ich habe ja schon einige Male wegen der Badrenovierung gepostet. Nun ist das Vorhaben insofern vorangeschritten als dass wir die Holzdecke aus dem Bad entfernt haben und unter derselben eine mit dicker Farbe (Lackfarbe) gestrichene Putzdecke vorgefunden haben, auf der flächig gelbe Schimmelflecken (?!) zu sehen sind.
Nun haben wir vier Menschen vom Fach gefragt und ebensoviele Meinungen gehört:
1.) Maler: Der Schimmel ist oberflächlich und auf der Farbe. Da, wo man die Farbe abblättern kann soll man sie abblättern. Wo das nicht geht wird ein "Schimmelvernichtungsspray" aufgesprüht. Dann überputzen.
2.) Fliesenleger: "Schimmelvernichtungsspray" drauf und überputzen.
3.) Bausanierer: "Schimmelvernichtungsspray" drauf. Zwei Tage darauf noch einmal. Dann überputzen. Besser noch: vorher die Farbe abschleifen o.ä., damit die Feuchtigkeit nicht nur in den neuen Putz eindringt und dann an der Lackfarbe "stehen" bleibt.
4.) Architekt: Befallene Stellen abschlagen.
Ich vertraue ehrlich gesagt vor allem dem Architekten. Andererseits will ich natürlich nicht die Kosten unnötig nach oben treiben. Die Fläche der Decke beträgt ca. 8 qm, dürfte also an einem Tag zu schaffen sein. Eine Feinstaubmaske von Dräger (Xplore 3300 mit P3-Filter) liegt bereit. Tatsächlich ist im Putz selber keine Verfärbung zu sehen. Es dürfte ausreichend sein, den befallenen Lack an der Decke zu entfernen. Welches Werkzeug ist da geeignet?
Um nun für die Zukunft die Ursache des Schimmels anzugehen, empfahl mir der Bausanierer, an den Außenwänden (die schlecht isoliert sind und innen ebenfalls mit diesem vermeintlich wasserdichten "Lack" gestrichten sind) die innenliegende Lackfarbe zu entfernen. Dann könne der Putz und die Wand dort "atmen". Mir erschließt sich die Logik leider noch nicht so ganz. Beispiel Schlafzimmer: Ein Raum von 16 qm Größe und zwei Menschen, die darin schlafen. Draußen ist es kalt und drinnen sind es 18°C. Die eine Außenwand ist kalt, die Innenwände nicht. Die Luftfeuchtigkeit schlägt sich an der Wand nieder und kondensiert. Der Putz wird also feucht. Wo genau ist nun also der Vorteil nassen Putzes gegenüber der Tropfenbildung auf dem Lack? Ist das nicht vor allem auch eine Frage der Größenverhältnisse der Wände zueinander? Die Wand nach außen macht nur etwa 10% der gesamten Wand-/Decken-/Bodenoberflächen in dem Raum aus, ist aber natürlich auch die einzige "kalte" Wand (zudem Schlagwetterseite).
bin für version zwei... hatte ich kurzfristig auch im bad, danach nix mehr schimmel, und dass nun seit gut drei jahren, ohne fenster nach aussen wohl gesagt...
die Ursache des Problemes ist die kalte, schlecht isolierte Aussenwand. In der Heizperiode ist die Aussenwand an der Innenseite viel kälter als die Raumluft. Daher kondensiert die Feuchtigkeit auf der Oberfläche und bildet so die Feuchtigkeit, die für die Schimmelbildung notwendig ist. Um das Problem zu beseitigen müsst ihr die Aussenfassade isolieren, danach kann man sich Gedanken über weitere Massnahmen machen.
Es gibt auch noch die Möglichkeit, den Schimmelvernichter in die Farbe einzurühren. Das geht aber nicht bei jeder Farbe.
Zitat von ChinamanUm das Problem zu beseitigen müsst ihr die Aussenfassade isolieren, danach kann man sich Gedanken über weitere Massnahmen machen. Es gibt auch noch die Möglichkeit, den Schimmelvernichter in die Farbe einzurühren. Das geht aber nicht bei jeder Farbe.
Ich bin nicht sicher, ob fungizide Farbbestandteile auf Dauer gesund sind für den Menschen. Was mich wundert ist, dass doch dann eigentlich jeder Bau, der 30 Jahre alt ist, solche Probleme haben müsste.
In Antwort auf:Was mich wundert ist, dass doch dann eigentlich jeder Bau, der 30 Jahre alt ist, solche Probleme haben müsste.
Im Prinzip kann das sogar an einem Neubau auftreten - hab ich selbst schon bei Bekannten erlebt
Das Problem ist - nach Aussage eines Sachverständigen, der mit Meßgeräten der Schimmelbildung an unserer Wohnzimmerwand (Aussenwand, nicht isolierter Altbau von 1892) nachging - der sog. Taupunkt. Das ist der Punkt in oder auf der Wand, bei dem die Temperatur unterschritten wird, an der die Luftfeuchtigkeit auskondensiert, und ist abhängig von der Temperatur der Luft. Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Luftfeuchtigkeit#Temperatur
Eine Isolation an der Aussenwand zieht den Taupunkt in die Wand. Ohne Iso wäre der auf der Innenseite der Aussenwand. Dadurch kann die Luftfeucht auf der Wand kondensieren und der Schimmel blüht. Liegt er aber innerhalb der Wand, kann nur das wenige Wasser kondensieren, das durch die Poren der Wand in die Wand eindringen kann, und das ist nicht gerade viel. Daher auch kein Schimmel.
Vor einiger Zeit nahm man an, daß man die Feuchtigkeit vor der Wand stoppen musste. Daher so Maßnahmen wie wasserdichte Latex-Farben oder Fliesen bis unter die Decke. Heutzutage wird allgemein eine Aussenisolation empfohlen.
und wech isser, der ganzjahresfahrer --- And crawling on the planet's face Some insects called the human race Lost in time, and lost in space And meaning
Zitat von ganzjahresfahrerVor einiger Zeit nahm man an, daß man die Feuchtigkeit vor der Wand stoppen musste. Daher so Maßnahmen wie wasserdichte Latex-Farben oder Fliesen bis unter die Decke. Heutzutage wird allgemein eine Aussenisolation empfohlen.
Nun kann man bei einer Renovierung des Badezimmers innen einiges machen, außen ist's mir mehr Aufwand verbunden.
Momentan ist das Bad deckenhoch gefliest. Es gibt Schimmel an der Decke, allerdings auf einer wasserdichten Farbe und auch nicht sehr frisch. Es ist geplant, die alten Fliesen im Bad zu belassen und Boden sowie die Stellen in Dusche und um WC und Waschbecken herum zu überfliesen. Ansonsten sollen die alten Fliesen so belassen und überputzt werden. Ist das aus eurer Sicht ein gangbarer Weg?
Die Kapazität zur Feuchtigkeitsaufnahme sollte damit dann höher sein als aktuell. Die Abgabe der Feuchtigkeit durch die Wand hindurch nach außen wäre nach wie vor durch die Fliesen usw. verhindert.
Moin Cr2! Also wir haben vor 4 1/2 Jahren unser Bad saniert(Bj '82).Unser Fliesenleger hat mir damals Abgeraten bis zur Decke zu fliesen. Mit dem argument:Wo gefliest ist kann die Wand nicht atmen und es entsteht Schimmelpilz.Noch dazu wo wir kein Fenster im Bad haben,sondern nur einen Lüfter. Wir haben diesen Rat befolgt.Der Lüfter hat eine Uhr mit Nachlaufzeit.Und siehe da,kein Schimmel. Ist wohl was drann,das die Wand atmen können muß. Buggy
Wenn man nicht helfen kann,muss man stören.Wichtig ist,dass man teilnimmt!
Hi Cr2, Ja,wir haben das Bad komplet entkernt!Alles umgebaut.Und die Fliesen wurden ganz altmodisch in ein Mörtelbett gelegt.Nicht einfach geklebt.Deswegen war da auch ein Fliesenleger drann und nicht ich.Sollte schlieslich auch gut aussehen. Buggy
Wenn man nicht helfen kann,muss man stören.Wichtig ist,dass man teilnimmt!
gut aussehen soll's bei uns auch und selber mach ich das auch nicht. Aber ich informiere mich halt gern im Vorfeld, was sinnvoll ist. Der Fliesenleger riet uns dazu, die alten Fliesen drin zu lassen und drüber zu fliesen/putzen.
Hi Cr2, nun ja ich weiß ja nicht!Vieleicht will es sich der Fliesenleger auch nur einfach machen.Oder er will es für den Kunden Preiswert machen.Oft holen sich die Kunden,also wir,mehrere Angebote ein.Und der billigste hat den Auftrag.Das ist nicht immer der beste Weg. Man muß bei mehreren Angeboten nicht nur den Preis vergleichen,sondern auch gucken wie und mit welchem Aufwand gebaut wird. Das Du erst mal rumfragst um Dich schlau zumachen ist der Richtige Ansatz. Buggy der der sich in seiner Wellness-Oase wohlfühlt
Wenn man nicht helfen kann,muss man stören.Wichtig ist,dass man teilnimmt!
Am Samstag sehe ich einen Bekannten, der ist Architekt. Ihn werde ich fragen. Der hat nämlich kein Interesse daran, es billig oder teuer zu machen, denn er verdient damit ja kein Geld. Vielleicht kriege ich dann endlich mal Antworten auf die Fragen.
Dennoch: eigentlich erwarte ich von Handwerkern auch eine kompetente Beratung. Das enttäuscht mich irgendwie momentan schon etwas.