Ich habe mal meine eigenen Erfahrungen mit der W 650 für die neueren Forumsmitglieder aktualisiert. Da ich hier keine Bleiwüste produzieren will, können Interessenten die angehängte PDF-Datei ja runterladen ;-)
Schönes Wochenende insbesondere auch für das W-Treffen!
Bertram
[[File:W650_20 Jahre_Erfahrungen.pdf]]
Dateianlage:
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Hallo Bertram, schöner Bericht, schaut bei vielen W-Fahrern bestimmt recht ähnlich aus...
Aber was sind Standmarken am Lenkkopflager? Davon habe ich noch nie was gehört, da ist doch Fett drin und es gibt keinen unmittelbaren Kontakt Metall zu Metall
Habe Deinen Bericht auch mit Interesse gelesen, den Du gut geschrieben hast.
Das Lampenbrumnen bekam ich mit Gaffa im Rahmen der Scheinwerferfassung abgestellt.
Einen Ölwechsel mit Filter mache ich auch nur alle 2 Jahre und nicht jährlich. Das hat mir die W bislang nicht übelgenommem. Der letzte erfolgte sogar erst nach 3 Jahren, ähem.
Meine W ist erst 14 Jahre und noch keine 20 Jahre alt, hat dafür aber 30.000km mehr in meiner Langzeiterfahrung abgespult. Mal sehen, wie viele Jahre und km es noch werden.
Folgendes war mir aufgefallen: "Eine weitere Überprüfung der Ventileinstellungen steht an, wenn ich Veränderungen am Motorlauf oder Motorgeräusch merke." Das halte ich für keine gute Idee. Meine Erfahrungen über mehr als 300.000 W-Kilometern haben gezeigt, dass man die Ventilspielkontrolle sicher auf 20.000 bis 25.000 km herauszögern kann, dann ist aber doch meist der eine oder andere Shim zum Tausch fällig. Ändert sich wirklich was am Verhalten des Motors, kann es schon zu spät sein und ein Ventil ist undicht geworden. So lange sollte man nicht warten, denn eine Überholung des Zylinderkopfes ist aufwändig, mit Risiken verbunden und eben auch vermeidbar.
Sehe ich auch so. Ein zu enges Spiel hörst du nicht. Speziell an den Auslaßventilen, die die Wärme nicht mehr richtig an den Ventilsitz ableiten können, wird es sich im Motorlauf erst bemerkbar machen, wenn es zu spät ist.
Es gibt meines Wissens häufiger Beanstandungen durch "Rastpunkte" am Lenkkopflager durch den TÜV bei entlastetem Vorderrad. Diese Rastmarken befinden sich häufig im Mittelpunkt des Lenkkopflagers z. B. auch durch lange Standzeiten, wenn das Vorderrad nicht entlastet ist und das Rad gerade auf dem Boden steht. Dies versuche ich durch vollen Lenkeinschlag beim Abstellen zu vermeiden.
Dann werde ich mich mal gegen Ende dieser Saison an die Ventilspieleinstellung machen. Habe ich bisher noch nie gemacht, aber wir haben ja die tolle Datenbank, die mir bisher auch bei für mich neuen Instandhaltungsarbeiten immer geholfen hat ;-).
"Werkstatt" und Shims und Ventildeckeldichtung (für alle Fälle) sind vorhanden.
Rastpunkte durch langes Stehen gibt es bei der W nicht. Steht die W auf dem Hauptständer, ist sie so gut ausbalanciert, dass kaum eine Last auf dem Vorderrad liegt. Aber selbst wenn das nicht wäre, könnten Rastpunkte nur entstehen, wenn das Lager nicht entsprechend geschmiert ist und/oder Feuchtigkeit eindringen konnte. Diesbezüglich sind gepflegte Ws jedoch völlig unauffällig. Selbst meine Reise-Ws, die bei jedem Wetter genutzt wurden, hatten da nie ein Problem. Ich denke eher, dass da mal jemand brutal über einen Bordstein oder Ähnliches geknallt ist oder die W mal einen Unfall hatte.
Was ich allerdings schon häufiger erlebt habe, ist, dass Prüfer meckern, weil ein Widerstand beim Einlenken festzustellen ist. Das waren dann aber keine Rastpunkte, sondern ungünstig verlegte Seilzüge, die das leichte Einfallen des Lenkers behinderten.
danke für den interessanten und gut geschriebenen Bericht.
Eine Nachfrage hätte ich noch an dich: Wie beurteilst du die Korossionsanfälligkeit der Kotflügel? Dazu wird ja ab und zu einmal der Teufel an die Wand gemalt.
Auf der Innenseite ist die Verchromung sehr mies. Da setzt im Grunde schon nach einer längeren Regenfahrt der Rost an. Manche haben die Schutzbleche innen lackiert, andere mit Unterbodenschutz versehen oder einfach nur regelmäßig eingefettet, z.B. mit Kettenfett. Macht man gar nichts, rosten Schutzbleche auch schon mal durch, das dauert aber einige Jahre. Bei überwiegend Schönwetter-Motorrädern passiert gar nichts. Die Güte des Chroms auf auf der Sichtseite (Oberseite) ist wiederum recht gut - zumindest solange man nicht mit schleifmittelhaltigen Polituren hantiert.