Hi Falcone, ich habe mir mal auf der Neander-Seite den Motor angeschaut. Ich finde das Prinzip, insbesondere die Zwillingskurbelwelle, sehr gescheit und interessant. Ich könnte mir so einen Motor in einem hübschen Fahrwerk schon vorstellen.
Hm, die Zwillingskurbelwelle steht einer wesentlichen Vorgabe an ein Motorrad entgegen, die ich stelle und die ich für immer wichtiger erachte: Das Gewicht. Für mich indiskutabel. Grüße Falcone Ton-Up Boys Hessia - und Schwarzfahrer!
wir haben im Dieselforum diesen Motor auch schon seziert und begutachtet.
Ich halte das ganze für einen Spleen eines gutverdienenden Schauspielers, der halt für Technik schwärmt, bestimmt auch deswegen, weil sein Vater beruflich dicke Raupenschlepper gefahren hat. Wenn sich nun in seinem Dunstkreis findige Designer aufhalten, die auch noch gut mit 3D-CAD umgehen können (und das können sie zweifellos), dann kann ich mir das Zusammenwirken dieser Leute schon gut vorstellen. Der gute Heinz Hönig kann auch selber Motoren reparieren und ist sicherlich technisch nicht unbeleckt, und wenn er einen Traum hat und das Geld, andere dafür zu bezahlen, dann sei es ihm gegönnt.
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Aber nun mal zum Maschinenbau. Von jeher wird darüber nachgedacht, wie man Laufruhe in System mit großen Einzelhubräumen bringen kann. Der Einzylinder hat nun mal thermodynamisch die besseren Karten gegenüber dem Vielzylinder.
Bleiben wir also mal zunächst beim Einzylinder.
Die Schwingungen entstehen, weil der Kolben auf- und abwärts geht. Zum Ausgleichen des Kolbengewichtes wird nun die Kurbelwange mit einem Gegengewicht versehen. Nun gibt es ein rotierendes System (Kurbelwange) und ein oszlillierendes (Kolben mit anteilig Pleuel). Man schließt in aller Regel den Kompromiß, daß man das Kolbengewicht zur Hälfte mit der Kurbelwange ausgleicht. Dann verteilen sich die Schwingungen auf die Hälfte der Gesamtkraft und werden zu einem rückwärts rotierenden System. Die Kolben hat also beim oberen Totpunkt ein halbes Gegengewicht unten an der Welle, zieht also den Motor nach oben. Dann folgt der Abwärtsgang, bei dem die Kurbelwange den Motor nach hinten zieht, ohne daß der Kolben darauf einen Einfluß hätte. Da aber die Wange ja nur die Hälfte wiegt, ist das nicht so tragisch bzw. der beste Kompromiß. Dann kommt der untere Totpunkt, wo der Motor nach unten gezogen wird und schließlich der Aufwärtsgang mit der Wange nach vorn, die den Motor nach vorne zieht. Wenn Du nun mitgespielt hast mit der Hand, merkst Du bald, daß beim vorwärtsdrehenden Motor die Schwingung rückwärts rotieren und umgekehrt.
Kurzen Außenspiel: die Ingenieure haben das natürlich längst erkannt und lassen daher eine Welle zusätzlich in die Gegenrichtung rotieren. Die Rede ist von der Ausgleichswelle, zu finden in jedem vernünftig konstruierten Zweizylinder-Motorrad
Leider macht der Kolben keine genaue Sinusbewegung wegen der Kurbelanlenkung. Aber in erster Näherung gleichen sich die Bewegungen gut aus. Der 90° V-Motor macht das so, daß beide Kolben zusammengefaßt eine Drehschwingung erzeugen, die dann von der Wange auch sehr gut ausgeglichen wird. Den Gleichlauf eines V-Motors versauen nur die unregelmäßigen Zündabstände.
Hab ich einen Zweizylinder-Reihenmotor, so kann ich mir auch anders helfen und die Kolben abwechselnd auf und nieder gehen lassen. Dann gleichen sich die Höhenschwingungen der Maschine auch sehr gut aus, nur werden daraus unvermeidlicherweise Kippschwingungen, weil die Kolben nebeneinander stehen.
Ein Boxer-Motor ist auch ein gut ausgeglichender Motor und sollte zu diesem Zweck die Pleuel so nah, wie möglich angebracht haben, also kein Mittellager aufweisen.
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So, nun gibt es aber noch den Ungleichförmigkeitsgrad, der gerade beim Diesel für extreme Laufunruhe sorgt. Die KW wird verzögert durch die Hammerverdichtung, die auch im Gegensatz zum Benziner im Teillast nicht gesenkt wird. Dann kommt der Arbeitstakt und beschleunigt die Welle extrem, was ordentliche Schwungmassen notwendig macht.
Haben wir nun richtig Schwungmasse an der Welle, dann kommt das nächste Problem ==> die Reaktionskraft auf den Motor. Die Welle dreht sich einigermaßen gleichförmig, weil sie tonnenschwer ist, aber der Motor versucht, immer um die Welle herum, hin und her zu drehen. Er beaufschlagt also das System Motorradrahmen mit heftigen Schwingungen. Früher hat man bei Autos mitunter Gewichte an die Motoren gehängt, damit sie im Leerlauf nicht in ihrer Aufhängung hin und her eiern.
Das Schutzblechwackeln einer SR 500 im Leerlauf wird nicht verursacht durch den auf- und abwärts gehenden Kolben, sondern durch Drehschwingungen um die Kurbelachse herum. Das Motorrad bildet dann den Gegenpart zur Welle, die einiges an Beschleunigungen mitmachen muß.
Auch hier hat die Ausgleichswelle wieder deutlich die Nase vorn. Gib mal an der W Gas, wenn sie auf dem Ständer steht. Und dann bei einer alten Engländerin oder auch eine CB 750 four. Die kippeln ganz gut durch die Reaktion auf die beschleunigte Welle. Die W dagegen verhält sich auffallend ruhig.
Dieser Gegenpart soll bei der Neandermaschine durch eine rückwärtlaufende Welle gebildet werden, die halt exakt die gleichen Abmessungen und damit auch Massenkräfte erzeugt. Es ist also eine echte Gegenkurbelwelle, die auch genauso gut (oder meiner Meinung nach sogar besser) einen eigenen Kolben mit Zylinder haben könnte.
Dieser Teil ist also bei dem Neander absolut ausgeglichen. Das Abstellen der Maschine erzeugt keinerlei "Dieselschlag", ebenso das Anlassen, und wenn der Anlasser noch so wimmert.
Die oszillierenden Kräfte sind bei dieser Bauart auch in guter Näherung ausgeglichen. Man kann die Kurbelwangen jetzt ruhig schwerer machen, weil sie im Ab- oder Aufwärtsgang des schweren Kolbens sich gegenseitig augleichen. Das ist schon theoretisch alles ganz richtig bedacht.
Nun kommt aber noch ein wichtiger Schwingungsteil hinzu. Das ist der Antriebsstrang. Wenn ich mit der Neandertal fahren und wähle eine niedrige Drehzahl, dann stampft in der Folge, wie die Zylinder "reinhämmern", auch das Motorrad vorwärts. Sowas kann einfach geil sein und ist auch für das good feeling bei einer W verantwortlich. Auch Harley-Fahrer sind oft einfach nur gücklich, wie ihr Bike im Rütteltakt sich vorwärts bewegt.
Es kann aber beim Diesel auch ganz schön unangenehm werden und zu zerhackter Kette bzw. Antriebsriemen führen. Mit Sicherheit darf eine Neander niemals mit W-üblichen Drehzahlen bewegt werden. Auch, wenn der Leerlauf vielleicht traumhaft niedrige Werte ermöglicht. Hier hilft dann letzlich nur Schwungmasse und nicht zu knapp. Dann gehts wieder. Dann schlägts aber auch auf die Beschleunigung, die dann überhaupt im letzten Gang erst die Leistung richtig zur Geltung kommen läßt. Das ist alles ziemlich haarig und zum großen Teil mitverantwortlich dafür, daß es noch keine richtigen Dieselmotorräder gibt.
Fassen wir also das Thema Schwingungen wie folgt zusammen:
1. Es gibt Schwingungen durch oszillierende Massen
2. Es gibt Drehschwingungen durch Ungleichförmigkeitsgrad
3. Es gibt Antriebsschwingungen ebenfalls durch Ungleichförmigkeitsgrad
Punkt 1. ist bei der Neandertaler leidlich gelöst (aber auch nicht besser, als beim Vierzylinder)
Punkt 2. ist bei der Neandertaler so gut wie eliminiert
Punkt 3. wird für die Herren im Fahrbetrieb mit Sicherheit noch eine Überraschung werden
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Die Zwillingskurbelwelle hat Pastor Stirling vor ca. 150 Jahren für seine Heißluftmaschine auch schon verwendet und selbstkritisch darüber geschrieben. Ich habe den Beitrag verschlurt, aber er ist so aktuell, daß man ihn eigentlich übersetzen müßte und den Neandertalern schicken.
Wenn auch nur die geringste mechanische Abweichung ins System kommt, sagen wir mal einseitige Pleuellängung durch Wärme, dann drückt dieses voll auf die Wandung des zylinders (die ja gerade bei dem System entlastet werden sollte). Das ganze System ist statisch unbestimmt und damit extrem gefährdet!!!
Wenn die Kurbelverzahnung nicht absolut sauber greift, gibt es schon Probleme. Sodann wird ja auf einer der beiden Wellen der Abtrieb sein müssen, heißt, die jeweils andere Welle treibt die Abtriebswelle mit. Es kommt also unweigerlich zu starken Schub- Druckbelastungen innerhalb dieser Synchronisierung, die die Zahnräder erstmal aushalten müssen. An diese Stelle können ja die Drehschwingungen auch noch nicht gedämpft werden, wei z.B. bei jeder Diesel-PKW-Welle üblich, ehe es überhaupt auf die Zahnräder des Getriebes geht. Zudem kämmt immer jeder Zahn wieder mit demselben Zahn, was Synchronisierungsgetriebe nunmal so an sich haben. Das erfordert einen kräftigen Dimensionierungsfaktor bei der Auslegung eines solchen Zahnradtriebs !!
Kommen während der Verbrennung noch Kippkräfte auf den Kolben, so werden diese gleich über die beiden Pleuel nach unten weitergeleitet. Da wollen wir alle mal hoffen, daß das gut geht.
Die anderen Spielereien mit Turbo und so weiter bewerte ich jetzt mal nicht. Die kriegt jeder gute Tuner dann doch irgendwie in den Griff. Bei der Zweizylinderturbomaschine erwarte ich aber kein zu gutes Ansprechverhalten im unteren Drehbereich. Dazu ist der Abgasstrahl zu unruhig.
Alles in allem fürchte ich, daß bei diesem Hi-Tech-Motor letzlich ein nutzbares drehzahlband von ca. 2000/min bis 4000/min oder allenfalls 4500/min übrig bleibt. Das schränkt den Fahrspaß gewaltig ein.
Warten wirs ab, ob die HP eines Tages verwaist ist, oder ob man wirklich Fahrberichte zu lesen bekommt.
Wännä - ich les' sowas gern, auch wenn ich nicht alles verstehe/folgen kann.Wenn Du das noch live peppig 'rüberkriegen könntest (ich zähl' auf Dich beim W-Regentreffen '07) bist Du der ideale Lehrer!
PS: mal in Paules Sinne gefragt:was macht die Fr. Doktor med. Klapps-Mühle (war doch Irrenärztin,oder)?Ich hoffe, es wir wieder ... oder hat sie 'rausgefunden, mit wem Du hier alles Kontakt hast ? .
und danke der Nachfrage. Ich weiß mir nicht mehr aus noch ein.
Gerade eben hatten wir wieder richtig Krieg. Eine Wohnung habe ich nicht so schnell. Gut wär jetzt so ne Art Versteck.
Die Frau Doktor ist Psychiaterin, was nicht heißt, daß es ihr besonders gut ginge in seelischen Dingen. Besonders schlecht geht es ihr aber auch nicht, nur will sie mich das immer glauben machen und damit mich zu irgendwelchen Dingen bringen, die ich vorher noch gar nicht wußte, geschweige denn, wollte. Es geht nach meinem Gefühl mehr ums Gängeln und weniger um wirklich Änderungen im Leben. Ich kann es aber nicht sagen. Viel habe ich schon geschafft. Mit feinfühligem Händchen sie mit ihrem Vater wieder ein wenig näher gebracht. Der Papa ist 80 und viel Zeit ist nicht mehr. Ständig weint sie um ihn, aber jetzt, wo wirklich mal eine Chance besteht, scheint es ihr egal zu sein. Ich höre nur ständig: "Du machst doch gar nix, weder am Haus noch sonstwo . . . " Na ja, der ganze Nörgelkram. Ein paar Tage später ist es dann wieder alles rumgedreht. Mit süßester Stimme und einer Wirkung, der ich mich einfach nicht entziehen kann, wird wieder die traute Zweisamkeit angestrebt.
Diese ständigen Stimmungsschwankungen bringen mich noch um. "La donna è mobile" oder wie? Ein bißchen wär ja ok, aber es muß immer gleich so tief gehen, daß man schreien möchte. In einer Beratung sind wir schon. Bisher hat es noch nicht so richtig was gebracht. Einiges wird etwas deutlicher, mehr aber bisher noch nicht. Wenn eine erfahrene Psychiaterin selbst auf dem Sofa sitzt und zu irgendwas keine Lust hat, dann kennt sie natürlich 100.000 Wege, drumrum zu kommen.
Unsere Tochter hat meine Freundin zur Ersatzmutti auserkoren und da ist auch kein Falsch dran. Für die leibliche Mutter ist das zwar komisch, aber sie läßt sie. Vieles läuft bei uns mindestens so gut, wie in mancher Familie, einiges läuft überhaupt nicht oder nur schief.
Falcone sagt, Wännä sagt nicht deutlich genug, was er will. Stimmt! Hab ich mir gemerkt. Hat auch Hand und Fuß.
Meine viertaktenden Ausführungen sind Ablenkung. So einen Kurbeltrieb versteh ich wenigsten und wenn der sich dreht, weiß ich, was passiert. Mit anderen Dingen weiß ich halt nicht so Bescheid.
Jedenfalls seit Ihr richtig nett und ich bin froh, daß ich das mal schreiben kann.
Hört sich alles nach 'ner ganz normalen Frau an ...
die Sache mit dem 80-jährigen ist mir auch nicht fremd - als mein Vater noch lebte, konnte ich mit ihm nicht viel reden, und er ging mir oft auf die Nerven.Aber ich mochte ihn.Irgendwann ging das mit dem Reden aber plötzlich garnicht mehr (Stichwort: "Verdamp' lang her" von Niedecken/BAP).So ist das eben ... und mal so ganz allgemein gesehen (aus meiner 54-jährigen Lebenserfahrung ): jeder Mensch hat starke und schwache Seiten.Entweder man kann damit leben oder nicht - passend machen geht nicht und wäre auch langweilig. Mit einer neuen Beziehung ist vieles Schwierige plötzlich einfach und vieles Einfache plötzlich schwierig - im Prinzip isses das Selbe.Je nach Typ braucht man/frau also immer wieder neue Beziehungen und sehnt sich dann nach Solidität, oder bleibt in der Vertrautheit und ärgert sich über die verpaßten Gelegenheiten.Scheißspiel.Eine Lösung muß man sich selbst aussuchen.
PS:Beratung bein Profi ist natürlich für Deine Freundin so wie'n Pannenkurs beim ADAC für Dich ...
Tja, wäre schon schade Wännä, wenn DAS in die Brüche ginge, mit Dir und Deiner Frau.
Ich entsinne mich nämlich, dass Du zu Anfang Deiner FORUMS-Zeit, also des Eintretens in diesen etwas abgederehten Kreis von "Besessenen", über die Massen von Deiner Lebensgefährtin geschwärmt hast.
In Antwort auf:So einen Kurbeltrieb versteh ich wenigsten und wenn der sich dreht ...
tja, das ist ja auch irgendwie logisch erfaßbar, aber wenn der Kurbeltrieb Dir über seine Empfindungen berichten würde, daß ihm die Lager schmerzen bei bestimmten Drehzahlen und er eigentlich auch gar nicht so richtig versteht warum immer er es ist, der sich drehen muß und überhaupt, was machen denn eigentlich die anderen Teile ? Tja, dann sähe die Sache auch anders aus.
Ergo, manchmal ist es besser man weiß nicht soviel. Motor an und einfach losfahren und genießen ...
Zitat von WännäHi, und danke der Nachfrage. Ich weiß mir nicht mehr aus noch ein.
Hilft oft, eine oder mehre Nächte darüber schlafen.
Auch für andere Konflikte von meiner Seite schon mehrmals praktiziert, da ich sonst sehr emotional bin und die falsche Worte gebrauchen könnte (Eigenschutz) und der/die Betreffende ordentlich zusammengestaucht wird.
Und mal darüber lächeln, z.B. so: Der Psychiater zeigt seinem Kollegen seine Patienten. "Der da ist durchgedreht, weil eine junge Frau ihn nicht heiraten wollte." "Und er daneben?" "Der hat sie bekommen!"
Gruß Wolli
PS: Soll wir mal mit unseren W`s um dem Block fahren ? "Heute ist die gute, alte Zeit von morgen." Karl Valentin
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W650 Forum
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Hab ich mir gemerkt. Hat auch Hand und Fuß.
und vieles Einfache plötzlich schwierig 
- im Prinzip isses das Selbe.Je nach Typ braucht man/frau also immer wieder neue Beziehungen und sehnt sich dann nach Solidität, oder bleibt in der Vertrautheit und ärgert sich über die verpaßten Gelegenheiten.Scheißspiel.Eine Lösung muß man sich selbst aussuchen.
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