regelt gleich runter.



Grüße aus KI
Ingo mit Alu Brotdose vom AUDI

Seiten 1 | 2 | 3
 Sprung  
Der-Amazon-LinkW650 ForumAsbest
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz