Es wird wieder Streit geben, aber dieser Vorfall ist irgendwie sympthomatisch :
Fahre vorhin mit der W eine gut ausgebaute , ebene Landstraße. Dort gilt Tempo 80. Vor mir zwei PKW´s. Etwa 100 Meter voraus wird die 80er Begrenzung aufgehoben, nichts in Sicht, ich beschleunige und ziehe hinaus, um zu überholen.
(Ja, es gilt noch 80 und ich überschreite nun möglicherweise kurz vor der Freigabe die 80 ein klein wenig, jedoch keinesfalls erheblich !).
Und das ist auch gut so, denn als ich den ersten Wagen passiert habe, setzt plötzlich das vordere Fahrzeug den Blinker links und zieht abrupt nach links. Gas weg, ich warte und schaue, an was er denn so flockig vorbeizackt. Aber da ist nichts!
Langsam begreife ich, ein Oberlehrer zeigt´s mir gerade. Dann schert er wieder rechts ein.
Als ich vorbeiziehe, sehe ich einen schäumender Rentner nebst Omi, der mir den Vogel und den Scheibenwischer zeigt. Bei nichtmal 100, wohlgemerkt.
Ich mache eine wegwerfende Handbewegung (und kratze mir danach genüßlich das Hinterteil ). Später überhole ich ein weiteres Fahrzeug kurz vor einem Überholverbot (weiße Linie).
Ich denke nach und werde ärgerlich. Was bildet sich dieser Typ eigentlich ein? Im nächsten Ort blinke ich rechts und lasse den Überholten und den Rentner durch, bleibe dann hinter ihm, um mir für alle Fälle die Nummer zu merken.
Nun bekommt der Opa kalte Füße und hält an. Ruhig halte ich neben dem Wagen und warte ab. Er fährt die Scheibe hinunter.
Ich teile ihm mit, daß ich seine Aktion als Nötigung, Verkehrsgefährdung, versuchten Totschlag und als gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr werte. Jedes für sich eine Straftat, die zum Entzug des Führerscheines führte. Er schäumt herum, ich sei zu schnell gefahren, habe im Überholverbot überholt. Die Omi zetert mit.
Das seien Ordnungswidrigkeiten, kostet ein paar Euro, seine Aktion hingegen, wie schon gesagt, seien Straftaten. Und im nachfolgenden Wagen hätte ich einen guten Zeugen. Wir würden uns sicher wiedersehen.
Damit fahre ich weiter.
Man mag eine geringfügige Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit werten, wie man will, aber das ging doch nun wirklich zu weit. Demnächst schubst einen ein selbsternannter Verkehrserzieher noch von der Straße !
Natürlich habe ich nicht die Absicht, den Opa anzuzeigen. Er würde es eh nicht begreifen. Aber ein wenig ängstigen wird er sich nun schon.
In Antwort auf:Fahre vorhin mit der W eine gut ausgebaute , ebene Landstraße. Dort gilt Tempo 80. Vor mir zwei PKW´s. Etwa 100 Meter voraus wird die 80er Begrenzung aufgehoben, nichts in Sicht, ich beschleunige und ziehe hinaus, um zu überholen.
Kein Problem, hätt ich auch gemacht. Vielleicht im 3. Gang, um den Tuning-Schub meiner W richtig auszukosten. Dass du dann hin & wieder einen erwischst, der sich so aufführt wie deine Rentnergang, gehört leider zum Verkehrsalltag dazu. Abwinken, abdüsen, abhaken. Mehr lohnt nicht und die wollen (oder können) es eh nicht kapieren.
Wüsste nicht, warum es Streit geben sollte. Du hast das nicht anders gemacht, als jeder andere es auch (na gut, ich würde mir bei 80 schon überlegen, ob ich einen Überholvorgang wage...) machen würde. Und Du hast recht, wenn Du die 80 für Dich etwas früher aufhebst, als auf dem Schild steht, dann ist das ein ganz anderes Kaliber als diese dreimal verf*ckte Verkehrserziehung. Alles hat Grenzen. Wenn bei mir jemand unbedingt den nächsten TÜV-Termin nachlesen will, dann fahre ich zwar auch nicht schneller sondern eher streng nach Vorschrift (insofern bin ich auch ein klitzekleiner Oberlehrer), aber sobald sich die Möglichkeit bietet, lasse ich den Störenfried vorbei und gut ist. Un wenn ich auf so einen Verkehrserzieher treffe, und nicht vorbeikomme, dann nehme ich den nächsten Abzweig, was solls, fahre ich halt einen kleinen Umweg...
Da ich ein bekennender Aufautobahnenimstauindermittevorsichtigvorbeifahrer bin. kenne ich diese Verkehrserziehenden Maßnahmen. Kommt aber immer seltener vor. Vielleicht, weil die ehemaligen Blockwarte langsam aussterben.
Gruß Norbert
------------------------------------------------- Man kann sich über alles aufregen, aber man ist nicht dazu verpflichtet.
So ein bisschen im Rahmen der Legalität Angst machen find ich schon ganz ok ... Aber eigentlich verschwende ich gar keine Zeit mit so was, kostet nur Nerven. Gas und wech ...
Die einzige gefährliche Situation diese Saison war auf der Fahrt nach Hamburg hoch. Die dreispurige A7 verjüngte sich auf zwei Spuren. War ganz wenig Verkehr, auf der mittleren Spur fuhr einsam der alte Opa und die linke war ganz frei. Also nochmals kurz auf 180 beschleunigt, um noch mit Reserve bequem vorbeizuschlüpfen. Aber denkste: Opi entdeckt mich im Rückspiegel und zieht zackig rüber. Ich bin aber schneller und sause in Toni Mang-Manier nahe dem Grünstreifen recht knapp an dem Deppen vorbei. Alternativ wäre eine heftige Bremsung möglich gewesen, erschien mir aber als die riskantere Variante. Ich weiß nicht, was in solchen Hirnis in solchen Momenten vorgeht ...
"Immer diese Halbstarken! Die nehmen doch alle Drogen und hören Negermusik! Und dann so Rasen, kein Wunder, dass die sich alle totfahren! Das geht so nicht, den bringe ich jetzt mal auf normales Tempo!" linksrüberzieh, lauter Knall hinten links an der Leitplanke... "Siehste Ilse, sach ich doch! Fahren sich alle tot!"