Zum Saisonabschluss wollte ich noch mal eine Tagestour unternehmen. Zur Wahl standen die Silvrettahöhenstrasse oder die Vogesen. Weil es in den letzten Tagen in den höheren Lagen, das heisst ab ca. 1'000 m, geschneit hatte und die Bieler Höhe auf 2'000 m liegt, entschied ich mich für das Elsass. Als ich in Zürich losfuhr war um mich noch dicker Nebel und das blieb so für die nächsten 150 km.
Im Nebel bei Altkirch
Platanenallee, von Napoleon gepflanzt, im Nebel
In Illfurth stehht diese auffällige Kirche
Direkt daneben das typische Rathaus, die Mairie
Weil es immer noch neblig ist und entsprechend kalt und der Nebel dauernd auf dem Visier kondensiert und das Antibeschlagmittel innen aufgesprüht ist, überlege ich, die ganze Übung abzubrechen, in Colmar noch essen zu gehen und dann via Autoroute wieder heim zu fahren.
Dann in Willer-sur-Thur bricht die Sonne durch. Also weiterfahren.
Hier ein Blick auf den Grand Ballon, den höchsten Berg in den Vogesen
Auf dem Grand Ballon mit 1'400 m liegt noch Schnee, nur auf den Strassen ist er schon getaut.
Wiese neben dem Restaurant auf dem Grand Ballon
Die Strasse zwischen den verschiedenen Skistationen, die auf den diversen Cols sind, windet sich meist auf dem Grat. Es gibt auch eine, die deshalb speziell Route des Cretes heisst.
Hinter dem Col de la Schlucht ein Aussichtspunkt
Man sieht spektakulär in die Weite und Tiefe, daher wohl der Name Col de la Schlucht
In schattigen Waldstücken ist neben der Strasse noch viel Schnee. An einer Haarnadelkurve stehen ein paar Töfffahrer neben ihren Maschinen und winken mir heftig zu: langsam, langsam…. Ich nehme das zu Herzen und sehe dann hinter der nächsten Kurve den Grund: Schneereste auf der Strasse. Nun bin ich gewarnt und vermeide Schräglagen, wo es verdächtig aussieht. Allerdings ist es teils schwer zu unterscheiden, ob es Bitumenflecken unter Schmelzwasser oder Eis unter Schmelzwasser ist und ich will es auch nicht unbedingt ausprobieren.
Auf den Höhen gibt es verschiedene Seen, so hier der Lac Blanc.
Als mein Blick auf den Tageszähler fällt sehe ich, dass ich schon in der Nähe der Reservegrenze bin. Also eine Tankstelle suchen, die es aber in den kleinen Dörfern und den Skistationen nicht gibt. Es bleibt also nur, ins Tal hinunter zu fahren und einen grösseren Ort zu finden.
Hier kommt man immer wieder an Soldatenfriehöfen vorbei. Vor allem im ersten Weltkrieg waren die Hügel hier hart umkämpft und ähnlich wie in den Dolomiten starben Zehntausende sinnlos. Es gibt eine grössere Gedenkstätte beim Collet du Linge, wo eine besonders blutige Schlacht stattfand.
Blick nach Norden in der Nähe des Col du Bonhomme
Mein Ziel war die Burg Haut-Koenigsbourg, eigentlich ein fake, weil die Burg auf mittelalterlichen Resten vom deutschen Kaiser nach 1871 erbaut wurde. Jetzt war offenbar eine grössere Restaurierung im Gange und ich sparte mir die Besichtigung der alten Rüstungen und Prunkbetten.
Ein Bau, so wie Fritzchen sich eine mittelalterliche Burg vorstellt. Aus der Ferne, vor allem wenn man von Norden kommt, wirkt die Burg sehr imposant, weil sie hart an der Kante eines Geländevorsprungs liegt.
Interessant ist die Idee des Architekten des 19. Jahrhunderts, eine Windkraftanlage in die Burg einzubeziehen – wäre heute wieder modern.
Von der Burg hat man selbst im Herbstdunst einen atemberaubenden Blick in die Rheinebene.
Ein letzter Blick aus dem Tal von Selestat auf Haut-Koenigsbourg, schon wieder im beginnenden Herbstnebel, und dann ab nach Hause.
aber sehr raffiniert ist das Gebäude auf Verteidigung angelegt. Wie durch ein Schneckenhaus gehts dort rund. Ein durchaus sehenswertes Gebäude. Und beim nächsten Mal fährst Du zum Odilienkloster?