aus gegebenem anlass(und weils schon wieder so lang her ist) mal wieder das gedicht von leif dem schweif:
Die Moritat von Leif dem Schweif (um des Reimes willen)
War einmal ein Hundeschweif, hoerte auf den Namen Leif. Aufrecht, ehrlich, kerngesund, steckte hintendran am Hund und tat, was Schweife eben tun: Wackeln ohne Rast und Ruh’n.
Doch eines Tages zog der Schwanz seiner Existenz Bilanz und sprach zu sich „Das ist kein Leben, immer so am Hund zu kleben und angesichts von Spitz und Dackeln bloss daemlich hin- und herzuwackeln.
Der Dienst als Stimmungsbarometer an diesem dummen Strassenkoeter ist mir zu sinnentleert, ich hab’ die Schnauze voll, ich schweife ab! Verdrueck’ mich auf die Maledeifen um hemmungslos dort auszuschweifen.“
Gesagt, getan, er schweifte los, legte den Hundehintern bloss, und eh der Hund es halb begriffen, war der Schweif schon fortgeschwiffen, um unerkannt im Fernen Osten hundlos das Leben auszukosten.
Ob seiner achterlichen Bloesse erhob der Hund ein Mordsgetoese und hat von frueh bis nachts der Welt den Hilferuf hinausgebellt, dass man den Schweif ihm bitte finde und wieder an den Hintern binde.
Jedoch sein Wunsch blieb unerhoert. Die Nachbarn fuehlten sich gestoert und traten wuetend drauf dem Hund den unbeschweiften Hintern wund, so dass er schwanzlos sich verkrochen verstarb, da ihm das Herz gebrochen.
Als man dem Schweif dies hinterbrachte, sprach er, indem er herzlos lachte: „Der Hund war freilich angeschmiert. Gleichwohl, ich seh es ungeniert, denn will man voll ins Leben greifen, ist’s manchmal noetig, abzuschweifen.“
------------------------------------------------- Man kann sich über alles aufregen, aber man ist nicht dazu verpflichtet. ----------------------------------------------