Immer wieder ärgere ich mich über fehlerhafte Verkehrsführung, schlampige Planung und Ausführung, aber immer mit einem Leidtragendem: Dem gemeinen Straßennutzer.
Hier mein letzter Fall:
Donnerstag , 9. November, Spätnachmittags. Ich fahre die A 27 von Walsrode Richtung Bremerhaven, vollbeladener Zug mit Transporter und 2 Tonner Hänger, Fahrtziel Ostfriesland. Verkehrsfunk läuft.
Um die nun schon rund 1,5 Jahre bestehende Baustelle mit Dauerstau zwischen Stuhr und Bremen Brinkum beidseitig zu umgehen, beschließe ich, den Wesertunnel kurz vor Bremerhaven zu nutzen. Kilometermäßig kaum mehr, aber dann 35 km Landstraße bis zur A 29 bei Varel. Mit Hänger zeitneutral.
Also Bremer Kreuz geradeaus, rund 60 - 70 Kilometer bis zur Tunnelabfahrt. Etwa 10 Kilometer davor ein Hinweisschild auf die Weserfähre, darunter ein ausgeklapptes Schild : "Wesertunnel gesperrt".
Toll, das hier schon zu erfahren.
Was nun? 60 Kilometer zurück + Brinkum- Stau? Also ab zur Fähre.
Der Stau vor der Fähre beginnt auf der Landstraße vor der Kreuzung zur Fähre. Von hier bis zum Deich etwa 1 Kilometer Stillstand. Um die Warteschlange überzusetzen, wird es einige Fährladungen brauchen und zudem für meinen Zug etliches kosten.
Handy an, Google "Wesertunnel aktuelles".
Dort lese ich, daß der Tunnel offen ist, gesperrt ist lediglich die Verbindungsstraße zwischen Tunnel und Autobahn, aber auch die sei gegen 17.00 Uhr wieder frei. Ich stehe schon 15 Minuten, es ist 16.45. Da sehe ich das Hinweisschild auf den Wesertunnel, wenn man von der Landstraße nicht Richtung Deich / Anleger abfährt, sondern geradeaus auf der Landstraße bleibt.
Bewegt hat sich übrigens in dieser Zeit nichts. Die Verkehrslage genau beobachtet, aus der Schlange und etwa 500 Meter auf der Gegenfahrbahn bis zum Abbieger zum Deich vorbei. Danach ist die Landstraße eng, aber frei.
Nach 10 Minuten bin ich im Tunnel.
Die armen Schweine, die der Beschilderung getraut haben und dort sicher 2 Stunden auf die Fähre gewartet haben. Oder die zurück nach Bremen sind.
Alles nur wegen einer falschen Beschilderung. Welch ein Skandal !
Wegen jedem Mist werden Umleitungsstrecken beschildert oder Durchsagen gemacht. Hier nicht. Man begnügt sich mit dem falschen Hinweis auf eine völlig überlastete Fähre per Klappschild. So wird übrigens auch jedem Navifahrer die Chance genommen, denn nicht der Tunnel war ja gesperrt, sondern nur eine per Navi leicht umfahrbare Bundesstraße.
Da fehlt mir jedes Verständnis und Wut kommt hoch.
ganz erlich ... da bin ich im Osten der Republik schlimmeres gewohnt - noch heute ist es in vielen Gegenden üblich Strassen ohne jeden Hinweis auf irgendeine Umleitung dicht zu machen. Einen früheren Sperrhinweis der einem eine bessere route erlauben würde gibt es schon mal gar nicht ... zugegeben es ist nicht mehr ganz so schlim wie 1990 - aber auch nicht wirklich selten.
So etwas solltest du doch kennen, oder?
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. Bruno, für immer in unseren Herzen
Ein Navi mit TMC Stauumfahrung hätte Dir den Weg durch den Tunnel gewiesen. Und den Weg zur Fähr als Stau aufgezeigt.
Navigon macht das sehr ordentlich.
Wir haben hier in H auch eine Baustelle die derart schlecht ausgeschildert ist, das diverse PKW und LKW schon hilflos im Gleisbett standen. Es besteht aber kein Handlungsbedarf.
Also büdde. Der Schmäh mit den falschen Schildern, um die Leut in die eigene Gasse zu locken is doch uralt. Den kannten schon die oiden Römer. Wenn ned gar die Griechen.
Das Bundesland Bremen ist arm. Wir versuchen mit allen Mitteln an Kohle zu kommen. Da locken wir sogar die Verkehrsteilnehmer mit unlauteren Mitteln, die Fähre zu nutzen. Das spült ein paar Euro in die leeren Kassen.