Aus Langeweile (und weil auf dem Boden schon wieder ein Ölklecks unter dem linken Zylinder ist) habe ich mich mal wieder mit der BMW befaßt. Es gibt die Ventildeckeldichtungen für teuer Geld auch aus Silikonkautschuk, hab ich mir einen Satz geholt - und jetzt weiß ich nicht, wie fest ich die Schrauben anziehen soll. Die einzige Information, die ich finden konnte, ist "weniger fest". Hätt ich auch vermutet. Aber wie viel "weniger fest"? Hat jemand Erfahrungen mit dem Material?
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Anzugsmoment bei herkömmlichem Dichtmaterial ist ja so um die 6-10 Nm. Bei Silikonkautschuk ist die Gefahr, dass man in alter Gewohnheit erst mal zuhebelt in Erwartung eines spontan auftretenden Widerstandes, der bei diesem Material aber ausbleibt, so dass man den point of (possible) return verpasst.
Ich persönlich würde mich an den Punkt langsam und ganz vorsichtig herantasten, indem ich mehrere Versuche unternehme, um ein Gefühl für das Quetschverhalten dieses Materials zu entwickeln. Das kann dir keiner abnehmen, das ist Erfahrung, die man selbst gemacht haben muss.
Ach ja - "weniger" heißt einfach weniger als 6-10 Nm.
Normalerweise zieht man Ventildeckelschrauben doch gegen einen Sitz an, wobei die entsprechende Dichtung ohnehin nicht endlos gequetscht werden kann ... ist das bei deiner BMW etwa nicht so gelöst?!
Dann würde ich mal meinen, daß Silikon in dem Fall denkbar ungeignet ist ... ... wie soll man da ein vernünftiges Drehmoment drauf bekommen ohne die Dichtung zu zerquetschen?!
Ich werd mal drüber nachdenken. Vielleicht mit einer Hilfsvorrichtung, oder wie einst mit den Zündkerzen (handfest andrehen, und dann 1/4 Umdrehung). Habs ja nicht eilig.
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Ich hab gerade mal mit einer Schraube und zwei Karosseriescheiben etwas herumprobiert. So, wie sich das anfühlt, darf man die mit Drehmoment überhaupt nicht anziehen, die gibt einfach nach, bis sie reißt. Ich mach das so: ohne Kraft andrehen, bis mit dem Handgelenk nix mehr kommt, und dann noch so weit mit dem Schlüssel drehen, bis sie nur noch 2/3 der ungedrückten Dicke hat. Weil das aber ein lächerlich niedriges Anzugsmoment ist, muß ich dann allerdings selbstsichernde Muttern verwenden. Ein Gang zum Schraubenfachgeschäft ist angesagt.
Dieter (nächste Woche)
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Wenn du genug Auflagefläche für die Dichtung hast kannst du dir doch dünnwandige Distanzhülsen drehen als Abstützung unter den Schrauben. Und dann nach "Gefühl" die Höhe immer mehr reduzieren (abdrehen).
Hallo, bei meiner R35 war die Ventildeckeldichtung aus Kork geschnitten - und absolut dicht! Bei Silikon würde ich auch die Lösung mit den Hülsen oder ähnlichem wählen. Auf jeden Fall die Dichtung Massdefiniert drücken - nicht über die Kraft. Ich kenne Deinen Zylinderkopf nicht, aber würde mir irgendetwas bauen,das sicherstellt, dass der Spalt zwischen Kopf und Deckel ein festgelegtes Maß beim Anziehen der Schrauben nicht unterschreitet. (Boah, watt´n Satz)
Das ist die Lösung des mit Drehe, Fräse und Bohrwerk ausgestatteten Bastlers Ich mach's mit der recht gut definierten Gewindesteigung der (drei) Schrauben, das ist in der Mitte eine M8 (Steigung 1,25 mm), und außen je eine M6 (Steigung 1 mm), und die Dichtung ist entspannt 2 mm dick. Um sie auf 1,3 mm zusammenzudrücken (das verträgt sie), dreh ich die M8 eine halbe Umdrehung über handfest, und die M6 2/3 Umdrehungen. Da bleibe ich im elastischen Bereich, und nach der Inbetriebnahme seh ich auch, ob's dicht ist.
Dieter (aber nicht heute )
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Ich würde ganz einfach herkömmliche Dichtungen verwenden. Die haben bei BMW doch seit 1923 immer sehr gut funktioniert. Einen Hauch Silikon drauf streichen und die BMW bleibt länger dicht als du. Schmeiß den Silikonmüll in selbigen.