Religion für den, der will, soviel vorab. Aber Kirche, oder gar Staatskirche ums Verrecken nicht.
Natürlich gehöre ich keiner Religionsgemeinschaft an !
Heute eingegangen, ein Infoschreiben meines Steuerberaters: "Hinweis auf den Einbehalt von Kirchensteuer auf abgeltend besteuerte Kapitalerträge (...) ab dem 1.1.2015"
Um es kurz zu machen, mein Unternehmen wird verpflichtet, jährlich bei einer Bundesstelle abzufragen, ob ich der Kirchensteuer unterliege, wenn Dividenden oder Gewinnausschüttungen anstehen (oder auch nicht anstehen). Dazu muß ich mein Unternehmen zunächst beim Bundeszentralamt für Steuern anmelden und dort ein Zertifikat für das Online Portal erwerben (falls ich noch kein Elster oder BOP Zertifikat habe, also Steuerberater befragen). Damit muß ich mich registrieren (kann Wochen dauern). Danach muß ich die Zulassung (!!!) zum Kirchensteuerabzugsverfahren beantragen (!!!). Dann muß dort jährlich im September oder Oktober abgefragt werden, ob bei mir nicht doch Kirchensteuer abgegriffen werden kann (garantiert niemals!!!). Diesen letzten Schritt kann ich dann an den Steuerberater deligieren (kostenpflichtig natürlich).
5 Seiten Formulare und 4 Seiten Erläuterungen zu den Antragsschritten liegen bei.
Es ist mein Unternehmen, ich bin der einzige Gesellschafter. Nicht die verdammte Kirche muß beweisen, daß sie mich plündern darf, sondern ich muß nachweisen, daß sie das nicht darf !!!
Hat diese Dreckskirche den #rsch offen? Mit diesem Verein halbseidener Kinderbetörer habe rein gar nichts zu tun, darf aber nun jährlich erklären, daß das auch wirklich so ist?
Wann darf ich das auch für die islamische Gemeinde machen, für den DFB oder für die Mitgliedschaft im Kreise der Aldi Kunden oder VW Fahrer?
Meine Einstellung zu Kirche und Glauben wird damit einmal mehr bestärkt:
Was meinst du, wieviele gut bezahlte Beamte wie lange - nach ordentlicher Lobbyarbeit der Kleriker in Berlin - an dieser neuen Regelung gebastelt haben?
Und das alles zum "Wohle des Volkes". Kommt im Amtseid nicht ein: "So wahr mir Gott helfe." vor? Na, dann kann man sich ja gut rausreden, er hat halt nicht geholfen. Kein Wunder, wenn man ihn auch nicht Grüßen will.
In einer kleinen Rolle muß man ein großer Künstler sein, um gesehen zu werden.
Henry VIII hats schon richtig gemacht. Alle ergaunerten Ländereien (immerhin knapp 1/3 des damals nutzbaren Agrarlandes) gekrallt, keinen Penny mehr an die Betbudenbetreiber in Rom, und Kirchensteuer gibts bei den Bottentommies eh nicht.
.................................................. Pit (Gewinner im genetischen Roulette - meine Eltern wollten eigentlich eine Waschmaschine)
Zitat Kommt im Amtseid nicht ein: "So wahr mir Gott helfe." vor?
jein, man darf das sagen, man muss aber nicht.
ansonsten: das die Kirche meiner Meinung nach in unserem Staat immer noch viel zu viel Einfluss auf viel zu viele Dinge hat, habe ich glaube ich schon 1-2 mal erwähnt ...
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. Bruno, für immer in unseren Herzen
Es werden sich ja wohl nicht um die einzigen und letzten Formulare gehandelt haben, die durch die staatliche Bürokratie einem Unternehmen auszufüllen abverlangt werden. Sollte die Überschrift nicht eher heissen "ärgerliche Formularwirtschaft"? Denn "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist."
Zitat "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist."
und schon kommt er aus dem unterholz herausgeschossen, der sprachengrattler: da steht "gebt ... gott, was gottes ist" und nicht "als vertreter gottes nehmen wir euch mal, was gottes ist".