in grauen Vorzeiten hörte ich davon, daß Mopedfahrer ihre Ketten in (Motoren?)-Öl auskochten, damit wohl das Öl in die letzte Ecke der Kettenglieder eindringen kann?!
Ist das nur ein Gerücht? Wenn diese Methode auf Wahrheit beruht, wird dies auch noch heute so gemacht? Gibt es noch Ketten ohne O-Ringe oder sind mittlerweile nur noch O-Ring Ketten im Gebrauch?
In dieser Sache "etwas" unwissend...
Gruß Monti
Natürlich mache ich mich lustig, über jeden und überall!
Das ist richtig. Früher wurden die Ketten in einem speziellen MolibdänFett (meist Castrol - kein ÖL!) ausgekocht, damit es in die Glieder eindringen konnte. Diese Ketten hielten dann, wenn regelmäßig gemacht durchaus bis zu 10.000 km. Mit Dichtring-Ketten (O-Ring) darf man das aber keinesfalls machen, das zerstört die Dichtringe. Selbstverständlich kann man auch heute noch Ketten ohne Dichtringe kaufen. Allerdings kann man das wirklich nicht empfehlen. Die Haltbarkeit ist im Vergleich zu Dichtringketten lächerlich. Auf modernen Motorrädern findet man sie deswegen überhaupt nicht mehr. Manche Veteranen sind so konstruiert, dass die breitere Dichtringkette nicht drauf passt oder das es kein entsprechendes Maß als Dichtringkette gibt, dann muss man wohl oder über auf die Standard-Rollenkette zurückgreifen.
......ja,...und außerdem werden O-Ring-freie Ketten auch noch im Motorsport eingesetzt, da sie ein paar PS "freilegen"(*) können und es auf Dauerhaltbarkeit weniger ankommt. (*weniger Reibungsverluste)
In Antwort auf:in grauen Vorzeiten hörte ich davon, daß Mopedfahrer ihre Ketten in (Motoren?)-Öl auskochten,
Gnauuu!
Und das war immer ne Riesensauerei , die wir aber glaubten, brauchen zu müssen. Castrol bot damals sogar ein Set an, wo das Fett schon fertig im Topf drin war und du unter der Schale nur noch Feuer machen mußtest. Ich glaub, da war noch ein Gestell dabei, jedenfalls kam dann der Campingkocher darunter und der Gestank ging los. Übel übel übel. Die Kette wurde als Schnecke dort rein gelegt und versank dann langsam in dem schwarzen Schiet. Wenn der Kocher ausging oder leer war, war das eine wunderschöne Sache, die Kette aus dem Matsch wieder zu bergen und ans Motorrad zu bauen. Uuaaaaah
Ich glaube, wir haben die Reste damals noch in die Mülltonne geworfen.
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Seinerzeit war meine Neigung, eine Kardanmaschine zu kaufen, schon ganz erheblich vergrößert. Mit einer XJ 650 glaubte ich auch, das passende gefunden zu haben. Aber das war dann doch nicht das richtige.
(Eh jetzt irgendwer mit dem Boxer ankommt, den konnte ich mir nicht leisten)
...und ich habe mal seinerzeit die Kette meiner DT175 (die ist von Haus aus auch ohne O-Ringe) schön in Diesel süß-sauer eingelegt und gewaschen.Anschließend (die Kette war eh bereits alt und bald fällig, muß ich dazu sagen) aus reiner Neugier in erwärmtes, gebrauchtes Frittenfett aus der Friteuse eingelegt und dasselbe dann erstarren lassen.Damit bin ich immerhin noch fast 3000 Km problemlos gefahren - dann war 1 x die Woche Nachspannen angesagt, aber es gab einen Motorschaden bevor die neue drauf kommen konnte.Es geht also auch besonders umweltfreundlich, zumindest eine Weile ...
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"Das Problem mit der Jugend von heute ist, das ich nicht mehr dabei bin." (Manni Breuckmann)
kette auskochen hat schon eine gewisse leidensfähigkeit des kochs vorausgesetzt... fast so gut wie das einwachsen der belstaff jacken...
alles andere, einfach in eine hintere ecke des hirns verbannen und nicht mehr drüber nachdenken... oder aber so wie der swiss cheeslie nen scotti anbaun...
In Antwort auf:eine gewisse leidensfähigkeit des kochs vorausgesetzt...
ach Quatsch so schlimm war das gar nicht ! ich hatte auch diese Castrol-Dose, habe vorher einen Draht an die Kette gemacht die Büchse auf einen Elektrokocher in die Garage gestellt und die Kette wieder im "flüssigen Zustand rausgezogen und erkalten lassen bzw. abtropfen lassen... anschießend Aidshandschuhe angezogen und montiert !!
schließe mich Hobby an und sage, dass es eigentlich ganz schön war, so eine Kette wieder frisch zu machen. Hier kommen jetzt die Bilder von meiner altgedienten Castrol-Box, die übrigens seinerzeit tatsächlich 3,50 DM gekostet hat, wann das bloß war?
......Feuerchen unter der Dose machen, ...wattn Quatsch...
Zur Einrichtung einer damaligen Bastelhalle gehörte natürlich ein Einplattenelektrokocher und ein kräftiger, langer Haken in der Wand, um daran die aus dem heißen Fett gezogene Kette aufzuhängen. Diese wurde natürlich nach dem Abtropfen mit einem alten Lappen abgestriffen.
In Antwort auf:Zur Einrichtung einer damaligen Bastelhalle gehörte natürlich ein Einplattenelektrokocher und ein kräftiger, langer Haken in der Wand, um daran die aus dem heißen Fett gezogene Kette aufzuhängen. Diese wurde natürlich nach dem Abtropfen mit einem alten Lappen abgestriffen.
Genau... und auch zu nicht vergessen, dass vor dieser Prozedur das Reinigen der Kette in wohlriechendem Dieselkraftstoff bzw. in Ligroin angesagt war, was mich dann dazu veranlaßt hat den Becker'schen Fettkasten ans Gefährt zu hängen.
Der Castrol-Becher war ja schon first class. Danach kam wohl nur noch der Ölbad-Kettenkasten.
Ausgekocht wurden Ketten normaler Weise in Fliessfett. Das hat eine etwas geringere Viskostität als normales Fett und wurde recht flüssig wenn es erwärmt wurde.