Tja,so ist das mit den kultigen Dingen... zum einen hat man vermutlich eine zu hohe Erwartung an sowas (falls noch nicht konsumiert) und ist danach enttäuscht,oder man kennt es und verbindet damit seine (welche auch immer) schönen Erinnerungen aus der Zeit...
mitunter denke ich mir auch:"und
das fandest Du damals so klasse - ?" (habe mir Clockwork Orange aber noch nicht wieder angesehen,der ist z.Zt. bei mir nur abgespeichert.Der muß aber immer noch gut sein - bin schließlich bekennender Stanley-Kubrick [der Regisseur] Fan
).
Zu den Drogen:
Es geht ja nun keiner hin und beschließt,von nun an Drogenabhängig zu werden.
Das Gemeine ist,das sowas schleichend geht - wenn man's merkt,isses meist schon zu spät
.Das ist auch wahrlich keine neue Erkenntnis von mir
- ich möchte nur gern mal daran erinnern.
Drogen gibt es staatlich versteuert und toleriert (Alkohol und Tabak) oder auch (noch) nicht versteuert,aber im Umfeld toleriert (Cannabis).Meine Brut ist auch so'n Raucher,Kiffer und Biertrinker,und ich muß mir heute eingestehen,das ich das damals,als er das so angefangen hat,unterschätzt habe (heute würde ich da anders drauf reagieren - jetzt ist es zu spät dafür).
Alkoholkonsum hat er von mir abgeguckt,das Rauchen von der Mutter (und von mir - bis er in die Schule kam,war ich auch noch heißer Nikotiniker),und gekifft haben wir früher ja schließlich auch in dem Alter... na gut,aber nur am Wochenende oder auf Feten.
Heute gibt's Leute in seinem Umfeld,die dröhnen sich jeden Tag zu.Manche sind auf andere Stoffe gekommen und kriegen garnix mehr auf die Kette (einer auch "nur" mit Cannabis nicht!),und zwei sind schon seit Jahren unter der Erde (Überdosis Heroin).Das seine Ex sich nach sieben Jahren abgeseilt hat,hat wohl auch damit zu tun
...
Es wird nun nicht jeder Kiffer zum Junkie,nicht jeder Weintrinker wird zum abgerissenen Penner unter der Brücke,und nicht alle Raucher sterben an Lungenkrebs oder Gefäßerkrankungen - aber die haben alle mal so angefangen.
Es mag sein,das es Menschen gibt,die mit Suchtmitteln umgehen können und sie als Genußmittel einsetzen können.Aber die große Mehrheit kann das nicht wirklich,und das sollte man sich eingestehen - dann geht der Umgang damit schonmal besser.Für mich persönlich heißt das z.B.,ab und zu mal 3 Monate lang gar keinen Alkohol (ist bald wieder soweit).Ist 'ne ganz gute Erfahrung - auch im Umgang mit anderen Menschen
,das kann ich Euch sagen...
Ich finde,es ist nichts Schlechtes wenn jemand seine persönlichen Erfahrung/seine Familiengeschichte
freiwillig hier outet.
PS:kleine Literaturempfehlung:Christiane F., "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" ,ISBN 3570023915
http://www.booklooker.de/app/detail.php?...der=preis_totalist von 1980,aber (leider) immer noch akzuell
PS2:"Pulp Fiction" finde ich (bis auf ein paar Szenen) auch nicht sonderlich gut
...
edit:der manxminx hat's zwischenzeitlich sehr schön erklärt!
Erfahrungen vererben sich nicht - jeder muß sie allein machen. (Kurt Tucholsky)