>> Ab und zu muss man sich mal klarmachen, was man als Filmliebhaber dem Messer alles zu verdanken hat. Eine endlose Reihe von Lieblingsszenen hat das Kinogewerbe rund um diese Requisite hervorgebracht. Man denke nur an "Crocodile Dundee II", wo Paul Hogan einen Gangster mit seiner Machete in die Flucht schlägt ("Das ist doch kein Messer ... DAS ist ein Messer!"). Oder der messerwerfende James Coburn in "Die glorreichen Sieben". Oder die Komödie "Love, Stock and Two Smoking Barrels", in der die völlig treffende Devise fällt: "Messer für Männer - Pistolen für Penner!"
Nun vergisst man ja leicht, dass auch der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger ursprünglich aus der Filmbranche stammt. Schön also, dass der 61-Jährige das Wahlvolk immer mal wieder daran erinnert, wo seine Wurzeln liegen. So verbreitete er jetzt eine Videobotschaft im Internet, in der er sich für all die tollen Vorschläge bedankt, wie man wieder ein bisschen Geld in die leere Staatskasse holen kann. Und als kleine Anspielung auf die Einschnitte im Budget fuchtelt er in den ersten Sekunden des Films mit einem Klappmesser herum, das Crocodile Dundee zur Ehre gereicht hätte - sicher einen halben Meter lang ist das Monstrum, das Arnie lächelnd zur Seite packt, bevor er seine Ansprache beginnt.
Diese Zurschaustellung einer tödlichen Waffe würden vermutlich nur kleingeistige Mitteleuropäer befremdlich finden - dieselben Leute, die auch Anstoß nehmen an dem taubeneigroßen Indianerklunker an Arnies Ringfinger oder an seiner gulliveresken Armbanduhr oder an der bizarren Darstellung eines wütenden Elefanten, die im Hintergrund als Bürodeko zu erkennen ist. Echte Bürger Kaliforniens dagegen wissen solche kleinen Hollywood-Showeinlagen zu schätzen. "DAS ist ein Messer", murmeln sie zufrieden lächelnd, und in diesem Moment sind sie wieder mal ein ganz klein bisschen stolz - auf sich und ihren Gouvernator. <<