1.) GB ist kein Schengenstaat, weil sie grundsätzlich nichts vom Schengenbeitritt hätten.
2.) Vollstreckungsabkommen im Owi-Bereich gibt es (Stand heute, 14:20 Uhr) bislang nur mit Österreich und den Niederlanden (aber solche Sachen ändern sich schnell).
3.) Die Daten des Verstoßes dürften sicher in GB gespeichert werden, jedoch gestaltet sich eine Halterabfrage (zumindest eine offizielle Abfrage) auf dem Amtsweg recht aufwändig und langwierig und wird daher meist nicht durchgeführt. Wie lange die Verjährungsfristen sind, weiß ich nicht. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass im Verkehrs-Owi-Bereich für 5 Jahre gespeichert wird. Ebensowenig kann ich mir vorstellen, dass im Rahmen der Grenzfahndung die eventuell vorhandene Owi-Datenbank überprüft wird.
4.) Insofern würde ich diese Zahlungsaufforderung geflissentlich ignorieren bzw. als "nicht zugestellt" betrachten. Denn es gibt keine Zustellungskontrolle, es sei denn, es wurde per Einschreiben mit Rückschein oder per Zustellungsurkunde zugestellt (was ich mir bei einem Schreiben aus GB aber nicht vorstellen kann).
Wenn nix gekommen ist, haben Sie ja auch keine Forderung gegen Dich. Vielleicht bist Du einfach so schnell gewesen, dass Du schon vorbei warst, als es geblitzt hat ?
Die mir vorschwebende Fallgestaltung ist aber diese: Du wirst a) geblitzt und erhältst b) an Deine deutsche Anschrift einen Bußgeldbescheid. Diesen bezahlst Du nicht, er kann in D nicht vollstreckt werden, wird nach englischem Recht aber bestandskräftig und könnte also dort bis zur Vollstreckungsverjährung beigetrieben werden. Dies ist nach Auskunft von Herrn Google in anderen europäischen Ländern Praxis. Wenn ich Dich recht verstehe, hast Du dazu keine Erfahrung. Oder doch?
Gruß, YoYo
P. S. Gut, ich bin jetzt etwas pingelig. Aber wenn ich eine Frage habe, möchte ich doch wenigstens richtig verstanden werden.
In Antwort auf:Da wurde mein Perso in einen Apparat gesteckt - piep - fertig.
In einem solchen Gerät erfolgt die Abfrage eventuell vorhandener biometrischer Daten sowie eine Kontrolle auf Fälschungsmerkmale des Passes / Personalausweises, zusätzlich ein Datenabgleich mit einer internationalen (Straftaten-)Fahndungs-Kartei. Aber auch hier gilt: Vorsicht, die nationalen Datenschutzbestimmungen unterscheiden sich selbst innerhalb Schengen- und EU-Staaten erheblich, es sit also nicht ausgeschlossen, dass auch eine eventuelle Owi-Datei geprüft wird. Das betrachte ich aber bei solchen Bagatell-Beträgen als eher unwahrscheinlich, da das Speichern eines solch umfangreichen "Datenaufkommens" wie einer VK-Owi-Datei über einen längeren Zeitraum technisch nur schwer realisierbar ist.
Ducky, an das Blitzen kann ich mich noch gut erinnern. Es kam von der anderen Straßenseite und ist erst deutlich hinter uns eingeschlagen. Wir waren, wie eigentlich immer, viel zu schnell . Ton up! Aber nur, weil uns der Presi dauernd so vor sich hergetrieben hat. Der ist schuld!
Grüße Falcone Ton-Up Boys Hessia - und Schwarzfahrer!
In Antwort auf:Das betrachte ich aber bei solchen Bagatell-Beträgen als eher unwahrscheinlich,
man beachte aber bitte das Posting von Wänna (Drittes in diesem Fred): Danach schaffen´s jedenfalls die Italiener. Aber für GB scheint´s hier keine Erfahrungen zu geben. Also bleibt die Wahrheit weiter irgendwo da draussen ... Schön, dass wir drüber gesprochen haben.
Und zu meinem konkreten Fall: Da ich mit der bei killspills.org zu erhaltenden Bescheinigung der Metropolitan Police die Chance habe, die Sache endgültig aufzuklären, werde ich das schön tun und nicht einfach darauf hoffen, dass schon nichts nachkommt. Anfang nächsten September stehe ich wieder an der Fähre und ich möchte mir nicht den ganzen Weg ´nen Kopf machen, ob´s wohl gut geht. Gruß, YoYo
@YoYo: jetzt aber mal im Ernst........beschäftigt Dich das so??? Macht Dir das solche Angst dass Du nachts nicht mehr schlafen kannst? Wachst Du nachts auf und träumst von Grenzbeamten die Dich verhaften??
(Achtung Ironie)
Spaß beiseite, wennse Dich wirklich anner Grenze F....n, dann zahlst halt und gut is, oder Du lachst se aus und sagst, Du warst es nicht, dann müssenses Dir erst ma beweisen.
Greez und gut Nacht
_________________________________________________ ____________________________________ -sei entweder glühend heiss, oder eiskalt, aber niemals lauwarm- __________________________________________
Moin Duck, vielleicht liest Du doch noch mal das Ursprungs-Posting einschließlich des dort genannten Links. Die Organisatoren vom Kill Spills Run vermitteln Bescheinigungen der Polizei, dass es mit unserem Fahrverhalten seine Ordnung hatte (Jedenfalls was die Busspur anging. Warum soll ich das nicht in Anspruch nehmen und die Sache so aus der Welt schaffen?
In Antwort auf:P.S. Die Begleitmopeds der Metropolitan Police hatten übrigens z. T. den offiziellen Demo-Aufruf auf ihre Windschilder geklebt! Kannst Du Dir das in D vorstellen?
Wieso? Das ist doch konsequent. Da weiß jeder gleich, wofür der Polizist unterwegs ist. Aber stimmt, in Deutschland hätte sie dafür eigene Formulare gedruckt, für die man eine halbe Stunde zum Lesen gebraucht hätte.
In Antwort auf:Da wurde mein Perso in einen Apparat gesteckt - piep - fertig. Nichts ist leichter als "piep - wir kriegen noch 100 GBP von Ihnen"
Ich bin 1976 das erste Mal nach GB gefahren. Die Grenzkontrolle war mürrisch unfreundlich und schweigsam. Ich dachte, ich dürfe wieder weiter fahren, da schreit der hinter mir her. Ein Griff in die Einscheibe (RD 250) und ich stand wieder. Da winkt er, ich solle fahren. War das jetzt ein Reaktionstest oder hat es nur Spaß gemacht, weil zuhause die elektrische Eisenbahn kaputt war, oder lag es am englischen Wetter? - es hat tierisch geregnet. Null Dunst, es war halt so.
Als ich 1986 das zweite Mal mit der XJ 650 dahin fuhr, war das völlig anders. Ich war auf Anhieb drogenverdächtig und wurde gefilzt, wie noch nie. Meine Bitte, die Freunde anzurufen, die mich erwarteten, wurde abgelehnt. Je mehr ich Eile zeigte, desto gründlicher wurden sie. Aber alles superfreundlich mit englischer Höflichkeit, Anrede mit Sir und allem drum und dran.
Der Tankrucksack war bald ausgepackt. Ich mußte mich bis auf die Unterhose ausziehen, stand dort so eine Weile herum (Sie haben extra Räume für sowas gehabt, wo sie meine Maschine reinschoben und mich anwiesen, zu folgen), dann gings mit metrischem Werkzeug an die Maschine ans Auseinanderbauen. Der Alte (geschätzt Mitte 50) hat dem Mädel die Anweisungen erteilt und sie hat geschraubt. Luftfilter, Lampe, alles was Hohlraum hatte, wurde zerlegt, während ich frierend dabei stand. Mit einem speziellen Draht wurde durch den Öleinfüllstutzen ins Innere des Getriebes gefühlt, dabei ständig Fragen, Fragen, Fragen, wo ich genau hergefahren wäre, wann, wen ich noch getroffen hätte, wie lange ich die Kiste schon hätte, was ich von englischen Bikes hielte, wie mir der Linksverkehr bekäme, ob der Kardan an der XJ ein gutes Fahrverhalten hätte . . . alles, womit man glaubte, den Drogenschmuggler mürbe zu machen.
Hinterher war alles bestens wieder zusammengebaut, ich bekam einen Tee und der Zöllner rief die von mir genannte Nummer an, um meinen Bekannten zu erklären, warum ich später käme - und vermutlich auch noch, um auszuhorchen.
Ich habs einfach mal als intensiven Englischkurs über mich ergehen lassen. Gekostet hat es nix. Meine Freunde sagten mir später, daß man extrem auf Drogendealer aus wäre und Moppetfahrer wärn halt die typische Gruppe.
In Antwort auf:Die Organisatoren vom Kill Spills Run vermitteln Bescheinigungen der Polizei, dass es mit unserem Fahrverhalten seine Ordnung hatte (Jedenfalls was die Busspur anging. Warum soll ich das nicht in Anspruch nehmen und die Sache so aus der Welt schaffen?
Sehe ich genau so! Das zu ignorieren, ist nicht cool, sondern dumm.