das is nich wirklich ein Thema fürs Forum, aber dafür ein Versuch meinerseits, an Erfahrungen aus der Praxis heranzukommen.
Ich gehöre weder zu den Leuten, die in Kohle schwimmen, noch zu den Unengagierten, die ihre Kinder lieber woanders aufwachsen lassen, um Ruhe haben.
Aber, spätestens seit dem Wochenende weiß ich, dass ich bei meinem Sohn (wird 14) professionelle Hilfe benötige. Der Bereich Schulleistungen ist dabei weniger ein Thema.
Hat einer von euch Kinder im Internat oder Erfahrungen in dieser Richtung?
Für mich ist das totales Neuland und ich muss mir erstmal Informationen beschaffen.
micka für jeden Tipp dankbar
P.S. Habe auch eine Tochter (wird 16), die diese pubertäre Phase recht ruhig durchlebt hat.
Mhhm, ich kenne zumindest zwei Leute, die als Kinder im Internat waren. Wenn Du magst, stell ich mal den Kontakt her und Du kannst sie befragen. Ich bin da ziemlich gespalten, was das Thema angeht. Die schulische Ausbildung soll durchaus besser sein. Es werden sicher auch einige Dinge vermittelt, die im späteren Leben gut zu gebrauchen sind (soziale Kontakte, Disziplin, etc.). Andererseits denke ich schon, dass gerade Kinder den permanenten Kontakt zu den Eltern brauchen. Auch in der Pubertät, die für beide Seiten sicher mehr als anstrengend ist. Aber die "Pubertät" geht in einem Internat auch nicht weg. Das Internatsgeld kann man vielleicht besser in "Ablenkungsmanöver" wie Sportvereine, gemeinsame Aktivitäten, Jugendreisen, etc. stecken. Wenn es also nichts ist, was eher auf eine "geschlossene Besserungsanstalt" oder "Psychatrie" hinweist, würde ich für mich gegen ein Internat entscheiden. Aber wie geasgt, dass ist nur meine Meinung und ich kenne auch nicht die Hintergründe. Meld Dich einfach, wenn Du den o.g. Kontakt möchtest.
--- WWL-Befugte und Anführerin des Pott-Chapters DOW ---
Also aus Erfahrung von Freunden weiss ich das das Internat eigentlich gut geholfen hat wenn es um die Schulleistungen ging...all den anderen Scheiss den man sonst so machen kann hat es leider nicht verhindert. Es sei denn das Internet ist so strukturiert wie ein amerikanisches Gefangenenlager auf Kuba....
Es gibt da aber auch andere Erfahrungen. Ein Sohn von Bekannten der war schon mit 12 ein richtiges blödes Arschlosch. Ein Klugscheisser, ne faule Sau, ein Schläger und hat jeden Scheiss gemacht. Der hat die Katzen seiner kleinen Schwester lebendig in den Kamin geworfen (die hat das aber überlebt) und alle hätten ihm am liebsten eine übergebraten. Der sollte dann auch ins Internat und fand das richtig klasse da und hat die Schule zu Ende gemacht und hockt jetzt in einer Bank und bescheisst die Häuslebauer. Für den war das ne gute Entscheidung.
Meist ist es ja auch so das die schulischen Leistungen auch sehr schlecht sind wenn man es in dem Alter richtig krachen läßt. Das bedingt sich ja meist gegenseitig wenn man nicht gerade Einstein ist.
Ich bin selbst Internatskind. Grund für meine 8jährige Evakuierung: Eltern geschieden, hatten dann nicht genügend Zeit, mir eine angemessene Kinderstube und nebenschulische Betreuung zu garantieren.
Welch guter oder schlechter Mensch ich dadurch geworden bin, können andere sicher besser beurteilen als ich. In schulischer Hinsicht war's nicht der Bringer.
Meine "Zuchtanstalt" lag in einer Kleinstadt mit 4 Internaten völlig unterschiedlicher Leitung:
- 1 x kath. Franziskaner-Padres (klösterliche Zucht und Ordnung) - 1 x Kolpingleitung (totale Freiheit und easy living unter einem einzigen ehrenamtlichen, greisen und überforderten Leiter) - 1 x staatlich (kasernenhafte Zucht und Ordnung durch Pauker der Schule, die zu allem Überfluss auch noch dort wohnten)
- 1 x ev. innere Mission (gemischtgeschlechtlich!!) - und hier eben war ich: Leitung durch einen verständnisvollen älteren Herren mit einem Grundanspruch auf die notwendigsten Disziplinstandards (seine Frau war für die Mädchensektion zuständig). "Unterstützt" wurden die beiden durch Schüler/Schülerinnen der Oberstufe seiner bzw. ihrer Wahl, die sich damit ein monatliches Zubrot von 50,- (war in den 70ern noch ein Haufen Geld für uns Kids) und ein zusätzliches Maß an Freiheiten verdienen konnten. Der Stab wurde turnusmäßig gewechselt, sodass jeder mal drankam. Das war 1.) gerecht und beugte 2.) Schikanierereien untereinander vor.
Summa Summarum: Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, ich hatte Glück und möchte die Zeit nicht missen. Mich zog's auch am Wochenende nicht so recht nach Hause. Lieber blieb ich mit ein paar Spießgesellen "in Obhut" und machte dort Hully-Gully. Denn die paar Disziplinanprüche und Reglements der Woche waren am WE (zum Trost für die "Verstoßenen") weitgehend außer Kraft gesetzt. Wir konnten auch die Zimmerbesetzung (2- bis 4-Bettzimmer) für jedes Schuljahr selbst zusammenstellen. Meine besten Freunde stammen noch aus der Zeit.
Internat und Internat ist also sowohl hinsichtlich schulischer als auch erzieherischer Betreuung nicht das selbe. Daher das Wichtigste: trau, schau (und zwar gründlich!!), wem. Und mit ausschlaggebend ist natürlich auch, wie sich der Zögling selbst zur Sache stellt.
Ach ja, eines hatten alle Internate in unsrer kleinen Stadt gemeinsam: Der höllenschreckliche Fraß. Zusatzverpflegung von zuhause und zusätzliches Verköstigungsgeld für den Junior war daher in jedem Fall ein Muss!!! Damit kann man schon mal die ersten Eingewöhnungswunden lindern.
--------------------------------------------------------------------------------- Vorsicht ist die Einstellung, die das Leben sicherer macht, aber selten glücklicher (Dr. Samuel Johnson) ---------------------------------------------------------------------------------
ich war nur 1 jahr im schülerheim, aber die war eher lax, schulisch vielleicht etwas gebracht, aber nit viel. hm passt aber glaub ich nicht so her, weil der junge man eher seelische und verhalten probs hat oder ? --------------------------------------------------- Meine Hompage: http://www.szabolcs.at Meine Bikeseite: http://www.szabolcs.at/bike
Lieber Herr Micka, leider bin ich nicht qualifiziert in internierungs Fragen, Sie erscheinen jedoch als die perfekte Istitution fuer die Internierung eines 14 Jaehrigen, einfach internieren,obwohls nich leicht ist!
Hi Micka, wende dich ma an Steve Doppel-U, diese Problematik iss sein Job. Ich glaube, der hat von uns allen die meiste Kompetenz in solchen Dingen.
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WWL-EhrenMitGlied Bleibt zu hoffen, dass das absehbare Ende des US-Imperiums nicht mehr all zu viele Kriege, Tote und weiteres unsägliches Leiden wie im Irak nach sich zieht.(clemens ronnefeldt)
hm... ich kam "damals" auch ins Internat als ich "schwierig" wurde. Geschadet hats mir nichts .... hats mir was gebracht .... denke schon. Ich bin auf einen Schlag selbständiger geworden, ich musste mich von einem Tag auf den anderen mit einer neuen Situation auseinandersetzen. Du musst dir allerdings darüber im Klaren sein, daß du den Einfluß auf dein Kind möglicherweise komplett verlierst und Anderen vertrauen musst. Ich hab damals die Kurve halbwegs gekriegt, meine Eltern waren jedoch erstmal komplett abgeschrieben und nur noch Manövriermasse bei Verhandlungen mit der Internatsleitung. Wenn dich was aus meiner Erfahrung interessiert -> mail
In Antwort auf: Du musst dir allerdings darüber im Klaren sein, daß du den Einfluß auf dein Kind möglicherweise komplett verlierst ... meine Eltern waren jedoch erstmal komplett abgeschrieben und nur noch Manövriermasse bei Verhandlungen mit der Internatsleitung.
Exakt so war's auch bei mir. Der Draht zu den Eltern stellte sich aber später wieder her.
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kann ich auch eher bestätigen, die bindung zu die eltern, wurde dadurch eher geschwächt...seit dem wissen sie nicht was ich heute so treibe... --------------------------------------------------- Meine Hompage: http://www.szabolcs.at Meine Bikeseite: http://www.szabolcs.at/bike
Ist natürlich ein komplexes Thema,über das man (wg. der spez. Fakten) mal konkret in Ruhe reden müßte. Meine Frau (Ex-Soz.-Päd. im Schuldienst) meint,das es da verschiedene Anlaufstellen gibt - in erster Linie mal das Jugendamt (es gibt aber auch andere,von der Kirche z.B.).Solange Ihr von Euch aus freiwillig Kontakt sucht,kann man Euch auch nicht so einfach irgendwas auf's Auge drücken (angeordnete Erziehungshilfe ist da schon etwas restriktiver... ) - auf alle Fälle gibt's da Leute,die sich mit solchen Problemen auskennen und die Euch vermutlich auch weiterhelfen können.Laß' Dich/Euch mal dort beraten bzw. frag' mal unseren forumseigenen Sozialingenieur Steve Dabbeljuh!
Mein Nachbar und Kumpel ist auch in einem klösterlichen kath. Internat "erzogen" worden,allerdings als Externer "Heimschläfer" - schulisch war das sicher nicht verkehrt (ist heute als prom. Chemiker Chef einer 50-Mann-Firma).Er ist allerdings anschließend aus der Kirche ausgetreten - und das sicherlich nicht aus steuerlichen Gründen...
PS:sowas geht übrigens auch nicht so einfach gegen den Willen Deiner Brut,glaube ich.
Life is pretty boring when you take yourself too seriously!
Gerade erst gelesen - siehe PM. Weiteres dazu später. Internat gut oder schlecht? Das ist zunächst zweitrangig. Erstmal genau abklären, ob´s wirklich sein muss! Das beste Internat bringt nichts, wenn sich der Junge ohne erkennbare Not abgeschoben fühlt und nicht drauf einlassen kann. Da gibt´s genug andere Möglichkeiten!
So, nachdem das Thema nun durch iss, kann ich ja ma abschweifen und darauf antworten:
In Antwort auf: Du kennst aber alle Leute hier genau... ich staune!
Nicht alle, nur die, die ihr Profil ausfüllen () und die, mit denen ich schon zusammengesessen habe.
Und genau um in solchen Situationen sich an jemand Kompetenten wenden zu können, dafür iss n klein wenig Info innem Profil gut. Nicht jeder hat nämlich die Courage, sich mit nem Thread Hilfe zu holen.
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