So im Frühjahr oder Frühsommer im Jahre 1968 kam der Sohn eines Bauunternehmers mit einem blauen Sachs-2-Gang-Moped an. Nach Feierabend haben wir darauf das Fahren auf seinem elterlichen Bauhof gelernt. Mann,war das spannend. auf einmal war Modelleisenbahn völlig uninteressant geworden Es dauerte auch nicht lange, und ich hatte für 20 Mark eine eigenes Motorrad erworben, eine 150er Adler mit satten 6,3 PS.
Ich war stolz wie Oskar, zumal sie schon abgesägte Schutzbleche hatte, was sie natürlich als Grasbahnmaschine prädestinierte. Auf der nahe gelegenen Grasbahn durfte man herumfahren ohne dass sich jemand daran störte. das die Anreise über Feldwege stattfand, war auch nicht so tragisch. Leider war der rechte Kurbelwellenstumpf völlig vermackt, so dass sich das Polrad immer wieder lockerte und sich die Zündung verstellte. Dauerndes Schrauben war also angesagt. egal - die zeit, wenn die Kiste lief, war einfach unvergleichlich. Ein richtiges Motorrad!
40 Jahre später nun habe ich wieder genau so eine Adler. Es war gar nicht leicht eine zu finden, lange habe ich gesucht. In Hamburg ist es mir dann gelungen. Soulie hat sie mir mitgebracht. Danke noch mal dafür.
Und heute hat sie nun ihre ersten Töne von sich gegeben. Nach ein paar Einstellarbeiten und der sich als notwendig zeigenden Erneuerung einer Ansaugstutzendichtung konnte ich auch die erste Ausfahrt machen.
Es war fast wieder so wie vor 40 Jahren. Alle Erinnerungen waren wider da und auch das Gefühl für die Adler war nicht vergessen. alles ist vertraut. Und damit auch wieder etwas Illegalität dabei war, bin ich ohne Helm gefahren. Wie damals.
Wow, ein tolles Motorrad. Ehe ich mir die W gekauft hab, dachte ich auch, mir einen Oldtimer zuzulegen, sowas in der Art, bin aber leider kein Schrauber und hab gar nicht die Möglichkeit zu basteln, und so hat mich ein lieber Freund auf die W gebracht. Aber die Adler ist echt eine Schönheit, toll, Neidfaktor 100.
Na ja, nur bis Göttingen hab ich sie dir gebracht. Und da sitze ich momentan, müde und zufrieden, nach einer schönen Fahrt mit der W. Deutschland ist schön, wenn man die gelben Sträßchen wählt.
Erinnert mich mal wieder an meinen Opa, dem ich so gern ermöglichen würde noch einmal ein NSU-Max-Gespann zu fahren, welches er in den 50ern/60ern hatte!
Gruß,
Chris
Glück ist nicht, wenn man alles tun kann, was man will, sondern wenn man alles will was man tut.
sehr schönes ding... 250er mit bender seitenwagen hatte ich auch ne zeit lang, darauf hab ich das gepannfahren gelernt... schee wars... nur adler ohne spezialwerkzeug am leben zu erhalten, speziell die 2 zylinder, nicht so wirklich einfach...
Das Gefühl kenne ich gut. Als ich auf der Zündapp meiner Jugend gesessen habe, fühlte ich mich auch wieder wie 16. Nur das die Dinger damals irgendwie größer waren. Alles kam mir so klein vor...
Ein ausgeglichener Mensch ist einer, der denselben Fehler zweimal machen kann, ohne nervös zu werden.