Das Zündschloss hat zwei Funktionsbereiche: Oben das eigentliche Schloss, welches durch den Zylinder geschlossen und bewegt wird und mit dem man das Motorrad abschließt. Darunter sitzt der elektrische Bereich, der mit dem Schloss durch ein Plastik-Verbindungsstück verbunden ist, das wie ein T aussieht
Zündschloss (Schließteil)
Das Schloss an sich sollte regelmäßig geschmiert werden, denn es dringt dort Wasser ein. Zum Schmieren ist ein Öl zu nehmen, das nicht verharzt. Es gibt spezielle Schlossöle, aber auch WD40 und andere Sprays verharzen kaum bzw. werden bei regelmäßiger Pflege immer schmierfähig bleiben. Ein Schmierung mit Graphit ist eine Alternative, jedoch sollte man dann nur mit Graphit schmieren und es sollte möglichst kein Wasser eindringen und vor allem kein Öl hinzukommen, ansonsten entsteht eine Schmiere, die das Schloss nachhaltig verkleben kann. Da Schloss an sich, also den Schließzylinder, zu Reinigungszwecken zu zerlegen, ist nicht ganz einfach.
Da der Zündschlüssel der W nicht sonderlich stabil ist, sollte man die Schlösser (Zündschloss, Sitzbankschloss, Helmschloss und vor allem das Tankdeckelschloss) immer gut gepflegt halten, damit er nicht abbricht.
Zündschloss komplett von unten mit Elektrik-Einsatz (Foto 3-Rad)
Zündschloss von unten, Schließteil ohne Elektrikeinsatz
Die häufiger auftretende Fehlerquelle am Zündschloss ist der Elektrikbereich. Das äußert sich entweder in einem völligen Wegbleiben des Zündstromes oder in einem sporadischen Wegbleiben. Dann hat man mal keinen Zündstrom und beim nächsten Mal Zündung einschalten ist er wieder da. Manchmal ruckt auch das Motorrad während der Fahrt.
Um hier wieder einwandfreien Kontakt herzustellen, muss das Zündschloss am besten ausgebaut werden. Das Zündschloss ist mit zwei Abreiß-Schrauben befestigt. Um es gut zu erreichen, muss man den Scheinwerfer abbauen. Dazu die zwei Kreuzschlitzschrauben am Reflektor lösen, achten, dass die beiden Buchsen nicht verloren gehen (die sind wichtig, sonst reist das Gehäuse des Scheinwerfers!) und den Reflektor nach vorne heraus nehmen, dazu leicht nach oben kippen, denn er hängt am oberen Scheinwerferrand in einer Nase.. Kabel abziehen und Reflektor beiseite legen. Jetzt die beiden M6-Schrauben der Scheinwerfereinstellungs-Mimik von der Gabelbrücke lösen. Auf diese Weise wird die Scheinwerfereinstellung nicht verändert. Dann die beiden M8 Schrauben an den Scheinwerferhaltern lösen und den Scheinwerfer abnehmen. Die Kabel passen problemlos durch die großen Löcher im Gehäuse. Die Blinkerkabel müssen getrennt werden. Nun ist das Zündschloss von unten gut zugänglich und man sieht die beiden konisch geformten Abreiß-Schrauben. Sie sollen verhindern, dass das Zündschloss mit normalem Werkzeug abgeschraubt werden kann – dienen also als zusätzlicher Diebstahlschutz. Man kann jedoch einen einfachen 10er Rohrschlüssel (Steckschlüssel) mit einem kräftigen Hammerschlag auf die konische Schraube auftreiben und sie mit diesem recht problemlos lösen. Auch mit einem schlanken Meißel oder alten Schraubendreher komm man zum Ziel.
Befestigen lässt sich das Schloss später dann wieder mit ganz normalen M6x16 Inbusschrauben.
Man kann das Zündschloss von unten zerlegen und erreicht so die Kontaktplatten. Dazu wird einfach die von unten sichtbare Kunststoff"dose" abgeschraubt (kleine Schraube an der Kabelschelle) und aus dem Metallgehäuse herausgezogen. Er ist mit einem T-förmigen Formstück mit dem Schließbereich des Zündschlosses verbunden.
Der Elektrik-Einsatz (Plastikdose), herausgenommen
Diese "Dose" muss man nun öffnen, was eigentlich nicht vorgesehen ist. Bei der Montage im Werk werden Unterteil und Oberteil einfach ineinander geklippst. Diese Klipps kann man mit einem Uhrmacherschraubendreher leicht anheben und die beiden Teile voneinander trennen. Hört sich leichter an, als es ist. Man wünscht sich vier Hände und die Nasen können leicht abbrechen. Ganz vorsichtig auseinander nehmen, dann blieben die federbelasteten Schleifkontakte hoffentlich an ihrem Platz. Zur Sicherheit ein weißes Tuch unterlegen, dann findet man die kleinen Teile wenigstens wieder, wenn sie einem entwischen. Nun sieht man alle Messing-Kontakte und sieht auch, dass sie in der Regel doch ganz schön verschmutzt sind. Zum Glück sind sie recht robust und auch nicht zu klein, so dass man sie gut wieder aufpolieren kann.
Kontaktplatte = schwarzes Unterteil der "Elektrikdose")
Federkontakte im grauen Oberteil der "Dose". Diese Kontakte liegen los drin und fallen leicht heraus! Und tunlichst nicht die schwarze Kontaktträgerplatte aus dem grauen Gehäuse herausnehmen. Es springen dann unweigerlich kleine Federn und Kugeln hinfort.
Dies kann mit einer Metallpolitur geschehen. Auch mit NevrDull. Möglichst nicht grob schleifen und dadurch aufrauhen, denn das gibt wieder eine neue und diesmal noch größere Angriffsfläche für spätere Korrosion. So glatt wie möglich polieren. Nach dem Polieren mit Kontaktfett dünn bestreichen und wieder zusammenbauen. Das funktioniert dann wieder über Jahre.
(Da diese Information quasi als Anleitung zum Diebstahl verstanden werden kann, ist sie nur hier den angemeldeten und persönlich bekannten Mitgliedern des Forums zugänglich. Wir bitten um Verständnis.)