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Dieses Thema hat 25 Antworten
und wurde 7.007 mal aufgerufen
 Allgemeines Forum
Seiten 1 | 2
pelegrino Offline




Beiträge: 51.254

18.12.2006 10:55
Weihnachtslyrik Antworten

Mist, ich finde den Thread mit den Weihnachtsgedichten nicht mehr wieder .Eben 'reingekommen:


Der eingesparte Weihnachtsmann

Horst Winkler

Der Weihnachtsmann ist übel dran.
Er muss jetzt alles tragen.
Hat keinen Schlitten, kein Gespann.
Hat nicht mal einen Wagen.

Sein Antrag wurde abgelehnt.
Die Gelder sind gestrichen.
Das ist nun mal der große Trend.
Man kennt das ja inzwischen.

Mit Auto oder Bahn zu fahr’n
Ist Luxus heutzutage.
Man will an allen Stellen spar’n.
Und streicht trotz mancher Klage.

Der Weihnachtsmann fragt: Liebe Leut
Ja, wollt ihr mich verkohlen?
Soll’n sich die Kinder weit und breit
Die Sachen selber holen?

Da tönt‘s: Wir sparen ganz gerecht
Bis alle Schuld beglichen.
Und wenn du aufmuckst, alter Knecht
Dann wirst du auch gestrichen.

.


"Mit ehrlicher Arbeit ist noch nie jemand zu Geld gekommen!" (pelegrino)

Fischkopf Offline




Beiträge: 85

18.12.2006 12:42
#2 RE: Weihnachtslyrik Antworten

Sehr schön, Pelegrino!

Mein Favorit ist immer:

Die Weihnachtsgans
(von Heinz Erhardt)

Tiefgefroren in der Truhe
liegt die Gans aus Dänemark.
Vorläufig lässt man in Ruhe
sie in ihrem weissen Sarg.
Ohne Kopf, Hals und Gekröse
liegt sie neben dem Spinat.
Ob sie wohl ein wenig böse
ist, dass man sie schlachten tat?
Oder ist es nur zu kalt ihr,
man siehts an der Gänsehaut.
Na, sie wird bestimmt nicht alt hier
morgen wird sie aufgetaut.
Hm, welch Duft zieht aus dem Herde,
durch die ganze Wohnung dann.
Mach, dass gut der Braten werde -
Morgen kommt der Weihnachtsmann


oder noch'n Gedicht:

Geklonter Weihnachtsmann?
(auch von Horst Winkler)

Wie es der Weihnachtsmann wohl schafft
In jedem Haus zu sein
Der Schlitten mit der Elchenkraft
Erklärt es nicht allein
Es ist so schwer an einem Tag
Wo immer jemand wohnt
Zugleich zu sein, dass ich mich frag
Ja, ist der Kerl geklont?


Schöne Weihnachten trotzdem
wünscht Alex

pelegrino Offline




Beiträge: 51.254

18.12.2006 13:01
#3 Nicht nur Weihnachts-Lyrik Antworten

In Antwort auf:
...Wiegt das schwein 2 Zentner, wird es nie ein Rentner.
Bevor es danach trachtet, wird es flugs geschlachtet....


Wo der Jörg es grad' so zitiert - bin mir nicht sicher, ob ich's noch komplett zusammenbekomme (bitte verbessern/ergänzen):

Neulich hat man mir gesagt
wie die Würste werd'n gemacht.

Fängt man ganz von vorne an
ist da erst der Bauersmann.

Kauft sich ein klein Ferkelein
daraus wird ein großes Schwein.

Füttert's mit Kartoffelschalen
größer wird's von mal zu malen.

Wiegt das Schwein zwei Zentner,
wird es nie ein Rentner!

Bevor es danach trachtet
wird es flugs geschlachtet.

Man schlägt es auf den Schädel
(das Fleisch bleibt dadurch edel).

Damit es geht noch besser
nimmt er dann das Messer

und schneidet 'raus die Schwärme
der vielgewund'nen Därme.

Den Rest weiß ich nicht mehr - wer kann helfen?Gehört das Fragment dazu, oder ist ein eigenständiges Gedicht:

Wollen die Schweine im Himmel 'rumfliegen
fallen sie 'runter und bleiben liegen.
Protestanten wie Katholiken
tun ständig die Schweine totpieken.
Und vergessen darüber das Schwein
dem dann später (im Himmel)die Flügel zu klein.

PS:es gibt noch ein schönes Weihnachtsgedicht von Ingo Insterburg, das gleichzeitig ein Ostergedicht ist - aber das kriege ich leider garnicht mehr zusammen ...

.


"Mit ehrlicher Arbeit ist noch nie jemand zu Geld gekommen!" (pelegrino)

der W Jörg Offline




Beiträge: 30.299

18.12.2006 13:12
#4 RE: Nicht nur Weihnachts-Lyrik Antworten

bis
"das Fleisch bleib dadurch edel" ist es richtig ...

genau weiß ich es auch nicht mehr aber weiter geht es meiner meinung nach so :

am Haken hängt die Sau,
nun kommt die Bauersfrau.

Damit es geht noch besser,
schleift sie vorher das Messer.

und schneidet 'raus die Schwärme
der vielgewund'nen Därme.

nun nimmt sie raus die Leber
als Vitamine geber

Die Vitamine E
sind viel dort in der Näh

ihr lieben kleine Schweine
der Mensch ist unterschiedlich

ich esse lieber keine,
ich finde euch sehr niedlich

da immer noch nicht vollständig habe ich mal gegoogelt ....


Neulich hat man mir gesagt, wie die Würste werden gemacht.
Fängt man ganz von vorne an, ist da erst der Bauersmann.
Kauft sich ein klein' Ferkelein, daraus wird ein großes Schwein.
Fütterts mit Kartoffelschalen, größer wirds von Mal zu Malen.
Wiegt das Schwein zwei Zentner, wird es nie ein Rentner.
Bevor es danach trachtet, wird es flugs geschlachtet.
Man schlägt es auf den Schädel, das Fleisch bleibt dadurch edel.
In Schälchen fließt das Blut, das ist für Wurst so gut.
Am Haken hängt die Sau, nun kommt die Bauersfrau.
Damit es geht noch besser, schleift sie vorher das Messer.
Erst schneidet sie raus die Leber als Vitaminegeber.
Die Vitamine D sind viel dort in der Näh.
Dann zieht sie raus die Schwärme der vielgewund'nen Därme,
gereinigt von dem Kot, kommt Wurst rein für das Brot.
Die schönen runden Schinken, die rechten wie die linken,
hängt man dann in den Rauch, das schmeckt dem Menschenbauch.
Ihr lieben süßen Schweine - der Mensch ist unterschiedlich.
Ich esse lieber keine, ich finde Euch sehr niedlich.






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ein Raucher, man glaubt es kaum,
verpestet einen ganzen Raum.
ein Säufer schafft, soviel ich weiß,
nur zwei Meter im Kreis

pelegrino Offline




Beiträge: 51.254

18.12.2006 14:22
#5 RE: Nicht nur Weihnachts-Lyrik Antworten

Aha - danke!.
Mit 'ner Suchmaschine findet man ja tatsächlich noch mehr:

Ich ging im Walde so für mich hin,
mir stand sehr weihnachtlich der Sinn.
Da sah ich ein frierendes Mägdelein,
das wollt so gerne gewärmet sein.
Ich nahm sie zu mir mit nach Haus’
und zog ihr die nassen Kleider aus.
Beim Anblick der vielen Kerzen,
empfand sie Freude im Herzen.
Und weil ich wußte, was sie denkt;
hatte ich sie reich beschenkt.
Da sah sie mich böse an
und sprach: Du bist kein Weihnachtsmann!
Doch ich sprach: Meine Gute,
siehst du nicht Sack und Rute!
Da sah sie mich nicht mehr böse an,
und glaubt’, ich wär’ der Weihnachtsmann.

...jetzt will ich's mal gut sein lasen - bis ich das Weihnachts/Ostergedicht gefunden habe (vielleicht Ostern) ...
.


"Mit ehrlicher Arbeit ist noch nie jemand zu Geld gekommen!" (pelegrino)

PeWe Offline




Beiträge: 21.650

18.12.2006 16:38
#6 RE: Nicht nur Weihnachts-Lyrik Antworten

So lasset uns vom Weihnachtsfest berichten. Die Feierlichkeiten in
Stenkelfeld erschöpften sich bereits im Vorfeld in allerlei Märkten,
bei denen sich verfeindete Wohltätergruppen mit unbarmherziger
Barmherzigkeit befehdeten.
Und so begab es sich aber zu der Zeit, als ein Aufruf vom
Oberkreisdirektor ausging, auf dass alle Welt sich auf dem
Stenkelfelder Weihnachtsmarkte blicken lasse.

Montag, 16. Dezember, 15 Uhr:
Unter dem Motto "Ein Stück weit Frieden spüren" eröffnet
Pastoralreferent Reinhard Höllerich-Nöhrenberg den alternativen
Stenkelfelder Weihnachtsmarkt rund um die St. Johannis Kathedrale,
versäumt es jedoch, in seiner Begrüßung neben den Anwesenden auch den
Anwesendlnnen den Segen der Weihnacht zu wünschen, dies führt zu
ersten Unmutsbezeugungen aus dem Menstruationskreis lesbischer
Künstlerinnen, die den Rest der Ansprache mit Trillerpfeifen und
"Sackträger"-Sprechchören übertönen.

15 Uhr 31:
Durch die im Meditationstanz versunkenen Mitglieder der Frauen-
Selbsterfahrungsgruppe "Silber-Elster", die mit ausgebreiteten
Armen im ökologisch mit Senflauge gebatikten Wickelrock über die
Kirchwiese schweben, bahnt sich bölkend und hupend der MC Schmöllerheide
auf schweren Harleys den Weg zum Rockzelt von Jugendpastor Helge Bösch,
der für 16 Uhr zum Motorradgottesdienst geladen hat.

15 Uhr 56:
Eine glühendheiße Pappterrine mit herzhafter Gulaschsuppe klatscht gegen
das Transparent "Zucker ist Sünde" am Stand des vegetarischen
Ernährungskreises "Mutter Erde", an dem das "Sumpfpumpenprojekt Eritrea"
durch den Verkaufserlös von mit Nelkenfett gesüßter Vollkornschokolade
unterstützt wird. Die Hauptverdächtige für diesen Anschlag, die
Rentnerin Minna B., die am Nachbarstand für den Klön- und Strickkreis
singender Seniorinnen mit dem Verkauf von kandierten Äpfeln,
Rindsbratwurst und Räucherschinken für das Winterlager des Wanderzirkus
Schöller sammelt, weist darauf hin, man sei im Vorfeld von besagtem
Ernährungskreis lautstark als Tiermörder und Kadaverfresser verunglimpft
worden.

16 Uhr:
Die Leistungsschau der Bundeswehr auf der Holtmannswiese hinter dem
alten Soldatenfriedhof wird in bedrohlicher Nähe zum Infostand der
"Christlich-autonomen Kriegsdienstverweigerer" eröffnet. So ist es nur
eine Frage der Zeit, wann die diametralen Botschaften "Wir schaffen
Frieden" auf der einen Seite mit den Thesen "Soldaten sind Mörder" sowie
"Gelöbnis ist Meineid" auf der anderen Seite ins Gehege kommen. Zu
tätlichen Übergriffen kommt es jedoch erst gegen 16 Uhr 7, nachdem sich
Regimentspfarrer Öftering bei der Einsegnung zweier fabrikneuer
BISON-FLAK-Panzer zu der Behauptung verstieg, Jesus sei eine Art
Feldwebel Gottes gewesen.

16 Uhr 12:
Erstaunlich lange hält sich das Bläserkorps vom Jagd- und Hegering 2 mit
seinem adventlichen Vortrag unmittelbar neben der Punschbude militanter
Tierschützer von der Initiative "Waldfrieden", die mit den Aufklebern
"Blutige Weihnachten - mitessen heißt mitschlachten" oder auch "Christus
war ein Eichelhäher" gegen Wildgerichte am Heiligen Abend zu Felde
ziehen. Zum offenen Schlagabtausch führt dann schließlich der
weihnachtliche Blechchoral "Jesus war ein Jagdgesell". Revierförster
Manfred von Lausitz-Ölpen, dem im Verlaufe der Feindseligkeiten das
Mundstück seiner schweren Zugposaune durch die Schneidezähne gedrückt
wurde, gibt später zu Protokoll, er habe seinen Hirschfänger gegen diese
Anarchisten in begründeter Notwehr einsetzen müssen.

17 Uhr 15:
Am gemeinsamen Stand der Stillgruppe "Rumpelstilzchen" und des
Betkreises schwangerer Hausfrauen flackert das nächste Scharmützel auf.
Das Handgemenge mit dem benachbarten Info-Tisch der
HIV-Selbsthilfegruppe Heringsmoor beginnt mit dem gegenseitigen
Niederreißen der Transparente "Gib' Aids keine Chance - Kondome
schützen" und auf der Gegenseite "Verhütung ist Mord - Kondome sind
Waffen".

17 Uhr 31:
Unter dem kleinen Zeltdach der orthodoxen Bibelgruppe "Prohabilis
eterna", die unter dem Motto "Latein ist Gottes Wort" allerlei
Informationsmaterial feilhält, in dem frühchristliche Liturgieformen
sowie Latein als Weltsprache gefordert werden, wächst die Nervosität
über den zunehmenden Geräuschpegel des benachbarten
Motorrad-Gottesdienstes. Nach der Predigt mit dem Thema "Wasser zu Wein
- Öl zu Benzin, Jesus war ein Biker" und der Danksagung für das
Überleben zahlreicher riskanter Überholmanöver der letzten Saison
besteigt die gefürchtete Speed-Metal-Formation "Rammbock" die Bühne.

17 Uhr 33:
Am Ende seiner christlich-lateinischen Duldsamkeit angekommen, trifft
der orthodoxe Religionswissenschaftler Dr. Johannes Görtz mit dem
unkontrollierten Wurf einer 15 Kilo schweren, in Schweinsleder gebunden
Hetzschrift gegen Martin Luther die vordere der 24 in Reih' und Glied
abgestellten Motorräder, die in einer Kettenreaktion wie Dorninosteine
aufeinanderfallen. 30 Sekunden später beschließt der Harley-Club
Schmöllerheide eine gründliche Flurbereinigung des gesamten Geländes.

17 Uhr 40:
Rund um die St. Johannis-Kathedrale tobt eine Schlacht, wie sie seit
1109, seit der Erstürmung der Höcklager Senke durch den Hunnenprinzen
Bernward der Schlächter, in dieser Gegend nicht mehr erlebt wurde.
Mittendrin: Menschen wie du und ich, die in der Weihnachtszeit nur mal
ein Stück weit Frieden spüren wollten.

Grüße
PeWe


"Äußerungen, die sich auf persönliches ästhetisches Empfinden beziehen sind per se subjektiv und daher argumentativ nicht verwertbar ... "

Hobby Offline




Beiträge: 41.750

18.12.2006 16:50
#7 RE: Nicht nur Weihnachts-Lyrik Antworten
Stenkelfeld ist immer wieder erste Sahne...


ich habe auch noch was:

Zum Thema Weihnachtsfeier
----------------------------
hab wohl gestern bei der Weihnachtsfeier etwas über die stränge geschlagen...

ich wollte euch mein Entschuldigungsmail an meine Kollegen nicht vorenthalten




An alle Kollegen

Als ich heute früh ins Büro kam, konnte ich mich des Eindrucks nicht
erwehren, dass gar manche/r eine gewisse Abneigung gegen mich zu hegen
scheint.

Nachdem einige mich mit dem Titel "Drecksau" belegt haben, reifte der
Verdacht in mir, dass man mir die kleinen Ausrutscher während der
Weihnachtsfeier gestern noch Übel nimmt.

Dann rief auch noch der Chef vom Krankenhaus aus an, um mich zur
Schnecke zu machen.

Ich möchte daher diese Gelegenheit nutzen, um mich bei allen zu
entschuldigen. Vor allem, da alle, mit denen ich versuche zu sprechen,
einen Anfall von Taubstummheit bekommen.

Also, fangen wir gleich mal mit dem Chef an:

Es tut mir wirklich leid, mit welchen Namen ich Sie im Laufe der
Feierlichkeiten tituliert habe. Ich weiß sehr wohl, dass Ihr Vater
kein Volldepp und Ihre Mutter keine Straßenhure war. Ihre Frau ist
sehr nett und die Geschichte, dass Sie sie für 50 Cent in Thailand aus
dem Puff ausgelöst haben, ist natürlich auch frei erfunden. Genauso
wie die Tatsache, dass Ihre Kinder nicht von Ihnen sind. Ich hoffe die
operative Entfernung der Sektflasche aus Ihrem Allerwertesten verlief
schmerzfrei.

Liebste INGE !!! Entschuldige bitte tausendmal, aber ich habe wirklich
geglaubt, das Geländer hält die paar Stöße locker aus. Vor allem wo
wir beide doch gerade so viel Spaß hatten. Kann ja jeder wissen, dass
die in dieser Firma sogar bei den baulichen Maßnahmen sparen. Trotzdem
war es schon geil, als wir auf die untere Treppenebene gestürzt sind.
Ich glaube so gewaltig bin ich noch nie gekommen. Du aber auch nicht -
Deinem Schreien nach zu urteilen. Das waren nicht nur Schmerzen,
oder?? Mach dir keine Sorgen, so ein paar gebrochene Wirbel kriegen
die schon wieder hin. Und Deine Beine spürst du sicher auch bald
wieder.

Mensch Broti, altes Haus. Das war doch nur ein Scherz, dass ich den
Feuerwehrleuten gesagt habe, du hättest den Feueralarm betätigt. Ich
habe nicht gewusst, dass die ihren Schlauch auf dich halten und dich
voll abspritzen. Die haben aber auch einen Druck auf diesen Dingern
und kalt ist das Wasser bestimmt auch.

Hallo Otto, hallo Kathrin. Ich wollte euch nur ein wenig erschrecken,
als ich die Tür zur Putzkammer aufriss. Otto, dass du gleich zwei
Vorderzähne raushaust, weil du mit der heruntergelassenen Hose
hingefallen bist, dafür kann ich wirklich nichts. Wenn es dir wieder
besser geht, laden wir dich und Deine Frau mal wieder zum Abendessen
ein. Okay? Von Kathrin rede ich natürlich kein Wort!!

Janine - die einzige Entschuldigung, dass ich dir die Klamotten
ausgezogen und versteckt habe, während du Deinen Rausch im
Krankenzimmer ausgeschlafen hast, ist, dass ich sturzbesoffen war. Ich
weiß auch wirklich nicht mehr, wo ich Deine Sachen hin getan habe.
Ehrenwort! Dass dein Mann jetzt die Scheidung will, weil du im
Blaumann vom Hausmeister nach Hause kamst, tut mir wirklich leid.

Und ich entschuldige mich bei natürlich allen, dass ich in die Bowle
gepinkelt habe und es erst erzählte, als auch das letzte Glas leer
war.

Ich hoffe Ihr könnt mir alle verzeihen und ich würde mich freuen, wenn
wir uns bald wieder mit gegenseitigem Respekt begegnen können.

Euer Azubi

PS: Ich freue mich jetzt schon auf unser Sommerfest.


-------------------------
und noch einer !

Weihnachten im Autohaus Oertel

Dienstag, 14. Dezember, 19.56:
In der festlich geschmückten Werkstatthalle des Autohauses "Oertel" im Gewerbegebiet Stenkelfeld treffen die ersten Belegschaftsmitglieder zur Weihnachtsfeier ein.

20.16: Nach einem Tusch der Zweimannkapelle "Die Avocados" aus Foxtrup vergisst Seniorchef Heinrich Oertel in seiner unbeholfenen Begrüßungsansprache die obligatorischen Dankesworte an den Festausschus - ein Fehler, der sich noch rächen soll.

20.30: Werkstattleiter Düwelskirchen entfacht unter den Angestellten eine latente Angriffsbereitschaft gegen den Partyservice Westerkamp. Ein halbherziger Schlichtungsversuche der Seniorchefin Marie Oertel, mit dem Hinweis, die gereichte Rinderkraftbrühe sein immerhin schön heiß, stößt ins Leere. Die hämischen Nörgeleien am Essen nehmen zu.

21.03: Die Avocados drohen erstmals mit dem Abbruch ihres Auftritts, nachdem sich Altgeselle Horst B, beflügelt durch den hastigen Genuss von 11 Gläsern Glühwein, mit einem herumliegenden Bolzenschneider an den Lautsprecherkabeln der Gesangsanlage zu schaffen machte. Zuvor war sein Musikwunsch "Alte Kameraden" von der Kapelle mit einem hämische Grinsen ignoriert worden.

21.58: Bürolehrling Kerstin B. verrichtet mit hochrotem Kopf ihre Notdurft auf dem Rücksitz eines Kundenfahrzeugs. Der Grund: Seit 21.00 ist die einzige Damentoilette der Firma besetzt. Seitdem fehlen auch - wie jetzt auffällt - der smarte Juniorchef Peter Oertel und eine junge Angestellte aus der Reparaturannahme.

23.14: Lagerist Walter K. aus der Ersatzteilausgabe erörtert am Telefon mit seinem Anwalt die Chancen einer Verleumdungsklage gegen den Urheber des ihm gewidmeten Julklappgedichtes mit der Textzeile "Am Teiletresen, Mittelschicht, steht hier das dümmste Sackgesicht". Zeitgleich ermittelt Seniorchef Heinrich Oertel hasserfüllt den Absender eines ihm zugedachten Geschenkkartons mit ca. 4 Pfund gefrorenem Hundekot. Die Veranstaltung droht zu kippen.

0.41: Eine Gruppe von Kfz-Lehrlingen bedroht den Organisten der Avocados, Knut R., mit einem 24er Maulschlüssel, weil die zuvor erzwungene Darbietung eines ACDC-Titels viel Wünsche offen ließ. Minuten später zerfetzt die Kurbelwelle eines Mercedes-Transporters das neuwertige Instrument von Avocado-Schlagzeuger Sascha P:. Fortan kommt die Musik vom Plattenspieler.

1.07: Während der völlig betrunkene Juniorchef unter dem Gejohle der Verkaufsabteilung das Spitzenhöschen der jungen Angestellten aus der Reparaturannahme vor der nun frei gewordenen Damentoilette amerikanisch versteigert, gerät ein altes Innungskunststück mit 2 Schneidbrennern und einer alten Bremsleitung, vorgeführt von Werkstattleiter Düwelskirchen, außer Kontrolle. Die Explosion des Tanklagers ist bis ins Stadtzentrum zu hören.,

1.35: Die Bergungs- und Löscharbeiten im Autohaus Oertel kommen wegen Personalmangels nur mühsam voran. Große Teile der Rettungsmannschaften sind bereit auf Weihnachtsfeiern in umliegenden Ortschaften im Einsatz.

3.00: Schließlich gelingt es einer Hubschrauberbesatzng des THW, durch das Dach der Werkstatthalle den Altgesellen Horst B. aufzunehmen, der bis zuletzt mit einem abgebrochenen Scheibenwischer am Plattenspieler "Alte Kameraden" dirigierte.

5.28: Das Gewerbegebiet Stenkelfeld ist nicht mehr. Die rauchenden Trümmer des Autohauses "Oertel" sowie des benachbarten Getreidehandel sind stumme Zeugen eines festlichen Beisammenseins von Menschen, Menschen wie du und ich, die nur mal im Kollegenkreise weihnachtlich feiern wollten.
.
.
Gruß Hobby

Je älter ich werde um so schneller war ich früher...

Opabär Offline



Beiträge: 2.437

18.12.2006 18:43
#8 RE: Nicht nur Weihnachts-Lyrik Antworten

Hey Hobby, wer hat diesen Text einfach umgedicht? So ähnlich sehen unsere Weihnachtsfeiern auch immer aus. Wir dürfen auch niemals wieder in den gleichen Laden. Irgendwie komisch



Die Realität ist nur eine Halluzination die durch Abwesenheit von Alkohol entsteht

PeWe Offline




Beiträge: 21.650

18.12.2006 18:57
#9 RE: Nicht nur Weihnachts-Lyrik Antworten

Stenkelfeld ist endgeil....

Ich hab noch Tränen in den Augen vom vielen Lachen.

PS: Hat noch jemand den Text von "Weihnachten im Altersheim von Stenkelfeld" ???

Grüße PeWe
"Äußerungen, die sich auf persönliches ästhetisches Empfinden beziehen sind per se subjektiv und daher argumentativ nicht verwertbar ... "

Hobby Offline




Beiträge: 41.750

18.12.2006 19:18
#10 RE: Nicht nur Weihnachts-Lyrik Antworten


In Antwort auf:
Hat noch jemand den Text von "Weihnachten im Altersheim von Stenkelfeld" ???


nimm das !
http://tinyurl.com/y66grc

und Silvester ist ja auch bald...
http://tinyurl.com/tbtq5
.
.
Gruß Hobby

Je älter ich werde um so schneller war ich früher...

PeWe Offline




Beiträge: 21.650

18.12.2006 19:57
#11 RE: Nicht nur Weihnachts-Lyrik Antworten

Mensch Stefan,

meine Frau und ich haben uns beim hören fast kaputtgelacht...

Danke !!!

PeWe
"Äußerungen, die sich auf persönliches ästhetisches Empfinden beziehen sind per se subjektiv und daher argumentativ nicht verwertbar ... "

skoki d.e. Offline




Beiträge: 6.804

19.12.2006 09:43
#12 RE: Nicht nur Weihnachts-Lyrik Antworten
In Antwort auf:
Neulich hat man mir gesagt, wie die Würste werden gemacht


Also der Fredl weiss das ganz genau:

Wurst - Wurst sind an der Verweseung gehinderte Leichenteile, die zu allem Überfluss auch noch in ihre eigenen Kotkanäle gepresst werden!

Und was die dann damit machen ist mir Wurscht!

Frei nach Fredl Fesl

Guten Apptetit


Skoki Wan Kenobi (JePi-Ritter)

der W Jörg Offline




Beiträge: 30.299

19.12.2006 09:46
#13 RE: Nicht nur Weihnachts-Lyrik Antworten

In Antwort auf:
Wurst - Wurst sind an der Verweseung gehinderte Leichenteile, die zu allem Überfluss auch noch in ihre eigenen Kotkanäle gepresst werden!


klingt das übel .... und trotzdem werde ich zur nächsten Bratwursttour fahren !!!!!




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ein Raucher, man glaubt es kaum,
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nur zwei Meter im Kreis

Lanz-Fahrer Offline




Beiträge: 235

20.12.2006 16:16
#14 RE: Nicht nur Weihnachts-Lyrik Antworten

Von mir gibt's den Klassiker von Loriot. Haben wir seinerzeit im Deutschunterricht analysiert/zerlegt/usw. Hat echt Spaß gemacht.

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken
Schneeflöcklein leis' herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner, weißer Zipfel.
Und dort, vom Fenster her, durchbricht
den tunklen Tann ein warmes Licht.


Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
Drum kam sie mit sich überein:
Am Niklasabend muß es sein.


Und als das Rehlein ging zur Ruh'
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie - direkt von vorn -
den Gatten über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei, drei, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln
derweil die Sterne traulich funkeln.


Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmannssitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
was der Gemahl bisher vermied,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt darauf - es geht auf vier -
die Reste in Geschenkpapier.


Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so später Nacht
im Schnee noch seine Runden macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten.
"He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?"


Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau ist schon bereit:
"Die sechs Pakete, heilger Mann,
's ist alles, was ich geben kann."


Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent!


Schöne Grüße

Hendrik


In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen. (Laurence J. Peter)

w-paolo Offline




Beiträge: 25.136

20.12.2006 21:48
#15 RE: Nicht nur Weihnachts-Lyrik Antworten

Und wenn vom Mund die Fahnen wehen,
dann heisst's: Nach einem Taxi sehen!

Paule.
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Gut, dass wir darüber gesprochen haben !!! .................
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