...hafter Motor ist mir vor die Linse gekommen! Frage 1: Was ist das für ein Motor? Frage 2: Warum macht(e) man das? Frage 3: Wer ist der Hersteller? Frage 4: Wo wurde das Foto gemacht? (gemein)
1. Ein Doppelkolben-Zweitakter. 2. Bessere Verbrennung und verringerte Spülverluste brachten mehr Leistung als die Umkehrspülung - zumindest nach damaligem Wissensstand. 3. Das wird ja wohl eine 250er Puch sein, denn Triumph hatte die Kolben nebeneinander. 4. In einem Museum in Österreich?
Grüße falcone
Reifen sind mir so was von wurscht ... ich hab ja meinen TT100
Zitat von Falcone 3. Das wird ja wohl eine 250er Puch sein, denn Triumph hatte die Kolben nebeneinander.
also wenns ne 250er puch ist, dann eine der sehr seltenen sgs super, mit zwei versagern... sieht zumindest so aus als wenn rechts auch nen stutzen is... und dann fehlt mir irgentwie auch die zweite zündkerze im zylinderdeckel, bzw ist die obere viel zu weit in der mitte angebracht... und puch hat breitere quetschkanten... also wohl eher doch keine puch... wenn denn keine kleinere puch... svs super oder so... die hatte wohl keine doppelzündung...
In Antwort auf:1. Ein Doppelkolben-Zweitakter. 2. Bessere Verbrennung und verringerte Spülverluste brachten mehr Leistung als die Umkehrspülung - zumindest nach damaligem Wissensstand. 3. Das wird ja wohl eine 250er Puch sein, denn Triumph hatte die Kolben nebeneinander. 4. In einem Museum in Österreich?
Vielleicht hilft das Bild etwas weiter bzgl. Frage 3 Ist wohl eine FN (belgischer Hersteller?) zu 4. gesehen und aufgenommen im Formel 1-Museum Spa-Francorchamps in Stavelot während der Youngtimer-Ardennen-Tour am letzten Wochenende!
Ich bin da nicht so fit bei dem Thema , aber gab es sowas (oder besser gesagt: etwas Ähnliches) nicht auch bei DKW, wo der zweite Kolben als Ladepumpe wirkte?
Ah, danke. Also da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. In Richtung Belgien hatte ich nun gar nicht gedacht - obwohl wir anlässlich der Ausstellung belgischer Motorräder auf der messe in Bremen im Frühjahr sogar noch drüber gesprochen hatten. Das Alter ...
Pele, der Unterschied zu den Ladepumpen-DKW ist vereinfacht ausgedrückt der, dass die praktische einen zusätzlichen Zylinder integriert hatten, der das angesaugte Gas vorverdichtete bevor es in den oder die eigentlichen Verbrennungszylinder kam. Da gab es nicht diesen chrakteristischen gemeinsamen Brennraum der Doppelkolben-Zweitakter.
Grüße falcone
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In Antwort auf:Ich bin da nicht so fit bei dem Thema , aber gab es sowas (oder besser gesagt: etwas Ähnliches) nicht auch bei DKW, wo der zweite Kolben als Ladepumpe wirkte?
Moin,
der Doppelkolben wirkt genau wie ein Kolben. Vorverdichtung im Kurbelhaus - Überströmung durch den Kanal - Verdichtung durch beide Kolben - Arbeitstakt durch beide Kolben.
Der Platz oben im Kopf ist so groß, daß sich dort keine Druckunterschiede ergeben. Sie wären auch unerwünscht. Der entscheidende Unterschied ist beim Spülen. Das überstömende Gas bekam so eine Barriere, damit es nicht gleich geradeaus im gegenüberliegenden Auslaß wieder verschwandt. Die Nachkriegs-Vesparoller hatte noch richtige Nasen auf den Kolben. Gleiches Ziel, geringerer Aufwand. Die Nasen brachen bei den thermisch höher belasteten Rennmaschinen gerne schon mal weg.
Der Nutzen war nicht schlecht. Die Frischgase gebändigt, der Gestand verringert. Auch damals gab es schon Nase rümpfende Zeitgenossen. Blöd war halt nur, daß die Reibfläche wesentlich größer war bezogen auf das Hubvolumen und sich keinerlei positiven Aspekte in Richtung besserer Massenausgleich etc. ergaben.
Die Motoren der damaligen Zeit kannten noch keine Resonanzen im Auspuff. Es gab also nichts, was das Frischgas - einmal in den Auslaß eingetreten - wieder in den Zylinder zurück befördert hätte. Seit der Findung des Resonanzauspuffes läßt man die Frischgase weeeit in den Pott hineinströmen, um die Menge zu vergrößern. Kurz bevor die Tür dann wieder zu geht, stößt die Resonanzdruckwelle die Gase wieder in den Zylinder und erzeugt dort - im gewissen Rahmen - ein echte Vorverdichtung. Das kesselt!
Schön zu sehen auf dem Bild, daß der zweite Zylinder thermisch um einiges höher belastet ist. Klug also, ihn nach vorne zu setzen.
Puch und FN hatten auch die Kolben zueinander versetzt, was auf dem Bild schön zu erkennen ist. Das verringert die Spülverluste noch mal. Triumph hatte die Kolben nebeneinander laufen und nicht versetzt. Das war dann nicht ganz so effektiv.
Grund für die Irrwege Nasenkolben und Doppelkolben war übrigens, dass DKW auf die Umkehrspülung mit Überströmkanälen (Schnürle-Spülung) ein Patent hatte, das die anderen Firmen durch Nasenkolben und Doppelkolben und andere Tricks zu umgehen versuchten. Als das Patent abgelaufen war, kam durch Konkurrenz die Entwicklung noch mal richtig in Gang. Es gab dann immer mehr Überströmkanäle bis hin zu 7 bei Yamaha. Und zusammen mit dem Resonanzauspuff (auch zuerst DKW) stieg die Leistung dann schnell über die der Viertakter. Deswegen waren Zweitakter auch in den 70ern im wahrsten Sinne des Wortes Tonangebend auf den Rennstrecken.
Grüße falcone
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