Um die Schwefelsaüre in der Vorbehandlung von Messingrohren länger nutzen zu können, will ich das darin gelöste Kupfer binden. Im Momet mache ich Versuche mit einer Kupfer und einer Edelstahlplatte und einer Spannung von 1 Volt. Hat jemand Erfahrung damit und kann mir Empfehlungen geben. 1.Welche Stromstärke oder Spannung ist optimal? 2.Brauche ich eine Regelung?
ich glaube nicht, daß das mit Edelstahl dauerhaft funktioniert. Auf der einen Seite wird das Kupfer abgeschieden, da passiert nix, aber auf der anderen Seite wird der hochaggressive Säurerest frei und versucht, die Elektrode zu oxidieren. Für solche Sachen wird an sich Platin genommen. Der freiwerdende Säurerest reagiert dann mit dem Wasser der Lösung zu Sauerstoff.
Ein bestimmten Fällen werden Graphit-Elektroden als Opfer-Elektroden verwendet. Die sind stabil gegenüber dem Säurerest, werden aber durch den freiwerdenden Sauerstoff aufoxidiert, wobei die Kohlensäure dann aus der Lösung ausperlt. Die Elektrode ist zwar irgendwann weg, aber es gehen keine neuen Metallionen in Lösung.
Für die Ermittlung der notwendigen Spannung brauchst Du nur in die elektrochemische Spannungsreihe zu schauen und die Differenz zwischen den Werten von Kupfer und HSO4 zu bilden. Das wird irgendwo in der Nähe von einem Bleiakku liegen - schätz ich mal.
Für die Elektrolyse ist - wie beim Batterie aufladen - die Stromstärke entscheidend und weniger die Spannung. Man rechnet mit Ampere pro Quadratzentimeter Oberfläche der Elektrode. Ab einer gewissen Stromstärke haftet das abgeschiedene Material nicht mehr an der Elektrode an, sondern fällt als Schlamm in die Brühe rein. Im Prinzip alles wie bei einer Batterie.
Die Galvaniseure schätzen die Oberfläche der Bauteile in etwa ab und stellen danach die Stromstärke ein. Ich würde es mit einem Ampere pro Quadratdezimeter erstmal belassen. Nimm aber auf jeden Fall ein Amperemeter dazu, sonst dauert es entweder ewig oder es ist alles umsonst.
Generell könnte ich mir vorstellen, daß die Schwefelsäure damit nur begrenzt aufzuarbeiten ist. Der Zink aus dem Messing wird ja auch gelöst und es werden im Laufe der Zeit alle möglichen Sauereien durch das Elektrolyse-Bad schwappen. So auch garantiert Bestandteile Deiner Edelstahlelektrode.
Aber Versuch macht kluch - interessantes Experiment !
Erstmal danke für die Antworten. Hätt ich garnet mit gerechnet.
Zitat von Wännä im Beitrag #3Ab einer gewissen Stromstärke haftet das abgeschiedene Material nicht mehr an der Elektrode an, sondern fällt als Schlamm in die Brühe rein.
Ist passiert, also runter mim Strom.
Ich hab bei 7 Liter Schwefelsäure, bin jetzt bei 4 A und es hat sich nach 2 Tagen schon jede Menge Cu abgesondert.Erst als Kruste, dann aber als Schmier. Aber wann ist das Cu draußen.
Wie kann ich den Leitwert errrechnen, wenn die Oberfläche Cu-Kathode ständig wächst und der Strom ansteigt? Lt Buch hat H2SO4 einen LW von G=200 mS.
Zitat von Kerzengesicht13 im Beitrag #4....... und es hat sich nach 2 Tagen schon jede Menge Cu abgesondert.Erst als Kruste, dann aber als Schmier. Aber wann ist das Cu draußen.
Wie kann ich den Leitwert errrechnen, wenn die Oberfläche Cu-Kathode ständig wächst und der Strom ansteigt? Lt Buch hat H2SO4 einen LW von G=200 mS.
Moin,
deswegen ja, der Strom muß geregelt werden. Die Spannung nimmt dann entsprechend den Wert an, der gebraucht wird. Also entweder einen Regler basteln oder gelegentlich nach gucken und einstellen !
Wann ist das Kupfer weg? Nach Lehrbuch ganz einfach . . . wenn die blaue Farbe aus dem Vitriol verschwunden ist. Vermutlich hast Du erst Kupfer abgeschieden und dann als Schmier ein Gemisch von Kupfer und irgendwelchen anderen Verunreinigungen - wahrscheinlich auch einem Teil der anderen Elektrode. Ich sag mal, Du machst das nach Erfahrung. Die Erfolge sind ja schon ganz respektabel ! Kupfer ist teuer, vielleicht eine neue Marktlücke ??
Immer noch nicht die richtigen Ergebnisse. Nochmal kurz zu meinem Problem, in der Hoffnung, hier auch diesmal einen fachkundigen Ansprechpartner zu finden: Bei der Oberflächenbehandlung von Messingrohren werden diese in Schwefelsäure getaucht. Um die Säure zu reinigen, wird dieser durch Elektrolyse das Kupfer entzogen. Zuerst klappte das auch prima, das Kuper lagerte sich kiloweise in reiner fester Beschaffenheit auf den Kathodenplatten ab und ließ sich gut verkaufen. Doch nach einiger Zeit war das Ergebnis nicht mehr so gut. Die Platten waren mit grobporigen Brocken behaftet und sahen dann so aus: IMG_7704 (Groß).JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Danach hab ich die Spannung nur knapp über die erzeugte galvanisch Spannung(< 2V) verringert. IMG_7699 (Groß).JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Das Ergebnis ist folgendes: zwar reines Kupfer aber so fein, daß es von den Platten abfällt: IMG_4659 (Groß).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Was läuft da falsch? Hat jemand einen Lösungsvorschlag?
Transalp fahren macht Spass; W fahren macht glücklich
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