In Antwort auf:
dessen Kultur vorrangig zu achten
Seh ich grundsätzlich auch so.
Die Deutschen, d.h. ein großer Teil von ihnen, sind allerdings im Ausland
nicht gerade Weltmeister im Achten.
Und wenn man das Ausland nicht nur besucht, sondern dort lebt und die Kultur
zum Angucken schön, aber zum Leben fremd findet, dann zieht man sich gern
in die eigenen Kreise zurück - vor allem, wenn dich die Einheimischen kritisch,
misstrauisch oder ablehnend betrachten/behandeln, auch als Sündenbock für
eigene Probleme. Je mehr Ablehnung du erfährst, desto mehr ziehst du dich
in deine Gruppe mit deiner Kultur zurück und hältst hierbei Werte hoch,
die dich "zuhause" vielleicht gar nicht so überzeugt haben.
Von daher müssen neben den "Gast-Sitten" auch gute "Gastgeber-Sitten" stehen,
mit allem, was unter zivilisierten Menschen dazugehört.
Ich krieg auch zwiespältige Gefühle, wenn in diversen Ruhrpott-Stadtteilen,
Grundschulen u.a. der Ausländeranteil über 50% geht - aber haben sich die
"Ausländer" (wir reden wohl von Türken und anderen "Kulturfremden") das wider-
rechtlich angeeignet ? Sind sie mit dem Ziel nach Deutschland gekommen,
uns zur Seite zu drängen und zum Fremden in der eigenen Heimat zu machen ?
Ich glaube nicht.
Trotzdem muss es möglich sein, die Probleme zu benennen und mehr Engagement
für ihre Lösung zu fordern, ohne die "Vergangenheit" heraufzubeschwören bzw.
rechten Trittbrettfahrern ein Podium zu bieten. Aber das wird schwer...