Als ich vor knapp zwei Wochen mit öligen Händen mal wieder im Kurbelgehäuse eines Bulldogs zugange war, fiel's mir wieder ein: Bei Oma im Schuppen steht doch noch Opas Triumph! Bei nächstmöglicher Gelegenheit war ich dann mit dem Anhänger da und habe meiner verwunderten Oma erklärt, daß ich das gammelige, alte Ding wieder flott machen wollte.
Wie alt das Teil ist, konnte ich mittlerweile sogar ermitteln: Baujahr 1965, trotzdem noch Starrahmenmodell, damals ganz neu gekauft. Es ist sogar eine deutsche Triumph...Den Typ konnte ich bis heute leider noch nicht ermitteln. Vielleicht weiß hier jemand näheres? Da das Händlerschild noch gut leserlich auf dem Rahmen prangt, und er Händler noch lebt, habe ich ihn auch schon gefragt. Zur Zeit sucht er noch in seinen alten Verkaufsunterlagen.
Der Zustand war gar nicht mal so schlecht: Blechteile teilweise rostig, größtenteils ist die feine Handlinierung der Kotflügel aber noch erhalten. Chromteile (Felgen, Kettenschutz) wiesen allerdings Roststellen auf. Auf der technischen Seite zeigte sich schnell, daß die Triumph zwar nicht lange gefahren wurde (daß bestätigte mir auch meine Oma), allerdings wurde sie auch nicht wirklich gepflegt. Was irgendwie festrosten konnte, war eben festgerostet. Ich beschloß daher, das ganze Ding lediglich technisch zu überholen, den optischen Zustand hingegen dauerhaft zu konservieren. Die alte Triumph wurde daraufhin komplett zerlegt. Während sämtliche Lager, Ketten und sonstige Glenk- und Gestängeteile in einer Wanne mit Diesel eingelegt wurden, polierte ich den Chrom, Pflegte den noch gut erhaltenen Ledersattel. Die Räder gab ich zum nächstbesten Zweiradmechaniker, der sie richtete und defekte Speichen austauschte. Kosten für beide Räder: 10,-€. Da ich zufällig noch optisch passende Ledertaschen auf dem Dachboden rumliegen hatte, fertigte ich aus einfachsten Mitteln eine zum Starrahmen passende Halterung an.
Am Wochenende war's dann soweit: Die Triumph wurde wieder zusammengebaut. es zeigte sich, daß sämtliche Lager noch brauchbar waren und kaum Verschleiß aufwiesen. Also wurden sie mit reichlich Graphitfett versehen wieder montiert und präzise eingestellt. Die Bremsmechanik des Vorderrades habe ich überholt und einen neuen Bremsbelag verbaut. Nach der Einstellung funktioniert sie wieder prima! Die Hinterradbremse bedurfte erstaunlicherweise keinerlei Einstellung. Da die Triumph kaum gefahren wurde und sonst stets im kühlen, dunklen Schuppen stand, sind die Reifen (Noch die Ersten!- Continental Type Corso) in traumhaften Zustand. Nach einer eingehend Pflege mit Kunststoffreiniger und -Pflegemittel habe ich sie trotz eventueller alterbedingter Sicherheitsbedenken wieder verbaut. Sie laufen sehr schön rund und fast geräuschlos, die Kurvenlage ist fast so, als ob man mit einem schweren Fahrrad unterwegs ist. Naja, das ist ja hinlänglich von der W bekannt, oder? Dann die typische Nervosität vor der ersten Probefahrt: Wie läuft sie? Wie wird das Fahrverhalten sein? Habe irgendetwas wichtiges vergessen? Aber, was soll ich sagen, sie lief wunderbar. Der Anzug ist recht gut, allerdings weist die Triumph starke Schwächen bei Bergauf-Fahrten auf. Hier muß ich noch verbessern, habe aber noch keine Ahnung, wie ich die Leistung noch steigern könnte. Mal abwarten. Hier jetzt ein paar Bilder des 41 Jahre alten Teiles, heute morgen bei Sonnenschein extra für euch gemacht, viel Spaß!
Wenn du damit fährst handelt es sich um den Triumph Boss. 2 Schenkel, 2Takt. Jeder Hub bringt Leistung. Werner Ich denke also bin ich. Aber denke ich wirklich, weil ich bin oder bin ich, weil ich denke.
Dein Rad finde ich total geil. Ich fahre seit einigen Jahren ein Panther Braunschweig Rad, geschätztes Baujahr 1950.
Meine Frau meinte vor einigen Jahren ich sollte mir doch auch ein Fahrrad kaufen damit wir zusammen mal am Sonntag radeln. Leider gab es fast nichts mehr zu kaufen, was wie ein "echtes" Fahrrad ausieht (ähnlich wie bei den Motorrädern mit Ausnahme der W). Daraufhin habe ich beim Flohmarkt eben dieses Pantherrad ersteigert und es restauriert.......
Vielleicht stelle ich noch ein paar Bilder ein wenn ich zu Hause bin.
Wenn Du dafür mal Teile für das Rad benötigst kannst Du dich an Velo-Classic wenden, die haben fast alles was man braucht. Hier der Link: http://www.velo-classic.de/
Viel Spaß damit
Grüße PeWe
"Wenn alle täten, was sie mich mal könnten, käme ich nie zum sitzen "
Wart' mal ab, wenn der SRTom die Dreiecks-Leder-Tasche, da im Rahmen, sieht....... Dann fällt Ihm sicher wieder was für seine W-altraud ein.
Schönes Fahrrad, das.
Paule. ______________________________________________ Die Spatzen von den Dächern pfeifen: " S'wird Frühling, lasst die Nippel schleifen !" ______________________________________________
In Antwort auf:...wie ich die Leistung noch steigern könnte.
Body-Tuning ?
Paule. ______________________________________________ Die Spatzen von den Dächern pfeifen: " S'wird Frühling, lasst die Nippel schleifen !" ______________________________________________
Am Besten frißt Du Dir eine ordentliche Plautze an > dann wird am Berg der Druck auf die Pedale und somit das Drehmoment größer,wenn Du aus dem Sattel kommst.Oder Du machst die Kurbelarme länger,das geht auch... !
"Freedom 's just another word for nothing left to lose"
Gegenstück Miele: Grad heute abgeholt worden: Bei ibähh vertickt = 21,40 plus 39,50 Fracht soll restauriert werden. Geht nach D-dorf. Vom hiesigen Sperrmüll gag Günter
Mensch Leute, vielen Dank für die , freut mich, daß euch das Rad gefällt.
Und, @PeWe: Danke für den Link! Mein Gott, da könnt ich ja wieder Geld ausgeben... mal schauen, so ne schöne Schutzblechfigur... warum nicht? Schöne Grüße
Ja, der Heinz Fingerhut hat so ca. 300,- Märker damals für die Neuteile von mir bekommen. Aber dafür hab ich ein Rad welches kaum ein anderer hat (mit Deutschlandfähnchen an einer Wimbelstange) und mindestens wieder um die 50 Jahre hält.....
Grüße PeWe "Wenn alle täten, was sie mich mal könnten, käme ich nie zum sitzen "
des is a`BD 250(nix BDG), net ganz original am Vorbau . Nannte sich auch Stachelschwein (wg Kühlrippen). Leistung war 12 PS beim Drehschieber Doppelkolbenzweitakter . Ich hatte das Nachkriegsmodel BDG 250 . War ein absolut geiles Fahrzeug . Hatte auch nicht den typischen "babarängdäng-sound" sondern eher schon fast viertaktähnlich . Kein Wunder bei 2x 45mm Bohrung und 78mm Hub . Mein Weibi hat auch eine gehabt . Sie hat aber immer wieder mit dem linken Knie irgenwie den Benzinhahn zugedreht und ist aufgund dessen halt immer stehen geblieben . Naja und mit dem Kickstarter konnte sie sich auch nicht anfreunden
Mensch , dass tut mir heute noch weh . Dass wir die wieder verkauft haben
Oh! Das ist ja noch der alte Drehschiebermotor! Dann ist das aber eine BD und keine BDG. Interessant, wie man in Frankreich den Doppelkolbenmotor umschreibt. Gibt es da keinen adäquaten Fachausdruck? Grüße Falcone