bin grad auf der Suche nach was, da sehe ich den Hubschraubärfred.
Ja, sowas ist möglich und auch nicht das erste Mal passiert. Hubschrauber sind leider nicht so massiv konstruiert, daß sie alles abkönnen.
Um die Rotorblätter zu steuern, laufen von der Steuerhydraulik (oder bei kleinen vom Knüppel selbst) Stangen zu der sog. Taumelscheibe. Das sind im wesentlichen zwei Ringe, die sehr gut gelagert aufeinander laufen. Der untere Ring wird von den Steuerstangen ausgelenkt und dreht sich nicht. Der obere Ring leitet die Auslenkung via Steuerstangen auf die Rotorblätter weiter und dreht sich mit ihnen mit. So wird immer das Blatt, was sich gerade in einer bestimmten Position befindet, mit mehr oder mit weniger Anstellung versehen. Anders wäre der Hubi nicht zu steuern. Die umlaufenden, senkrechten Stangen kann man am Rotorkopf ganz gut erkennen.
Die Steuerstangen sind tatsächlich aber keine Stangen, sondern dünnwandige Rohre. Wenn die Drachenschnur eingefangen wird und sich um diese umlaufenden Rohre legt, dann geben diese nach soundsoviel hundert Umdrehungen auf und knicken nach innen. Meist ist ja der Drachen noch eine Weile am anderen Ende dran und hält das ganze unter Vorspannung. Aber auch wenn er sofort abreißt, legt sich die Nylonschnur nicht ohne Widerstand um die Stangen. Im günstigsten Fall biegen sich diese Stangen nur und der Pilot merkt es und kann dagegen steuern und notlanden. Wenn sie richtig wegknicken, ist es vorbei.
In Hangelar hier bei Bonn ist das vor Jahrenden auch mal bei einem kleinen Hubschrauber passiert. Dort gelang eine Notlandung. Der Pilot kam sogar noch bis auf den Flugplatz, knallte dort allerdings unsaft auf die Wiese. Es hatten sich 200 m Drachenschnur um die Steuerstangen gewickelt und diese waren stark nach innen gebogen. Zum Zeitpunkt des Vorfalls lagen die Wolken extrem tief, sodaß der Drachen möglicherweise darin verschwunden war. Allerdings hätte der Hubschrauberpilot ihn vermutlich sowieso nicht gesehen.
Hangelar bietet den Hubschraubern einen besonderen Anflugweg über die Siegmündung weg, bei dem sie - wenn sie ganz tief fliegen - sich nicht an die Platzrunden-Ordnung halten müssen. Die Flugzeuge sind dann immer drüber. So kann es passieren, daß Drachen unterflogen werden. Für Hubi-Piloten das Schreckgespenst Nummer Eins!
Danke Wänna. Die Steuerung eines Hubi war mir in Grundzügen bekannt. Aber, dass es sich um dünnwandiges Rohr handelt, wusste ich nicht.Also scheint es wahr zu sein.