Gestern Nachmittag hatte ich im Garten zu arbeiten, und beobachtete mit gemischten Gefühlen den sich verdunkelnden Himmel. Dann fing es an zu regnen, und ich marschierte halb erleichtert, halb verärgert ins Haus. Meine Frau rief aus dem ersten Stock, daß sie Schwierigkeiten mit dem Fenster hätte, und ich eilte ihr zu Hilfe. Bis ich am Schlafzimmerfenster war - weniger als eine Minute, nachdem ich das Haus betreten hatte - peitschten heftige Regenböen gegen das Fenster, das sich zum Glück schließen ließ, und wenige Sekunden später war nur noch weißer Gischt zu sehen. Hagel begann zu prasseln, und dann sah ich schemenhaft, wie etwas goßes, dunkles aufs Haus zu stürzte, begleitet von einem unter dem übrigen Lärm nur schwach vernehmbaren Krachen. Unmittelbar danach erschütterte ein dumpfer, schwerer Schlag das Haus, den wir aber nur in den Füßen spürten. Ich starrte aus dem Fenster, gegen das immer noch murmelgroße Hagelkörner prasselten, und dachte nur irgendwie "Das ist jetzt nicht wahr. Das glaub ich einfach nicht.".
Keine 10 Minuten später war der Spuk vorüber, und wir sahen auf dem Rasen hinter dem Haus die Bescherung, drei 80-jährige Fichten.
Und den Urheber des letzten schweren Schlages konnten wir dann durch das Küchenfenster im Erdgeschoß bewundern, eine etwa 60-jährige Fichte.
Kuechenfenster.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im Obstgarten hatte der Wind den Nußbaum entwurzelt, den ich zu meinem 50. Geburtstag gepflanzt hatte.
Nussbaum.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Schöne Scheiße.
In den Nachrichten erfuhr ich dann am Abend, daß wir mit einem blauen Auge davon gekommen waren, denn außer dem Verlust unserer schönen Bäume war kein schlimmer Schaden entstanden, während die Fallbö (Downburst) in der Nachbarschaft etliche Dächer abgedeckt hatte, und den Kirchturm bis zur Einsturzgefahr geknickt.
Aber "der Klimawandel betrifft uns nicht".
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Bei den Fichten, deren Verlust uns sehr bekümmert, war abzusehen, daß sie in den nächsten Jahren der Hitze und dem Borkenkäfer zum Opfer fallen würden, für die war der Windbruch ein "natürlicher" Tod, sie sind quasi in den Stiefeln gestorben. Wir wollen aber so bald wie möglich Ersatz pflanzen, jetzt allerdings Laubbäume, die mit wärmerem Klima zurecht kommen. Ich habe einen Fachmann an der Hand, den ich in den nächsten Tagen ausgiebig befragen werde.
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
das war wirklich nicht lustig und glücklicherweise ist euch selbst offensichtlich nichts passiert. Aber zum Thema Ersatz-Bäume: Auf dem Gelände unseres Motorradvereins haben wir auch Probleme mit absterbenden Bäumen. Als klimaresistentere Alternative haben wir eine Winterlinde, eine Edelkastanie und einen Ahorn gepflanzt. Diese sollen laut unseren Informationen die zunehmend höheren Temperaturen besser vertragen. Ob sie allerdings bei so einem Sturm, der selbst Nussbäume umwirft, noch widerstehen können...
Das tut mir leid für Dich Dieter. Auch wenn Du ihn selbst gepflanzt hast, überleg Dir gut, ob Du noch mal einen pflanzt, Nussbäume machen nur Arbeit und Dreck(ich spreche aus Erfahrung, wir haben zwei richtig Große davon.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Zitat von Maggi im Beitrag #7...Nussbäume machen nur Arbeit und Dreck...
Der hat überhaupt keine Arbeit gemacht, das Laub wurde von der Wiese drumrum einfach absorbiert, und von den Nüssen haben ganze Scharen von Baumratten äh Eichhörnchen gelebt. Und gewachsen ist er ganz alleine, da mußte ich nicht helfen. Gut, ab und zu hat die Nachbarin gemeckert, daß ein Ast über die Grundstücksgrenze gewachsen ist, den hab ich dann abgezwickt.
Nee, der war ganz brav. Die Fichten waren da unangenehmer, weil die Nadeln immer die Dachrinne verstopften. Aber ich hatte sie trotzdem lieb
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Kannste den Nußbaum eventuell wieder aufrichten und abspannen? Habe ich schon zweimal erfolgreich mit Apfelbäunen gemacht, allerdings waren die deutlich kleiner.
Zum Thema Dreck von Bäumen. Linden machen das ganze Jahr Dreck und die Wurzeln drücken dir jede befestigte Oberfläche hoch...... aber ich mag sie trotzdem, weil es linde Bäume sind. Wir haben ungefähr 20 davon rund um den Hof von 100jährig bis zum Sämlingen von diesem Jahr, die ich gerade aufschule. Lindenhonig schmeckt übrigens erstklassig und unsere Bienen freuen sich über die Blüte.
Gruß vom Frielinger, der gerade unter seiner Lieblingslinde sitzt