nachdem die 33. KW 2007 fahrmäßig wieder durch komplette Enthaltsamkeit geprägt war, hier ein kurzer Zwischenstand der Schraubaktivitäten:
Verunreinigter Sprit als Ursache für die Zündaussetzer und den unrunden Lauf im unteren Drehzalbereich scheidet leider aus. Eine Teilzerlegung des Vergasers (Amal 376) am Samstag brachte schon nach wenigen Minuten einen kleinen Benzinfilter zum Vorschein, der absolut clean war. Der Einbau eines Benzinfilters in die Benzinleitung im Vorfeld war also überflüssig.
Ich habe mir dann mal die Zündkerzen zur Brust genommen. Das Zündkerzenbild war schon recht gruselig – absolut verrußte Elektroden.
Nun gut, zu fette Einstellung des Vergasers gepaart mit bereits stark verrußten Kerzen können die o.g. Auswirkungen haben - muss aber nicht sein, da eine fehlerhafte Zündung die gleichen Symptome zur Folge haben kann. Der Zündmagnet ist fast neu, und da die Mühle immer beim ersten oder zweiten Tritt anspringt, schließe ich das Ding bis auf weiteres aus dem Kreise der Verdächtigen aus. Vielleicht habe ich mir durch den ständigen Ultrakurzbetrieb auch selbst die Beine unter dem Hintern weggeschossen...
Ich habe jetzt erstmal die Kerzen sorgfältig gereinigt und die Gemischschraube um eine halbe Umdrehung rausgedreht. Wenn in den nächsten Tagen der neue Kupplungszug eintrudelt, probiere ich die ganze Chause mal aus, schauen wir mal.
Meine Frau Gemahlin glänzte jetzt auch mit einem besonders gehässigen Ratschlag: Die nächsten Ausfahrten sollten möglichst nur im Ort – besser noch nur in der Straße – stattfinden. So wird das allerdings mit den 300.000 km nie was…
In Antwort auf:Vielleicht habe ich mir durch den ständigen Ultrakurzbetrieb auch selbst die Beine unter dem Hintern weggeschossen...
Hi,
nach ein paar Tagen noch nicht. Sowas kommt erst, wenn man stundenlang mit voller Fette durch die Stadt tuckert.
Du schreibst "rausgedreht"? Hatten die Amal-Vergaser nicht eine Benzindosierung an der Leerlaufgemischregulierschraube? Ich kann mich jetzt täuschen, aber meines Wissens hatten die das noch nicht so hi-techig, wie heute, wo ein fetter Teilstrom über die Leerlaufschraube zu dem Standgassystem zudosiert wird. Anders gesagt, ich denk im Moment mal, daß "reindrehen" das Gemisch magerer macht - allerdings auch nur im Standgas und im Teillastbereich.
Die heutigen Treibstoffe neigen etwas stärker zum Verrußen, als die alten. Das ist leider ein Folge der "bleifrei"-Philosophie. Anstelle der alten Klopfbremsen übernehmen jetzt zyklische Kohlenwasserstoffe (Aromaten) die Klopfbremse. Sie verbrennen nicht freiwillig so gut, benötigen also den modernen Brennraum (und letzlich auch den Auspuffkat). Dennoch sollte eine Einstellung gefunden werden können, mit der sich eine 50er-Jahre BSA problemlos betreiben läßt - auch 500.000 km
Aber mal in echt jetzt: der Ratschlag, Schnaps dazu zu tanken, ist absolut ernst gemeint. Wenn die Maschine subjektiv sowieso schon fett läuft, wird sie durch Zugabe von E85 (google mal, das weiste, was das ist) magerer, ohne daß man um den thermischen Haushalt fürchten muß. Dazu läuft die Verbrennung extrem rußarm, ja rußfei ab, und man kann erstmal eine Zeit fahren, ehe andere Zündkerzen etc. probiert werden. Die W hat jedenfalls ein deutlich besseres Kerzenbild bekommen durch die Zumischung von 50% E85.
Das könnte beim optimal eingestellten Motor eigentlich gar nicht sein. Sie müßte abmagern bis zur Unfahrbarkeit. Tut sie aber nicht, weil sie, wie jeder Benziner heutzutage, im Betriebspunkt fetter läuft, als sie es müßte ==> dieser Umstand wird dem Kat geschuldet, der anschließend ein halbwegs brauchbares Abgas daraus machen soll. Wir bezahlen alle den Mehrverbrauch, aber wir tuns ja gerne, es ist ja für die Umwelt
Somit - langer Schreibe kurzer Sinn - verrußen auch die heutigen Kerzen in den heutigen, richtig eingestellten Motoren, immer ein wenig und sehen, wenn man magerer stellt, gleich viel frischer aus.
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Auffällig ist es schon, daß sie gut anspringt und später nicht mehr will. Das könnte gut mit Temperaturen zu tun haben. Du brauchst eine Vorrichtung, mit der du bei Aussetzern ganz schnell überprüfen kannst, obs noch richtig funkt. Eine zweite, neue Kerze leistet da gute Dienste. man muß nicht die Betriebskerzen erst rausschrauben, sondern steckt nur schnell einen Stecker um und hält die neue Kerze an Masse. Ich kannt mal jemanden, der schaffte das während der Fahrt - hat zigmal einen gewischt gekriegt dabei
Die Ehefrau würde ich erstmal rauslassen, es sei denn, sie hält die Mehrheitsanteile an dem Paket. Dann geht es wohl nicht anders. In welchem Teil des riesigen Erftkreises wohnst Du denn? Von Bornheim aus isses ja nicht unbedingt ne Weltreise.
In Antwort auf:Nun gut, zu fette Einstellung des Vergasers gepaart mit bereits stark verrußten Kerzen können die o.g. Auswirkungen haben
Leider ja und manche Zündkerzen (z.B. NGK) reagieren zudem noch besonders sensibel auf überfettetes Gemisch, andere (wie Z.B. NGK Iridium, Champion) stecken das aus meiner Erfahrung besser weg.
In Antwort auf:- muss aber nicht sein, da eine fehlerhafte Zündung die gleichen Symptome zur Folge haben kann. Der Zündmagnet ist fast neu, und da die Mühle immer beim ersten oder zweiten Tritt anspringt, schließe ich das Ding bis auf weiteres aus dem Kreise der Verdächtigen aus.
Da sie gut anspringt (allerdings auch ein Zeichen für fettes ein Gemisch) wird die Zündung wohl zumindest für diesen Bereich (spät) OK sein. Die Zündverstellung (spät nach früh) bewegt sich in der Regel so in Größenordnungen zwischen 10 und 30 Grad, wenn die nicht funktionieren würde, dann dreht dein Motor nicht ordentlich hoch.
In Antwort auf:Vielleicht habe ich mir durch den ständigen Ultrakurzbetrieb auch selbst die Beine unter dem Hintern weggeschossen...
Das kann auch noch dazukommen, die Kerzen erreichen nicht ihre notwendige Freibrenntemperatur. In Kombination mit einem zu fetten Gemisch ein Grund mehr für ihr frühes Ableben. Vielleicht versuchst du auch mal Kerzen mit einem 1 Stufe niedrigeren Wärmewert ?
Ist der Vergaser damals auch komplett überholt worden oder wurde da nur auf Show bzw. Aussehen gearbeitet? Bei manchen Vergasern neigen die Düsen und auch die Düsennadeln zum vorzeitigen Verschleiß (z.B. durch die Vibrationen), ein zu fettes Gemisch wäre dann die Folge.
In Antwort auf:Ich habe jetzt erstmal die Kerzen sorgfältig gereinigt und die Gemischschraube um eine halbe Umdrehung rausgedreht. Wenn in den nächsten Tagen der neue Kupplungszug eintrudelt, probiere ich die ganze Chause mal aus, schauen wir mal.
Viel Glück !
In Antwort auf:So wird das allerdings mit den 300.000 km nie was…
Ich lese jetzt seit über 20 Jahren regelmäßig "Auto Motor und Sport", "Das Motorrad" und "Oldtimer Markt", aber von der Nummer mit dem Schnaps habe ich wirklich noch nie gehört. Das wird heute Abend ausführlich ausgegoogelt!
Es sind übrigen nur 40 Kilometer bis zu mir (Nähe Pulheim) und am nächsten Wochenende soll das Wetter bombig werden...
Gruß
Roger
P.S.
Habe "Gemischschraube" geschrieben, weil "Leerlaufluftregulierschraube" den meisten nix sagt. Bei der Leerlaufluftregulierschraube ist es im Vergleich zur Gemischregulierschraube andersherum - rausdrehen gleich magerer. Vielleicht täusche ich mich auch, habe es ja noch nicht ausprobiert. In jedem Fall muss der Motor bei magerer Einstellung sofort höher drehen, deshalb wird das Ausprobieren in der Praxis kein Hexenwerk sein.
In Antwort auf:Es sind übrigen nur 40 Kilometer bis zu mir (Nähe Pulheim) und am nächsten Wochenende soll das Wetter bombig werden...
Na, dann solltest du vielleicht endlich mal eine W ausreiten dürfen Ist ja nicht die Weltreise von mir aus gesehen (Essen), wie schauts aus ?
In Antwort auf:Habe "Gemischschraube" geschrieben, weil "Leerlaufluftregulierschraube" den meisten nix sagt. Bei der Leerlaufluftregulierschraube ist es im Vergleich zur Gemischregulierschraube andersherum - rausdrehen gleich magerer. Vielleicht täusche ich mich auch, habe es ja noch nicht ausprobiert.
Über die Lage der Schraube (vor oder hinter dem Schieber vom Luftfilter aus gesehen) läßt sich das in der Regel zuordnen.
In Antwort auf:In jedem Fall muss der Motor bei magerer Einstellung sofort höher drehen, deshalb wird das Ausprobieren in der Praxis kein Hexenwerk sein.
Zitat von BSA>>Ist ja nicht die Weltreise von mir aus gesehen (Essen), wie schauts aus ?<< Sieht gut aus, vielleicht hat einer von euch Beiden (oder Beide) Lust mal vorbeizumommen. >>vor oder hinter dem Schieber vom Luftfilter aus gesehen<< Isch 'abe gar keinen Luftfilter...
auch ein Hasenstallgitter zum abhalten von Nagetier in den Ansaugtrakt gilt als Luftfilter
In Antwort auf:aber von der Nummer mit dem Schnaps habe ich wirklich noch nie gehört. Das wird heute Abend ausführlich ausgegoogelt!
Es sind übrigen nur 40 Kilometer bis zu mir (Nähe Pulheim) und am nächsten Wochenende soll das Wetter bombig werden...
Es gab mal Reklame von British Elend in den 70ern im Fernsehen. Da schüttete ein Schotte Whiskey in den Deckel der Flasche und kippte das ganze dann in den Tank eines Minis (eines echten Minis, nicht in den BMW). Das Auto brauste anschließend mit Roadrunner-Tempo durch die schottischen Berge - sehr spaßig das ganze, aber mit echtem Hintergrund. England hatte viel länger mit den Folgen des zweiten Weltkrieges zu kämpfen, als Deutschland, wo in kurzer Zeit sehr viel neu aufgebaut wurde und gleich dem neuen Bedarf entsprechend angepaßt. So war es in der Zeit noch ein echtes Anliegen, die Motoren auch mit Alkohol betreiben zu können. Bei unserer Triumph war dazu ein Hinweis im Betriebshandbuch, bei meinem alten Mini ebenfalls. Ich habe damals nur darüber geschmunzelt. Heute sehe ich das schon wieder mit einer gewissen Hochachtung.
In Köln-Pesch in der Hausmannstraße findest Du eine Schnapstanke (OIL). Ich beneide Dich um den kurzen Fahrweg dahin. Aber ganz so schlimm ist es bei mir auch nicht. Ich fahre häufig auf die Baustelle in Nievenheim und komme so fast an der Tanke vorbei. Morgen nachmittag bin ich wieder dort. Wenn das Wetter ok ist, natürlich mit der W. Wenn Du mit Deine Tel. auf die PM gibst, rufe ich von dort aus an - so ab 17.00 Uhr, kann auch später werden. Das ist kein großer Umweg, in Worringen noch mal von der Bahn abzufahren. Versprechen kann ich es nicht, weil im Moment auffer Baustelle der Bär gebacken ist, und es auch wesentlich später werden könnte. Dann iss nix mehr drin anschließend mit PV*
BSA, lass das mit dem Schnapps. Stell das Mopped erst mal richtig ein. Die BSA ist nicht für den Betrieb mit Schnapps (Alkohole) gebaut worden und muss also auch so laufen. Und selbstverständlich kann eine Kerze innerhalb weniger Kilometer so verrußen, dass die Kiste nicht mehr anspringen will bzw aus geht. Dazu muss das Gemisch aber schon deutlich zu fett sein oder die Zündung deutlich zu spät stehen oder der Motor Öl mit verbrennen. Letzteres siehst du aber am Auspuffqualm. Wenn die BSA gut anspringt, ist auf jeden Fall der Magnet in Ordnung. Das siehst du richtig. Heißt aber nicht unbedingt, dass der Zündzeitpunkt stimmt. Mit zu später Zündung springt sie auch gut an. Funktioniert die Zündzeitpunktverstellung? Mit Handhebel, nehme ich an. Kontaktzustand und -abstand hast du sicher schon geprüft. Den Hinweis auf einen ausgeschlagenen Vergaser würde ich auch weit oben an setzen. Das ist meist der Fall bei den Amal. Und vor allem auch den Hinweis auf die Düsennadel. Leider ist es mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Aber wenn du sie mal niedriger hängst und die Kiste läuft besser, hast du schon mal ein Indiz. Neue Düsen und eine Nadel kosten nicht die Welt. Also vielleicht besser mal gleich neue bestellen. Wenn ich recht erinnere, hast du offene Vergaser. Vielleicht hat da jemand mal alles fetter gestellt bzw. größere Düsen eingebaut um ein Magerlaufen zu verhindern? Schon mal geprüft?
Du solltest aber auch mal nach der Kompression schauen. Undichte Ventile machen auch solche Probleme.
Und wenn du vielleicht noch jemanden kennst, der die durchsichtigen Colortune-Kerzen hat, kannst du mal die Verbrennung prüfen. Das erspart viele Spekulationen. ihre Anschaffung ist auch kein rausgeschmissenes Geld - obwohl sie auch kein Allheilmitel sind.
Viel Erfolg! Falcone
Reifen sind mir so was von wurscht ... ich hab ja meinen TT100
die Maschine ist nach der Restaurierung nur sehr wenig gelaufen und es ist nachweislich absolut alles überholt.
Den Vergaser kann ich übrigens nagelneu für € 240,- kaufen, Amal hat den in begrenzter Stückzahl wieder neu aufgelegt. Auch die Ersatzeile hierzu sind preiswert alle zu haben.
Der Vorbesitzer hat mir glaubwürdig versichert, vor dem Vekauf 90km am Stück problemlos gefahren zu sein, deshalb neige ich nach wie vor zu einer sehr simplen Ursache.
Wie gesagt, zurzeit könnte ich mir vorstellen, dass ich mir die Suppe durch das ständige "lass mal hören, mach' mal an" selber eingebrockt habe. Verständlicherweise möchte ich jetzt so wenig wie möglich an dem Vergaser herumlaborieren, bis der "Täterkreis" eingegrenzt ist.
Ich würde das Kerzenbild mal überprüfen, nachdem die BSA nach dem Warmfahren im Ausrollen abgestellt wird (und nicht noch kurz im Leerlauf mit Standgas tuckern lassen). Manche Motoren (auch der meiner '87er Sporty) verrußen schon bei einigen Sekunden Standgas.
- Assholes in mirror are closer than they appear - B.S.F.F.B.S.
Genau !! zweiter oder dritter Gang min. 3sec volle Drehzahl und die Kiste dann ausbremsen ! Kerzenschlüssel im Siefelschaft... da haben sich schon einige gewundert.... über schneeweiße Kerzen !! ja nee so wars halt früher beim Zweitakter !
ich hatte ähnliche Probleme mit einer SR500... Überprüfe mal den Schwimmerstand des Vergasers...ist das Niveau (ist keine Handcreme) dort zu hoch eingestellt kann es sehr schnell zu überfetten Gemisch kommen...
Grüße PeWe
"Das sicherste Mittel, arm zu bleiben, ist ein ehrlicher Mensch zu sein."
In Antwort auf:Verständlicherweise möchte ich jetzt so wenig wie möglich an dem Vergaser herumlaborieren, bis der "Täterkreis" eingegrenzt ist.
Da stimme ich dir zu. Also schraub sie zusammen und fahr einfach mit neuen Kerzen noch mal los. Vielleicht ist dann ja schon alles im grünen Bereich. Nie die alte Weisheit vergessen: Es werden mehr Motorräder kaputtgeschraubt als kaputtgefahren!
Grüße Falcone
Reifen sind mir so was von wurscht ... ich hab ja meinen TT100