Gestern viel Zeit im Auto, sehr viel Zeit. Also gegrübelt, gerchnet, Zeitvertreib. Dabei habe ich mal etwas über die Betriebskosten des benutzten Fahrzeuges nachgedacht und war doch etwas überrascht:
Ich war im Vito Diesel unterwegs, den ich seit 10 Jahren habe und den ich rund 5 Jahre regelmäßig als Alltagswagen genutzt habe (weitere 5 Jahre sporadisch oder Einsatz durch Betriebsangehörige). Habe also mal grob die Kosten geschätzt, sicher mit Unwägbarkeiten, dennoch aber unerwartetem Ergebnis. Hier die Werte:
Kaufpreis 12/99 für Ausstattung mit allem Zubehör etwa 55000 DM, gerechnet mit 25000 EUR.
Bei einem Verbrauch zwischen 10 und 12 Litern (Anhängerbetrieb) und einer Fahrleistung von 250 000 km günstig gerechnete 27 500 Liter Diesel, Durchschnittspreis über die Jahre etwa 1 Euro, also Spritkosten etwa 27 500 EUR (mehr als der Anschaffungspreis des Wagens!!!).
Steuer und Versicherung etwa 1000 EUR pro Jahr geschätzt (LKW Zulassung, Vollkasko in den ersten Jahren ), also rund 10 000 EUR.
Reperaturen, Inspektionen, Reifen, TÜV usw vorsichtig geschätzt mal 750 / Jahr. also etwa 7 500 EUR gesamt (scheint mir eher gering angesetzt).
Gesamtkosten bis hier also rund 70 000 EUR für 250 000 Kilometer, also etwa 28ct/km !!!
Deutlich mehr, als der "gefühlte Preis". Und sicher auch günstig geschätzt.
Laß mich also mal mit 30 Cent pro Kilometer rechnen:
Danach würde der tägliche Arbeitsweg von etwa 30 km x 30 ct schon 9 Euro wert sein! Hätte ich nie gedacht, allerdings auch nie drüber nachgedacht.
Selbst, wenn man nun einen Restwert des Fahrzeuges in Anrechnung brächte, wäre der angesichts des Kilometerstandes eher gering und würde die Kilometerkosten kaum beeinflussen. Im Gegenzug muß man auch die zu erwartenden Reparaturkosten bei über 250 000 km berücksichtigen: Motor, Kupplung, Getriebe sind noch Erstausrüstung, Rost nagt usw.
Und dann noch die ganzen Strafzettel ...
Wäre fast mal spannend, das genau zu rechnen und die Entwicklung zu verfolgen, würde man den Wagen weitere 10 Jahre betreiben. Wären da nicht die Feinstaubidioten aktiv..
Deswegen fahre ich Billig-Autos. Da kann man sich schon mal den teuren Einstand sparen. Geht natürlich nur schlecht, wenn berufliche Nutzung ansteht. Autofahren ist sauteuer, das weiß jeder, der auf dem Land lebt.
Hab ja schon maln ähnlichen Fred aufgemacht mit den Kosten der W. Nur hier hats gegenüber der Dose einen absoluten Vorteil: SPASS nämlich :-)
Der öffentliche Nahverkehr ist halt im ländlichen leider recht be-scheiden. Hier bei mir inner Stadt ist das schon besser. Ich musste auch wegen Frost und nicht-anspringen-wollen meiner Elli vor 3 Wochen mal ne Zeitlang mit den ÖFIs fahren. War gar nicht so schlimm. Lohnt sich allerdings nur, wenn man ne Wochen- oder Monatskarte kauft, denn: EINFACH FAHRT 2,40€, d.h. für lächerliche 5.5 Kilometer ARbeitsweg einfach hin und zurück schon knappe 5 Eus. Mit dem Gespann dagegen fahre ich dieselbe Strecke für umgerechnet 70 Cent!
Diesen Sommer denk ich sogar ernsthaft über ein FAHRRAD nach, rein als Transportvehikel für die Arbeit.....
und ein Betriebs Kfz. ist auch nur ein Werkzeug. Du kalkulierst das doch immer mit ein, oder etwa nicht? Ärgerlich ist natürlich die aufgezwungene Neuanschaffung wegen Feinstaub etc. Sowas kann man bei einem Neuerwerb nicht mit einrechnen.
Wenn du so rechnest, müßtest du eigentlich schon weit vorher ansetzen.
Wie weit ist dein Haus vom Betrieb weg? Um wieviel wäre ein vergleichbarer Wohnsitz in der Nähe das Betriebes teurer? Wieviel Km gehen bei den Hobbys drauf? Gewichtet man die genauso, wie die Beruflichen KM? Wie hättest du diese Kosten bei gleicher Nutzung verringern können?
und, und, und.
Ich versuche gerade alle Kosten für die Zukunft langfristig niedrig zu halten. Beim Wohnen bin ich da schon recht weit. Bei der Anschaffung für ein neues Auto weiß ich noch nicht, was ich da machen soll. Mir sind die Kosten und die vielseitige Nutzung wichtig, meiner Frau eher der Komfort.
Beim Hobby verkneife ich mir alle Berechnungen. Als vernünftiger Mensch würde ich sicher zu einem eindeutigen Ergebnis kommen.
Gruß Norbert
------------------------------------------------- Für 2 Räder zu blöd, für 4 zu arm ----------------------------------------------
Zitat Nur hier hats gegenüber der Dose einen absoluten Vorteil: SPASS nämlich
Genau, deswegen mache ich solche Rechnungen beim Motorrad auch nicht auf. Beim Auto aber wohl, denn was ich hier spare, kommt dem Motorradfahren zugute.
Zitat ...EINFACH FAHRT 2,40€, d.h. für lächerliche 5.5 Kilometer ARbeitsweg einfach hin und zurück schon knappe 5 Eus. Mit dem Gespann dagegen fahre ich dieselbe Strecke für umgerechnet 70 Cent!...
Kommt mir auch immer so teuer vor, der ÖPNV - täuscht aber. Schließlich sind die 4,80 € (knapp 44 Cent/Km) alles, was an Kosten bleibt. Wenn Du alle Kosten Deines Fahrzeuges aufrechnest, und nicht nur die reinen Spritkosten (oder wie kommst Du auf 0,70 €?), kommt da bestimmt auch mehr als 6,36 Cent/Km bei 'raus ...
"Kommt im März die Sommerzeit, ist's länger hell, für Schwarzarbeit."
@Peli: nuja, die Elli kost 18€ Steuer und 40€ Verzicherung im Jahr, dazu ein paar Bremsbeläge pro Jahr, alle zwei Jahre 50€ TÜV und alle zwei Jahr günstige Reiferl.
Minus dem Spaß den ich damit hab, eigentlich recht günstig nicht?
Nahverkehrsbus.... hmm, ich könnt mir ja ein Wohnmobil kaufen und da drin wohnen, park direkt unter der Firma und spar mir die Fahrtkosten zur Arbeit und die MIETE