Ist schon komisch daß ihr das schreibt, heut morgen hab ich ein paar alte Bilder angesehen, und bin auf sein Gästebuch gestoßen. Seine Homepage gibts auch noch, und das ist gut so.
Es gibt mehrere Sorten von Leuten, die Motoräder besitzen und bewegen. Ich will hier nur von einer Sorte sprechen, meiner :-)
Von denen die Motorrad fahren, also solchen die um des Fahrens willen, fahren. Nicht um irgendwo anzukommen oder dort zu sein wo man sonst nicht ist.
Es geht hier nur um das Fahren an sich. Motoradfahren kann man auf 2 Weisen, entweder man fährt locker, entspannt und aufmerksam durch die Lande und betreibt Sightseeing während man fährt oder man fährt locker entspannt und aufmerksam durch die Lande, achtet auf die Straße und deren Zustand, die Witterungsbedingungen, Bitumenflecken, Ölspuren, sowie andere Verkehrsteilnehmer, versucht einen möglichst schnellen Schnitt zufahren ohne seinen Führerschein in Gefahr zubringen und natürlich ohne auf die Fresse zufallen.
Man kann Motorrad nicht fahren wenn man verkrampft, unsicher oder verängstigt ist.
Mit Aushändigung des Führerscheins hat man zwar die Fahrerlaubnis, aber mit dem Fahren hapert’s noch, da die Erfahrung fehlt. Da man unsicher ist, verkrampft man automatisch und nix ist mit locker und entspannt. Da hilft nur fahren, denn gerade beim Motorrad fahren kann man Erfahrung nur erfahren.
Zillionen Bücher sind zum Thema “Motorrad fahren, so geht’s” geschrieben worden, das meiner Meinung Beste von Bernd Spiegel “Die obere Hälfte des Motorrades”. Auch Herr Riegsinger hat in der MO 4/98 einen lesenswerten Artikel veröffentlich: “Streetsurfing - Der Kick der Landstrasse”. Aber alles lesen hilft nicht, wenn man nicht fährt.
Wenn man so weit ist, das man nicht mehr vor der Kurve nachdenken muss (richtiger Gang?, wo anbremsen? wie stark?....), sondern man die Kurve, den Verlauf, die Geschwindigkeit einfach “sieht” dann
“Herzlich willkommen im Club”
Wer nun meint wieder so ein Hirn amputierter Gaskranker, dem sei gesagt: Mein Mopped ist eine W650 mit 50PS bzw. 37KW.
Nun zum Reiz: Das Resultat einer extra leckeren Kurvenstrecke, sagen wir mal Kyffhäuser-Nordseite, ist wenn’s gut läuft das gleiche wie beim Bunjeespringen: Am Ende werde Endorphine ausgeschüttet und man lächelt. Der Unterschied ist: Ein Gummiband ans Bein binden und von ‘ner Brücke hüppen, kann jeder Idiot. “Richtig” Motorrad fahren muß man lange üben. Wenn’s dann “gut läuft”, dann läuft’s :-) UND so’n Sprung von ‘ner Brücke dauert keine Minute, beim Moppedfaahn muß man nur stoppen wenn der Tank leer ist :-)
Wenn man so fährt, kommen noch drei zusätzliche Gefahren auf einen zu: Zum einem der “Flow”, das Wort ist vom Spiegel geklaut und meint: Wenn alles zusammen passt, Strecke, Witterung und “gut drauf sein” kann es passieren das das Hirn beginnt abzuschalten und innerlich nur noch lächelt. An sich schön, aber man fährt nicht mehr bewusst und ein unerwartetes Ereignis kann zum “Aus” führen. Zum anderem die Physik: Man fährt permanent fast an der Haftgrenze (fast deshalb, weil man auf öffentlichen Straßen *immer* Reserven haben sollte) und zum Dritten die Kondition: Da man immer “voll da” sein muss, kann man nur so fahren wenn man nicht abgespannt ist oder unter Drogen steht.
Um es mal zusammenfassend mit Herrn Riegsinger zu sagen: “Stürzen, darin sind sich die Experten einig, gehört zum Motorradfahren wie das Erbrechen zum Alkoholgenuß”
--------------------------------------------------- Der Bundesgesundheitsminister warnt: Fahren mit der W wird ihr zentrales Nervensystem irreparabel schädigen! Monti meint, auf einem Ast in einer Buche sitzend: "Gagagaga - Urban Priol for President!"
und nicht zu vergessen, "John Wayne" , den richtigen Namen kenn ich nicht, aber er hatte so ein Bild von J. W. hinten auf seiner Jacke, war auf einer der ersten HKT Touren, noch in der Räuberhöhle auf der Juhöhe. Er mit W, seine Frau mit Estrella.