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Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 13.218 mal aufgerufen
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srtom Offline




Beiträge: 6.038

02.12.2005 07:56
Eine kleine Weihnachtsgeschichte.... Antworten

Eine kleine Weihnachtsgeschichte vom Huber Seppi, einem 10-jährigen Jungen
aus Bayern.

Der Adpfend ist de schönste Zeit im Winta!

De meisten Leit habm im Winta a Grippe. De is mit Fieber.

Mir hom a oane, owa de is mit Beleichtung und man schreibts mit ´K´.

Drei Wocha bevor´s Christkindl kimmt, stellt da Pappa de Kripp´m im Wohnzimma
auf und mei kloane Schwesta und i derma mithelfa.

Kripp´m san langweile.

Owa de unser ned, wei mia habm mordstolle Figurn drin.
I hob amoi an Josef und s´Christkindl auf´n Ofa g´stellt, dass ses sche warm
habm - und des war eahna z´hoass. S´Christkindl is schwarz worn und an Josef
hats in lauta Trümma zrissn.
Oa Fuaß vo eahm is bis in Platzldoag g´flogn und des war koa schöna Anblick.
Mei Mamma hat mi g´schimpft und g´sogt, das ned amoi de Heiligen vor meiner
Bledheit sicha sand. Wenn d´Maria ohne Mo und ohne Kind herumsteht, schaugst
ned guat aus.

Owa i hob Gott seidank vej Figurn in meina Spuikistn - und da Josef is jetzt
da Donald Duck. Ois Chistkindl woit i an Asterix nehma, wai der so kloa is,
daß er in den Fuadertrog paßt.

Owa da hot d´Mama g´sogt, ma ko doch ois Chistkindl koan Asterix hernehma,
do is ja no as verbrennte Christkindl bessa. Es is zwar schwarz, owa immerhin
no a Christkindl.

Hintan Christkindl stehnan zwoa Oxn, a Esl, a Nilpferd und a Brontosaurier.
Des Nilpferd und den Saurier hob i hig´stellt, wei da Ox und da Esl
warn ma z´langweili.

Links neba den Stoi kemman grod de heilign drei König daher. Oa König is an
Papa im letzten Adpfend beim Putzn owe g´foin und er war total hi.
Jetzt hama nur mehr zwoa heilige Könige und an heiligen Batman als Ersatz.

Normal homand de heiligen Könige an haufa Zeig für´s Christkindl dabei, nämlich
Gold, Weihrauch und Pürree - oda so ähnlich ... Vo de unsan hod oana anstatt
Goid a Kaugummipapierl dabei, des glänzt so schö. Da anda hot a Marlboro in da
Hand, wei ma koan Weihrauch ham. Owa de Marlboro raucht a schö, wenn mas ozündt.
Da heilige Batman hat a Pistoin dabei. Des is zwar koa G´schenk füa a Christkindl,
owa damit konn er´s vom Saurier beschütz´n.

Hinta dene drei Heilige san a por rotheitige Indiana und a kaasiga Engl. Den Engl
is a Fuaß obbrocha, drum haman auf a Motorradl g´setzt, daß er si leichta tuat.
Mit´n Motorradl kann er fahrn, wenn er grod net fliagt.

Rechts neban Stoi habma a Rotkäppchen hig´stellt. Si hod a Pizza und drei Weißbier
füa d´Oma dabei. An Woif hama ned, drum lurt unta am Baam a Bummerl ois Ersatzwoif
viara.

Mehr steht in unsara Kripp´m ned drin, owa des reicht a. Auf d´Nacht schoit mas
Liacht ei und dann is unsa Kripp´m erscht so richte schö. Mia sitz ma olle do und
sing ma Liarda vom Adpfend. Manche gfoinma, owa de meistn san ma z´luasat.

Mei Opa hot ma amoi a Gedicht vom Adpfend glernt, du des geht so:

Adpfend, Adpfend, da Bärwurz brennt,
erscht dringst oan, dann zwoa, drei, vier,
dann hauts´te mit dem Hirn an d´Tür.

Obwohl des Gedicht recht sche is, hot d´Muata gsogt, das i mir´s ned merka deaf.

Bis ma schaut, is da Adpfend voabei und d´Weihnacht a und mit dem Johr geht´s dahi.
D´Gschenk san auspackt und man griagt vor Ostern nixmehr, höx´tns an Geburtstag.

Owa oans is gwiß - da Adpfend kimmt olawei wieda !!!

PeWe Offline




Beiträge: 21.925

02.12.2005 08:49
#2 RE: Eine kleine Weihnachtsgeschichte.... Antworten

Gibt es dazu auch eine deutsche Übersetzung ???

Selbst Babel Fish konnte hier nicht helfen..........

Grüß Gott
PeWe
Freue Dich mit mir, es ist traurig sich alleine zu freuen.

Falcone Online




Beiträge: 113.684

02.12.2005 10:00
#3 RE: Eine kleine Weihnachtsgeschichte.... Antworten
Na, da passt ja unsere Grippe ganz gut dazu, auch wnns da nicht ganz so doll hergeht wie in Bayern
(Schade, dass es kein passendes W-Modell gibt)

Adventsgrüße
Falcone

P.S. der König hinten wechselt gerade die Zündkerzen an seiner Guzzi ...


Gebt mir eine Kurve, ich will nicht trödeln!

pelegrino Offline




Beiträge: 51.621

02.12.2005 10:46
#4 RE: Eine kleine Weihnachtsgeschichte.... Antworten

Nach ca. 25 Minuten ausgiebigem Studiums habe ich (glaub' ich) das Meiste nun einigermaßen verstanden - bis auf zwei Ausdrücke,die mir völlig rätselhaft sind:

In Antwort auf:
a Bummerl (ois Ersatzwoif - zur Substitution eines Canis Lupus)
und
In Antwort auf:
san ma z´(sind mir zu) luasat

Welcher Heimatpoet aus Stoiberien klärt mich/uns auf?


Die alte Regel "Auge um Auge" hinterläßt auf beiden Seiten Blinde

claro Offline




Beiträge: 1.009

02.12.2005 17:41
#5 RE: Eine kleine Weihnachtsgeschichte.... Antworten
Genau Pele.
Was bedeuten diese beiden Ausdrücke?
Ansonsten ist das ein schöne Geschichte. Genau richtig für Heilig Abend
im Kreis der Familie.

Rolf


Kurz und knapp: "Ja-ich-Bier"

srtom Offline




Beiträge: 6.038

02.12.2005 18:33
#6 RE: Eine kleine Weihnachtsgeschichte.... Antworten

Ist nicht so ganz einfach

Meine Nachforschungen haben ergeben, dass ein "Bummerl" in diesem
Zusammenhang nur ein kleiner Stier sein kann.

Und "z´luasat" bedeutet ziemlich sicher: fad, langweilig.
"Langweili" kommt in ähnlichem Zusammenhang weiter oben schon mal vor.

Selbst meine eingeborene Lag hatte damit einige Schwierigkeiten, weil
der Originaltext wohl aus der Oberpfalz stammt - und dass ist ziemlich
weit weg von Bayern

Ho, ho, ho


bleibxund Offline




Beiträge: 12.273

02.12.2005 22:59
#7 RE: Eine kleine Weihnachtsgeschichte.... Antworten
*GanzGroßGrinS*

Da hat es ein einbügerungwilliger Norddeutscher tatsächlich geschafft,
unvoreingenommen das bairische Idiom zu verstehen - nein, fast schon zu verinnerlichen.

"Bummerl" trifft 100%ig zu (nur der Artikelgebrauch 'das' oder 'der' ist selbst in bayrischen Regionen schwankend.)

"luasat" ist auch weitestgehendgehend richtig interpretiert (langweilig, fad), nur fehlt hier die etwas umschweifig und nicht mal ganz griffig eingedeutschte Komponente 'frömmigkeits-/tugend-/konventionsverachtend'.

Ein Spiel kann langweilig/fad sein, ein Ritus/Brauch/Gesang dagegen ist eher 'luasat'.

Daher existieren ja logischerweise verschiedene Wörter (langweili / luasat).

Das ist ein Wort, das man kaum exakt erklären kann. Man muss es 'vor Ort' erleben.

Und das ist ja das Schöne an (allen !) Dialekten, dass sie für Eingeweihte ganz feine Nuancen ausdrücken können, die die Hochsprache schon lange niedergebügelt hat.

Alles klar? ...



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Man zimmert sich seine Karriere am besten aus den Brettern, die andere vor dem Kopf haben.
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w-paolo Offline




Beiträge: 25.139

02.12.2005 23:01
#8 RE: Eine kleine Weihnachtsgeschichte.... Antworten
In Antwort auf:
... meine Lag ....

Ist aber sehr un-bayrisch, dieser Vorname .

Paulle,
mit ohne LAG.

Sondern mit Gattin.
_________________________________________
......Riding through a Winter-Wonder-World
_________________________________________

bleibxund Offline




Beiträge: 12.273

02.12.2005 23:06
#9 RE: Eine kleine Weihnachtsgeschichte.... Antworten

Er wollte eigentlich schreiben L-A-G, aber er hatte wohl keíne Zeit für größere Umständ zur Paule-Über-Setzung.

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Man zimmert sich seine Karriere am besten aus den Brettern, die andere vor dem Kopf haben.
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w-paolo Offline




Beiträge: 25.139

02.12.2005 23:15
#10 RE: Eine kleine Weihnachtsgeschichte.... Antworten

Ach, wennes doch nur g'scheid lesen könnt, es Bleibi-Mausi.

Da Baulli.
_________________________________________
......Riding through a Winter-Wonder-World
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pelegrino Offline




Beiträge: 51.621

04.12.2005 14:11
#11 RE: Eine kleine Weihnachtsgeschichte.... Antworten

In Antwort auf:
...Alles klar?...
Ah,jetzt - ja!

Glaub' ich jedenfalls... danke für die Fortbildung.


Die alte Regel "Auge um Auge" hinterläßt auf beiden Seiten Blinde

phaedrus Offline




Beiträge: 4.501

07.12.2005 09:06
#12 RE: Eine kleine Weihnachtsgeschichte.... Antworten
In Antwort auf:
Und das ist ja das Schöne an (allen !) Dialekten, dass sie für Eingeweihte ganz feine Nuancen ausdrücken können, die die Hochsprache schon lange niedergebügelt hat.

Einspruch. Die Hochsprache ist durchaus zu genauso feinen Nuancen fähig, wenn man sich ihr nur entsprechend bedient. Das dieses nur wenige tun, ist bedauerlich.

Vorteil der Hochsprache ist, dass potentiell mehr Leute zu ihr Zugang haben und somit diese Nuancen verstehen könnten, wenn sie ihr Ohr dafür schärfen. Was nützt mir die Feinheit der Sprache wenn - in extremis - nur ein paar Leute auf einer Hallig oder ein isoliertes Bergvolk dieses versteht.

Andreas


Es gibt nur 10 verschiedene Arten Leute: die, die binär Denken können, und die, die es nicht können.

pelegrino Offline




Beiträge: 51.621

07.12.2005 09:14
#13 Zugang zur Hochsprache Antworten

In Antwort auf:
...Vorteil der Hochsprache ist, dass potetiell mehr Leute zu ihr Zugang haben sollten ,sag' ich mal...
Da sagste 'was... Pisa läßt grüßen - Lesen tut not!
Ich glaube,die Blagen lernen heutztage viel zu viel Scheiß,den sie sich genausogut auch woanders aneignen könnten (ich meine jetzt keine Koranschule)


Die alte Regel "Auge um Auge" hinterläßt auf beiden Seiten Blinde

phaedrus Offline




Beiträge: 4.501

07.12.2005 09:22
#14 RE: Zugang zur Hochsprache Antworten

In Antwort auf:
dass potentiell mehr Leute zu ihr Zugang haben sollten

oder

In Antwort auf:
dass potentiell mehr Leute zu ihr Zugang haben

Feinheit: Ich meine die Leute haben potentiell Zugang er wird Ihnen nicht verwehrt wöhrend hingegen potentiell den Zugang haben sollten unterstellt, das sie noch nichtmal potentiell den Zugang haben, d.h. der ihnen unter Umständen verwehrt wird. Potentiell und sollten währe im Sinne des Textes doppelt.

Haarspalterei oder feine Nuancen? Wat dem einen sin Uhl is dem annern sin Nachtigall

Andreas
Es gibt nur 10 verschiedene Arten Leute: die, die binär Denken können, und die, die es nicht können.

pelegrino Offline




Beiträge: 51.621

07.12.2005 16:43
#15 RE: Zugang zur Hochsprache Antworten

In Antwort auf:
...Haarspalterei oder feine Nuancen...
Nun gut - man muß natürlich im Auffinden und Interpretieren feiner Nuancen etwas geschult sein...


Die alte Regel "Auge um Auge" hinterläßt auf beiden Seiten Blinde

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