Elvis, unsere Findelkindmeise, ist dabei, uns zu verlassen. Vor den Kindern und meiner Freundin haut sie sofort ab und mich läßt sie auch nur noch auf die Distanz ran. Croissants stehen zwar immer noch hoch im Kurs, aber draußen sein ist eben doch schöner, und geschlafen wird offenbar auf dem Baum und nicht mehr in der Kokosnuß. Die Kopffedern färben sich jetzt richtig blau und das Jungvogelleben ist anscheinend im Ausklang. Ich hoffe, daß ich sie noch ein paar Mal zu Gesicht bekomme, weil ich die Gefiederumfärbung noch erleben wollte.
Vorhin flog sie aus der Wohnung in den Magnolienbaum und blieb noch kurze Zeit sitzen. Wir haben dann von der Wiese aus gezwitschert, was wir konnten, um eine Antwort zu bekommen. Elvis ist dann schnatternd in die Runde geflogen und schließlich abgehauen. Er hat jedenfalls ganz offensichtlich noch mit uns kommuniziert. Nun sitzen wir Verlassenen da und überlegen, was er uns sagen wollte. Hieß das jetzt: "Gruß, war ne tolle Zeit mit Euch, ich vergeß Euch nicht "
Oder war das sogar der Hinweis auf die Rabenvögel, die bei uns im Baum sitzen (und ein ähnliches Geräusch machen, wie unser Elvis gerade eben): "Ihr wißt ja, diese Schnatterviecher, die gefährlichen, ich kann mir das nicht mehr leisten, so oft zu kommen, muß mir ein anderes Terrain suchen, vielleicht klappts ja später mal wieder"
- -- -
Erstaunlich war jedenfalls, daß gestern eine Kohlmeise unserem Elvis hinterher geflogen ist und bis in die Wohnung gekommen. Als diese unsere Tochter sah, versuchte sie in Panik zu flüchten und knallte mehrmals gegen die Scheibe, flog dann aber zielsicher, wie meine Tochter sagte, in die Küche und versuchte dort, aus dem Fenster zu kommen. Annette hat ihr dann die Türe geöffnet und sie ist rausgeflogen. Eine Kohlmeise ?????
Ich hatte mich schon über Vogelschiß gewundert, der anders und größer aussah. Offenbar ist der fremde Gast schon ein paar Mal hereingebeten worden und hat sich an den Croissants gütlich getan. Vogelbekanntschaften untereinander können ganz seltsame Wege gehen, das habe ich schon mal gelesen. Na jedenfalls, drollig, das ganze.
Nun werde ich mich dran gewöhnen müssen, keinen Vogel mehr zu haben. Iss nich so einfach, das ganze . Die W wird mich sicher gleich auf andere Gedanken bringen, aber vergessen . . . . . . niemals! Vielleicht gibts ja nächstes Jahr neue Blaumeisen und ich werd Vogelopa. Ob dann allerdings wieder ein Nestling nach mir schreit und sich aufpäppeln läßt - wer weiß das schon?!
Ach Wänna, ist schon so ein Ding wenn die "Kinder" flügge werden!
Aber freu Dich, daß Du es geschafft hast den kleinen Piepmatz zu Retten. Und daß er jetzt selbstständig seiner Wege fliegen kann. Eine ganz große Leistung ist das!!!
Gruß Swennie dem gerade die Singvögel vor dem Balkon das Ohr vollzwitschern
In Antwort auf:Elvis, unsere Findelkindmeise, ist dabei, uns zu verlassen........Iss nich so einfach, das ganze . Die W wird mich sicher gleich auf andere.......Die W wird mich sicher gleich auf andereGedanken bringen, aber vergessen . . . . . . niemals!
Und ich werde die Geschichten über deine Meise namens Elvis vermissen. Sehr schön!!!
Vanda
Die besorgteste Prüderie findet sich bei denen, die ein kleines Geheimnis zu verstecken haben.
Wenn du Glück hast (oder eben die Miese) siehst du sie noch Jahrelang. Wir haben schon mehrfach kleine Pieper jedweder "Nationalität" aufgezogen. Alle waren noch lange im Garten zu beobachten bzw. liessen sich füttern. Amseln sind besonders treu.