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Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 812 mal aufgerufen
 Motorrad
der W Jörg Offline




Beiträge: 30.899

10.02.2004 12:03
Motorradunfallzahlen ... nochmal Antworten

die bisher ausführlichste und beste meldung zu dem thema :


Zahl der Motorradunfälle ist weiterhin hoch

Wiesbaden/Stuttgart (dpa/gms) - Die Unfallbilanz auf Deutschlands Straßen entwickelt sich zum Positiven: Im Jahr 2003 ist die Zahl der Verkehrstoten voraussichtlich auf den niedrigsten Stand seit Einführung der Statistik im Jahr 1953 gesunken.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden gilt diese Entwicklung nur für eine Gruppe der Verkehrsteilnehmer nicht: Bei den Zweiradfahrern weist die Statistik allem Anschein nach für 2003 eine gestiegene Zahl an Unfalltoten aus. Denn trotz technischer Weiterentwicklungen und Aufklärungskampagnen ist das Motorradfahren weiter ein gefährliches Hobby - wobei die Gefahr nicht selten von den Autofahrern ausgeht.

Insgesamt rund 6550 Menschen wurden nach den noch nicht endgültigen Schätzungen des Bundesamtes im Jahr 2003 in Deutschland im Straßenverkehr getötet. Das entspricht einem Rückgang um 4 Prozent gegenüber 2002. Anders sieht es bei den Motorradfahrern aus: Auch wenn endgültige Zahlen erst Anfang April vorliegen werden, ist nach Angaben des Auto Club Europa (ACE) in Stuttgart mit einem Anstieg um etwa 5 Prozent auf 960 Todesopfer zu rechnen.

Der Grund dafür ist allerdings nicht in einem grundsätzlich erhöhten Risiko zu suchen, sagt der Unfallforscher Alexander Sporner aus München: «Das Risiko ist über die Jahre gleich geblieben. Vielmehr sieht man an den Zahlen ganz deutlich den Einfluss des Wetters.» Denn der schöne Sommer 2003 lockte naturgemäß mehr Zweiradfahrer auf die Straßen, als dies in eher trüben Jahren der Fall ist. Und je mehr Kilometer gefahren werden, desto höher ist auch das Risiko, in einen Unfall verwickelt zu werden.

Anders als oft vermutet, ist die reine Raserei beileibe nicht die Hauptursache für Motorradunfälle. Nach Angaben des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) in Bonn sterben nur etwa 5 Prozent der Motorradfahrer auf Autobahnen - also dort, wo wirklich hohes Tempo erst möglich wird. 23 Prozent der tödlichen Unfälle geschehen innerorts, 72 Prozent auf den Straßen außerhalb der Ortschaften.

«Bei etwa 70 Prozent aller Unfälle handelt es sich um Kollisionen mit anderen Fahrzeugen», sagt Elmar Forke, Leiter des Instituts für Zweiradsicherheit (ifz) in Essen. Alleinunfälle haben nur einen Anteil von 30 Prozent. «Bei Unfällen mit zwei Beteiligten haben Motorradfahrer in etwa einem Drittel der Fälle die Schuld, in zwei Dritteln der Fälle sind es die Autofahrer», sagt Sporner.

Unfallursache Nummer eins ist laut Elmar Forke die Missachtung der Vorfahrt des Zweirades durch andere Verkehrsteilnehmer. So sieht denn auch eine typische Kollision aus: Ein Pkw biegt ab, meist nach links, und dann kommt es zur Kollision mit einem geradeaus fahrenden oder überholenden Motorrad.

Die derzeit beliebten Fahrzeuggattungen wie Vans und Geländewagen können dabei für Motorradfahrer ein zusätzliches Risiko darstellen - zum Beispiel beim seitlichen Aufprall. «Ist das Auto relativ hoch, hat der Motorradfahrer wenig Chancen, darüber hinweg geschleudert zu werden», sagt Elmar Forke. Vielmehr prallt er gegen die Karosserie, was das Verletzungsrisiko erhöht. Ebenfalls gefährlich sind die «Bullenfänger» genannten Zusatz-Stoßfänger an Geländewagen.

Doch egal um welche Art von Unfall es sich handelt - Motorradfahrer haben fast schon prinzipiell mit Verletzungen irgendeiner Art zu rechnen: «Bei Unfällen mit einem Auto gibt es zu etwa 90 Prozent Sachschäden und in 10 Prozent der Fälle Personenschäden», sagt Alexander Sporner. «Bei Motorradunfällen hat man zu etwa 5 Prozent Sachschäden und zu 95 Prozent Personenschäden.»

Die Wahl eines starken oder schwächeren Motorrades hat keinen wesentlichen Einfluss auf die Unfallgefahr. «Eine leistungsstarke Maschine ist nicht gleichbedeutend mit einem hohen Unfallrisiko - der Zusammenhang ist nicht gegeben», sagt Michael Lenzen, Sprecher des Bundesverbandes der Motorradfahrer (BVDM) in Bonn. Um das Risiko zu verringern, kommt es vielmehr auch auf entsprechendes Zubehör an. Denn obwohl die Auswahl an Sicherheits-Extras für Motorräder recht begrenzt ist, ist nach Meinung von Experten zumindest die Wirkung eines ABS an einem Motorrad nicht zu unterschätzen.

So haben Untersuchungen des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin ergeben, dass etwa 65 Prozent der Motorradfahrer vor einem Unfall noch bremsen können. Bei einer Panikbremsung ohne ABS blockiert dann jedoch schnell ein Rad, und ein Sturz ist die Folge. Mit ABS besteht diese Gefahr nicht. Nach Angaben des Industrie-Verbandes Motorrad (IVM) in Essen sind mittlerweile 50 Modelle mit so genannten Bremskraftunterstützern auf dem Markt, 35 davon mit ABS. Der Anteil der ABS-Motorräder am Gesamtbestand beträgt laut Alexander Sporner allerdings derzeit höchstens 5 Prozent.



© dpa - Meldung vom 10.02.2004 10:11 Uhr




es postete : euer Guru

Helmut Offline



Beiträge: 1.868

10.02.2004 12:26
#2 RE:Motorradunfallzahlen ... nochmal Antworten

Lobenswert ist die sachlichkeit dieses artikels.
lobenswert ist außerdem: das Honda mit der neuen 600er (cbf 600,oder so ähnlich) ein mittelklassemotorrad mit abs anbietet.

Helmut

Dünnling Offline




Beiträge: 4.289

10.02.2004 12:32
#3 RE:Motorradunfallzahlen ... nochmal Antworten

Jau, genau!
Ich find sie zwar nicht schön und auch das Motorenkonzept reizt mich nicht wirklich, aber die Verstellmöglichkeiten (Scheibe, Lenker, Sitz) und das ABS sind etwas, was viel zu lange gebraucht hat, um von den Dosen zum Zweirad rüberzuwechseln. Tja, liegt wohl daran, dass mit dem einschalten der Zündung gleichzeitig die Vernunft ausgeschaltet wird...


Er war ein Mann wie ein Baum,
sie nannten ihn "Bonsai"

Nachtrag: Auch die kleine Schwester CBF500 gibt's mit ABS!

hum Offline




Beiträge: 1.185

10.02.2004 22:17
#4 RE:Motorradunfallzahlen ... nochmal Antworten

Moin,
das liegt daran, das viele noch immer erzählen ohne ABS wär der Bremsweg kürzer als mit.

und das ist für alle die nicht Christian Pfeiffer heissen, absoluter Quatsch.

Das 2. Problem ist das Gewicht, red mal mit den Gebückten, die sich grade für 100te Euronen Titanschrauben in die Tülle gedreht haben: Waas? 15Kilo! Nie! Das macht den ganzen Anzug kaputt.

Usw...

Uli

Entropie erfordert keine Wartung!

Dünnling Offline




Beiträge: 4.289

11.02.2004 08:15
#5 RE:Motorradunfallzahlen ... nochmal Antworten

In Antwort auf:
Das macht den ganzen Anzug kaputt.

[Wortspiel on] Ich denke der Anzug geht viel eher kaputt, wenn man sich ohne ABS hinschmeißt... [Wortspiel off]
Und was den Bremsweg angeht, der mag zwar unter Idealbedingungen ohne ABS kürzer sein, aber sobald die Bedingungen nicht mer ideal sind (das schließt auch den Fahrer mit ein) ist ABS immer die bessere Wahl. Schön, dass Honda jetzt den Vorstoß macht, hoffentlich zieht der Rest nach.
BMW stand da zu lange alleine da, vielleicht bewegt sich jetzt was am Markt.

Er war ein Mann wie ein Baum,
sie nannten ihn "Bonsai"

pelegrino Online




Beiträge: 51.661

11.02.2004 09:33
#6 RE:Motorradunfallzahlen ... nochmal Antworten

Da haste Recht!Zumal ABS beim Bike eigentlich viel billiger sein müßte als beim Mehrspurfahrzeug - schließlich muß man nur zwei Räder messen und regeln.

Die eigene Erfahrung hat den Vorteil völliger Gewißheit (Schopenhauer)

cuchullain Offline



Beiträge: 3.885

11.02.2004 10:05
#7 RE:Motorradunfallzahlen ... nochmal Antworten

schön, daß es auch noch objektive berichteerstattung gibt....

nur interessierts wohl leider keinen! die story vom hirnlosen-kamikaze-biker kommt halt besser an...

marc
--------------------------------------------------
Incoming fire has the right of way!

Dünnling Offline




Beiträge: 4.289

11.02.2004 11:13
#8 RE:Motorradunfallzahlen ... nochmal Antworten

Für jede Story gibt's ein reales Vorbild, sogar für die Fuchsschwänze an den Manta-Antennen (kannte mal einen, ist mein Halbcousin). Und nun mal ganz ehrlich, wir sagen auch "die Lournalisten", "die Dosenfahrer", "die Leute". Verallgemeinern ist halt üblich und auch notwendig. Ohne Verallgemeinerungen und Vorurteile würdest du viel zu lange Denken um noch vernünftig Handeln zu können. Ein Vorurteil hilft dir schnell eine Entscheidung zu treffen ( z.B. ich bin mit dem Motorrad unterwegs, an einer Kreuzung nähert sich von rechts (ich habe Vorfahrt) ein Audi A4 in Silbermetallic, der Fahrer trägt einen Hut und war definitiv schon mal 70 Jahre jünger. Ich habe jetzt die Möglichkeit sofort das Gas wegzunehmen und mich bremsbereit zu machen oder ich fahre weiter und schaue halt wie sich der gute Mann verhält um mir dann ein objektives Urteil bilden zu können. In diesem speziellen Fall hat das Vorurteil gesiegt und mich vor einem Unfall bewahrt.).
Alter Mann mit Hut ist genauso ein Vorurteil wie Kamikaze auf Joghurtbecher. Beides ist oft unangebracht, hat mit sicherheit aber schon einigen Leuten das Leben gerettet.

Er war ein Mann wie ein Baum,
sie nannten ihn "Bonsai"

Helmut Offline



Beiträge: 1.868

11.02.2004 11:30
#9 RE:Motorradunfallzahlen ... nochmal Antworten

vorurteile sind manchmal ein nur erfahrungswerte. und in sofern sicher nützlich.
aber man sollte sie (zeit vorrausgsetzt) durchaus auch mal kritisch beleuchten.

Helmut

Duck Dunn Offline




Beiträge: 35.248

11.02.2004 11:49
#10 RE:Motorradunfallzahlen ... nochmal Antworten

......hmmmm

wie soll ichs sagen? Ein bischen "Gespür" für Situationen sollte der erfahrene Motorradfahrer mitbringen, der sechste Sinn, oder so.

Das was Du hier beschreibst mit dem Tattelgreis im Audi kommt mir irgendwie bekannt vor.

Da sollte, jedenfalls bei langjährigen Bikern, eine rote Warnlampe angehen.

Duck Dunn

cuchullain Offline



Beiträge: 3.885

11.02.2004 11:52
#11 RE:Motorradunfallzahlen ... nochmal Antworten

In Antwort auf:
Da sollte, jedenfalls bei langjährigen Bikern, eine rote Warnlampe angehen.

die warnlampe ist doch schon ab der ersten fahrstunde an bord?!

marc
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Incoming fire has the right of way!

Duck Dunn Offline




Beiträge: 35.248

11.02.2004 11:58
#12 RE:Motorradunfallzahlen ... nochmal Antworten

Nein ist sie nicht Marc.
Und danke deinem Gott Odin (oder wem auch immer) wenn Dir in den ersten Jahren nix passiert.

Ich hab mal irgendwo einen Spruch gelesen, erfahren Biker "lesen die Strasse".
Muss sagen, da is was dran.
Grad wenn man viel in Italien fährt, wo der eine oder andere Lastwagen schon mal seinen Tankdeckel vergißt und Literweise Diesel auf den straßen verteilt.............

Duck Dunn

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