Das Problem: 2 identische Fahrzeuge, eines recht gut, aber mit Wischerkratzern auf der Windschutzscheibe, das andere gut, aber mit perfekter Scheibe. Das gute Fahrzeug soll verkauft werden, aber die gute Scheibe möchte ich in meinem Fahrzeug behalten. Es sind die alten Gummiprofile mit Spreizfüller, also eigentlich kein Problem, sogar die Dichtung könnte man so wieder einbauen.
Zur Sicherheit zwei neue Dichtprofile besorgt, so daß man jetzt ohne jedes Risiko die alten sogar zum Ausbau der Scheiben zerschneiden kann. Allerdings sind Scheiben nach 55 Jahren selten und teuer geworden, also habe ich beschlossen, Profis zu beauftragen.
Gestern nun Anruf bei zwei lokalen Autoglasfirmen, eine Kette und ein Einzelunternehmen. Der seriöse ältere Herr der Kette spricht von Erfahrung und keinem Problem, will aber zu den Kosten seinen Chef befragen, ruft später zurück:
"Ja, man mache das gerne. Aber ohne Garantie." Was er mit Garantie meine, frage ich. "Na ja, wenn eine Scheibe bei der Montage kaputt geht, gibt es keine Garantie." Was das heiße, bohre ich nach. "Keinen Schadenersatz", so der Handwerker, " den leisten wir nur für eigenes Material."
Aha, man werkelt munter, wenn was kaputt geht, Pech gehabt !
Was das denn koste?
"Stunde 75 Euro." Und wie lange dauert das? "kann ich nicht sagen."
Ich fasse für ihn zusammen : "Also Blankoscheck abliefern, im Extremfall hauen Sie alles kaputt und tragen sich dann eine hübsche Summe für Ihr Werk ein?"
Es ist ruhig in der Leitung. Und das soll es auch bleiben.
Nun ja, also telefonisch würde ich auch keine Versprechen abliefern. Gerade wenn es um solch annähernd unersetzliche "Einzelstücke" geht wär ich dann doch sehr vorsichtig. So ein "Handwerksbetrieb" lebt halt auch von Einnahmen.
Warum baust die Scheibe denn nicht selbst aus, vielleicht unter den Augen eines erfahrenen Autoglasers? So als weiter Möglichkeit?
Kann Spuren von Ironie, Sarkasmus oder Zynismus enthalten. Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie Ihren Verstand oder nutzen die Ignorier-Funktion.
Ausbau ist nicht das Problem, es ist der Einbau, der Sorgen macht. Dazu legt man eine Strippe in die Dichtung, welche bereits um die Scheibe gelegt ist, legt die Scheibe nun vor ihren gut geschmierten, entgültigen Platz und läßt sie dort von einem Helfer halten. Dann zieht man von innen mittels der Strippe die Dichtlippe Stück für Stück über die Blechfalz.
Habe ich einmal bei einer kleinen Scheibe gemacht, aber da fehlt mir ewtas die Erfahrung und die Übung. Dazu gibt es Profis.
Zitat Habe ich einmal bei einer kleinen Scheibe gemacht, aber da fehlt mir ewtas die Erfahrung und die Übung.
Ich auch, einmal ging es gut. Beim zweiten Mal wars beim 200D/8 eines Kommilitonen, die Heckscheibe. Da war ein Spreizrahmen mit drin, der beim Ziehen an der Strippe immer raussprang. Das war ne Fummelei bis die drin war. Mit vier Händen im gefühlt 20sten Versuchs ging es dann.
Wenn du einen neuen und elastischen Gummi hast und den gut schmierst, sollte es aber wirklich kein Problem sein.
Aber gerade bei euch im Osten sollte es doch noch genügend alte Meister geben, die so was können - sicher nicht gerade bei Carglas und konsorten - aber vielleicht in der ollen Sachsenring-Fachwerksttt um die Ecke ...
Kann Spuren von Ironie, Sarkasmus oder Zynismus enthalten. Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie Ihren Verstand oder nutzen die Ignorier-Funktion.
Ich kann den Herrn durchaus verstehen - wenn ihm die Scheibe kaputt geht, hat er die Arschkarte gezogen, und die ist dann echt tief rot, wenn er auf keinen Ersatz aus dem Teileregal zurückgreife kann .