es kann natürlich auch sein, dass ich schlicht und einfach älter werde. Aber der Caféracer Andy hat mir mit seinem Musik-Link in Norberts Forum Red Molly “Homeward Bound” - einen Wurm ins Ohr gesetzt, den ich zurzeit einfach nicht los werde. Musik und Bilder einfach traumhaft. Erinnert mich an meine Zeit drüben, als ich ein Jahr lang Kühe melken durfte. Und später (1969), als ich mir nach dem Vordiplom ein Freisemester gönnte und durch die USA trampte. An sich sollte ich bei einem Architekten ein Praktikum machen, aber der hatte damals keine Aufträge und konnte mich nicht recht beschäftigen. Auf alle Fälle gehen mir die Musik von Red Molly (nie zuvor gehört) und die Bilder von Sulphur Springs / Montana nicht mehr aus dem Kopf. Deshalb war die gestrige Tour bei absolutem Kaiserwetter weniger Rock'n'Rollig als fast besinnlich. Die Fahrt begann mit einem Chaos. Kurz nach dem Erklimmen des Passo Giovanni (283 Meter hoch!) ging nix mehr. Ein Stau, soweit das Auge reicht. Aber auch kein Gegenverkehr, bis auf ganz wenige Ausnahmen. Jetzt möchte ich nicht in einem Auto sitzen. Aber in Bella Italia haben Kradler (auch Rollerfahrer! ) gewisse Vorrechte. Also an dem ellenlangen Stau vorbei, selbst an dem Kreisel, wo's rauf nach Ronzo Chienis geht, war noch alles dicht. Endlich kam ich zur Ursache für den Megastau. Nach Unfall sah es nicht aus, aber Krankenwagen und zwei Carabinieri-Autos blinkten. Nix wie weg! Bin eh kein Gaffer. In Gegenrichtung sahs genauso aus, da war sicher der gesamte Tunnel dicht, der von der Autostrada Richtung Torbole / Riva gebaut wurde. Dank einer kleinen Lücke konnte ich nach Mori abbiegen, wie ich es fast immer tue. Den Tunnel mag ich nicht besonders. Dann liefs geschmeidig, und bald hatte ich meine Lieblingsstrecke am Ausgang von Rovereto erreicht. Ich habe wirklich den Red-Molly Ohrwurm im Verdacht, dass ich es weniger eilig auf der Strecke hatte. Eher genießerisch. Auf den letzten zwei drei Kilometern schöne Herbstfärbung der Bäume, aber zum Glück noch wenig Blätter auf der SS46. Oben angekommen wars nicht mal kalt.
Für eine große Tour über die Lessinischen Berge ist es zu spät (ich war gegen Mittag gestartet, weil dann die Straßen leerer sind). Wieder dieselbe Strecke zurück? Fast genauso schön, wie rauf zum Passo. Oder über den Passo Xomo - Posina - Passo Borcola zurück nach Rovereto? Da ich keine Ahnung hatte, wie lange die Straße von Rovereto nach Torbole dicht bleiben würde (mit absolutem Stillstand hab ich hier auf der Autostrada schon böse Erfahrungen gemacht) hatte ich die Idee, von Rovereto über Isera auf meine Arco-Ronzo-Bordala-Patone-Lenzima-Nomesino Strecke zu stoßen. Zumal ich Fotos machen wollte, was bei der letzten Runde mit Smack und seiner Frau leider nicht möglich war. Die werden also hiermit nachgereicht, zumindest teilweise.
Blick zurück auf Rovereto
Nomesino
Zurück gings dann nicht über Torbole sondern über Ronzo Chienis / Arco. Manno, die Strecke hats in sich. Zumal es heute reichlich Verkehr gab, den man sich auf diesem schmalen Sträßchen nicht wirklich wünscht. Einmal hat mich ein Radler überholt, aber das heißt gar nix, das hab ich - bergab - des öfteren. Enge Serpentinen - normalerweise nehme ich die 'dicke' W nicht für diese Strecke. Bergab fahre ich das Sträßchen ohnehin sehr selten. In Bolognano angekommen war ich froh! Licht und Schatten machen mir zu schaffen, die Sonne steht um die Zeit schon recht tief. Alter Mann halt - dems aber noch recht gut geht. Jetzt belibt noch genau eine Woche, bevor ich die W in den Winterschlaf schicken muss. Da geht noch was!!!!